Juli- und Sommer-Trend

Bringt der Siebenschläfer den Hitze- und Dürresommer?

von Paul Heger

Der Sommer legt mit der ersten Hitzewelle in Deutschland los. Ist das der Start in den Hitzesommer? Was sagt der Siebenschläfer für das Wetter im Sommer, besonders im Juli 2023? Wir schauen auf die aktuellen Prognosen und Berechnungen der Wettermodelle.
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Siebenschläfer stellt Sommer-Weichen für Deutschland

04.06.2023, Bayern, München: Zahlreiche Menschen genießen das schöne Wetter am Ufer der Isar in der Innenstadt. Im Hintergrund ist die Kirche St. Lukas zu sehen. Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Im Süden Deutschlands trifft der Siebenschläfer besonders häufig zu. Scheint also zum Monatswechsel Juni/Juli in München die Sonne, könnte auch der Sommer danach viel Badewetter an die Isar bringen.

Zu Beginn des Hochsommers stellt sich häufig eine langlebige Wetterlage ein. Im Volksmund wird das mit dem Siebenschläfer umschrieben. Der Siebenschläfertag ist der 27. Juni. Vor der Einführung des heutigen gregorianischen Kalenders lag er am 7. Juli. Meteorologisch betrachtet ist aber der Zeitraum um den Monatswechsel Juni zu Juli entscheidend.

Das mit der langlebigen Wetterlage geschieht nicht immer. Im Norden ist es eher eine Fifty-Fifty-Chance. Im Süden stimmt die Wetterregel je nach Auswertungsschema zu rund 60 bis 70 Prozent. In den letzten Jahren ist die Wahrscheinlichkeit sogar gestiegen – nicht zuletzt, weil der Klimawandel stabile Wetterlagen wie im Sommer 2022 oder 2018 begünstigt.

Hitze und Trockenheit auf dem Vormarsch

04.08.2022, Hitzewelle in Deutschland. Auch in Worms erreicht das Thermometer stellenweise 37-38 Grad Celsius, wie auf diesem Sonnenblumenfeld bei Worms-Horchheim, Foto: Michael Deines/PROMEDIAFOTO,
Sollten die Langfristmodelle recht haben, sind Werte von über 35 Grad im Juli recht wahrscheinlich.

Aktuell zeigen die Wettermodelle die ersten Hitzetage, die sich zu einer Hitzewelle steigern. Bis Ende Juni scheint es auch überdurchschnittlich warm bis heiß zu bleiben, besonders im Süden. Dabei dominieren weiterhin Hochdruckgebiete mit ihrem trockenen, sonnigen Wetter. Zwischendurch schaffen es regional aber auch ein paar Gewitter.

Schauen wir auf die experimentellen Langfristmodelle, sehen wir für den Juli einen ähnlichen Trend. Der Monat wird mit jedem neuen Modelllauf trockener berechnet, wobei wohl die Feuchtigkeit samt Gewitter vom Mittelmeer auch ab und an zu uns kommen könnte. Gleichzeitig soll der Juli zu warm ausfallen. Besonders das amerikanische Langfristmodell der NOAA berechnet einen deutlich zu warmen Juli.

Sommer 2023 mit Hitze und neuer Dürre?

 Niedrigwasser in Köln Deutz bei Rheinpegel 93cm Pegel Köln Aufgrund der akuten Hitze und Regenmangel werden am Ufer großflächiger Sand-und Kiesflächen freigelegt. Die Schifffahrt ist stark eingeschränkt. 10.08.2022 Köln Deutz NRW Deutschland *** Low water in Cologne Deutz at Rhine level 93cm gauge Cologne Due to the acute heat and lack of rain, large areas of sand and gravel are exposed on the shore Navigation is severely restricted 10 08 2022 Cologne Deutz NRW Germany
Wird es noch heißer und bleibt das Wetter sehr trocken, drohen an Deutschlands Flüssen ähnliche Bilder wie im letzten Jahr.

Tatsächlich mehren sich die Indizien für einen heißen Sommer über den Juli hinaus – wohl beim amerikanischen als auch beim europäischen Langfristmodell. Ob dann auch wieder 40 Grad drin sind, sei mal dahingestellt. Der Temperaturschnitt scheint aber recht wahrscheinlich deutlich erhöht zu sein.

Hohe Temperaturen sorgen für mehr Verdunstung und Trockenheit. Trotz teils nassen Frühjahrs trocknen die Böden bereits jetzt stark aus. Hinsichtlich Dürre sind die hohen Temperaturen keine gute Nachricht. Vor allem der Norden Deutschlands dürfte Probleme bekommen. Im Süden könnten Gewitter immer wieder lokal für Linderung sorgen. Beim August sind sich die Modelle noch nicht einig. In letzter Zeit werden aber auch hier die Berechnungen trockener.

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(phe)