Unwettertief Heinrich bringt immer wieder neue Gewitter

Ferienwetter im Schnellcheck: In Südeuropa brodelt es gewaltig

von Claudia Träger, Martin Pscherer & Oliver Scheel

Nicht nur in Deutschland ist die Wetterlage festgefahren – auch in den Urlaubsregionen rund ums Mittelmeer. Mit umgekehrten Vorzeichen allerdings. Verantwortlich für das Sommerwetter bei uns sind mit „Wiola“ und „Xamara“ gleich zwei Hochdruckgebiete, während es in den klassischen Urlaubsregionen in südlichen Gefilden nach wie vor zum Teil heftig zur Sache geht. Momentan betroffen von den mitunter intensiven Gewittern ist der Südwesten Europas. Über Spanien, Portugal und Südfrankreich dreht nämlich Unwettertief „Heinrich“ in schwül-warmer Luft seine Runden. Örtlich können die auch Unwetter-Charakter haben und beispielsweise lokale Überflutungen oder Hangrutsche auslösen.

Im Video der Wetterlage seht ihr gut, wie sich voraussichtlich Wolken, Regengüsse und Gewitter immer wieder auf- und abbauen.

Bis zu 100 Liter Regen auf Mallorca zum Sommerstart

Innerhalb weniger Tage hat es die Balearen und die Insel Mallorca heftig getroffen. Wie die Mallorca-Zeitung berichtete, fielen zum Sommeranfang am Donnerstag in der Mitte der Insel bis zu 100 Liter Regen auf den Quadratmeter. Straßen wurden überflutet und zu Bächen und kleinen Flüssen. Am stärksten war laut dem spanischen Wetterdienst Aemet der Regen in Porreres, wo knapp 96 Liter gefallen sind. Aber auch in anderen Orten Mallorcas hat es heftig geregnet. In Montuïri fielen knapp 46 Liter, in Lluc 42 und in Llucmajor 15 Liter. Auch aus den Gemeinden Campos und Felanitx wurden überflutete Straßen gemeldet.

Das heißt nicht, dass die Tage auf der Deutschen liebsten Urlaubsinsel total schlecht wären. Die Tage fangen oft superschön und mit viel Sonne an. Allerdings lädt sich die Luft tagsüber immer wieder auf und abends entladen sich die Gewitter – mit allen unangenehmen Folgen wie Unwetter mit Hagel, Starkregen und heftigen Windböen.

Ferienregionen in Südeuropa: Platzregen und Gewitter drohen

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Auch am Montag kann es rund ums Mittelmeer häufig krachen.

Oft sind die beiden Gegenspieler Hoch und Tief genau anders herum verteilt. Im Frühsommer überwiegen im Süden Europas meist Hochdrucklagen, es bleibt trocken und für den Urlaub noch vor der Hochsaison ist alles bestens hergerichtet. Jetzt aber können Sonnenbad und Ausflüge jäh von Platzregen und Gewittern unterbrochen werden. Wie so oft bei diesen Wetterlagen, ist nicht genau zu berechnen, wo es zu Blitz, Donner, Hagel und Wolkenbruch mit möglichen lokalen Überflutungen kommt und wo es trocken bleibt.

Gewitter mit Unwetter-Potenzial rund ums Mittelmeer

May 19, 2023, Lugo di Romagna, Italy: Lugo di Romagna, Italy, Centro Citta, May 19, 2023, Volontari e vigili del fuoco portano in salvo civili ed animali durante l'alluvione a Lugo di Romagna during Alluvione (flood) at Lugo di Romagna - News. (Credit Image: © Gianluca Ricci/LPS via ZUMA Press Wire) / action press
Unwetter in Italien: Im Mai gab es immer wieder Überschwemmungen, wie hier in Lugo di Romagna.

„Es bleibt weiterhin gewittrig“, sagt wetter.de-Meteorologe Martin Pscherer mit Blick auf die Wetterentwicklung. „Schwerpunkt ist aktuell rund um Italien, aber auch in den anderen Mittelmeerländern kann es immer wieder Gewitter geben. Die Regenmengen sind zwar nicht in der Fläche so hoch und nicht zu vergleichen mit der Unwetterlage vor kurzem in Italien. Punktuell kann aber schon einiges in kurzer Zeit runterkommen“, so Pscherer, der 50 bis 100 Liter pro Quadratmeter erwartet, „lokal auch mal mehr“.

Vor allem in Spanien, auf der Alpensüdseite, von Kroatien bis in den Westen der Türkei sind jedenfalls kräftige Schauer und Gewitter, teils mit Unwettergefahr durch Hagel und Platzregen möglich. Bis dahin ändert sich an der Wetterlage dort genauso wenig wie in Deutschland.

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(pse, ctr, osc)