Das dicke Oktober-Ende kommt noch
Wetter-Rekordjagd im Herbst geht weiter – aber Polarluft ist schon in Sichtweite
Der Herbst ist in diesem Jahr in Sommerlaune und hält sich mit seinen nassen und windigen Eigenschaften immer noch zurück. Auch im Oktober. Es ist rekordverdächtig warm. Doch jetzt will der Oktober auch seine andere extreme Seite zeigen.
Oktober-Wetter auf Höhenflug

Schon der September legte einen unrühmlichen Rekord hin. Fast 4 Grad war er zu warm, dazu gab es überdurchschnittlich viel Sonnenschein und zu wenig Regen. Er war der wärmste und zweitsonnigste September, der je in Deutschland gemessen wurde. Der Oktober könnte nun in seine Fußstapfen treten. Denn es ist fast schon Mitte Oktober, der Herbst sollte in vollem Gange sein, aber die Temperaturen waren bis jetzt eher sommerlich. Und immer noch führen die Hochs Tora und Ulrike im Doppelpack ungewöhnlich warme Mittelmeerluft zumindest in den Südwesten Deutschlands.
Wetterextrem: Fast 30 Grad mitten im Oktober

Bis Mitte der Woche werden dort 29 Grad erreicht und somit wird ein heißer Tag, der ab einer Temperatur von 30 Grad als ein solcher gilt, voraussichtlich nur knapp verfehlt. Zu dieser Jahreszeit sind solche Hitzetage in Deutschland – bisher jedenfalls – die absolute Ausnahme. Sommertage mit 25 Grad und mehr treten im Oktober dagegen immer mal auf – zumindest im Süden Deutschlands. Der Norden bekommt dann im Einfluss von atlantischen Tiefst schon eher nasses und windiges Herbstwetter zu spüren.
Rekord im Oktober: 30,9 Grad
Der Allzeit-Oktoberrekord liegt bei 30,9 Grad und wurde am 7. Oktober 2009 in Müllheim im Markgräflerland im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg gemessen. Am Dienstag beginnt allerdings schon die zweite Oktober-Dekade, in denen die Allzeitrekorde unter 29 Grad liegen. 28,9 Grad ist da als Top-Wert zu nennen, gemessen in Bad Reichenhall am 15. Oktober 2000. Es könnte also ein neuer Rekordwert gesetzt werden.
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Zu warmer Oktober könnte fast winterlich zu Ende gehen - Polarluft in Sichtweite

Um den Oktober-Rekord gesamt zu knacken, ist ein Plus von 3,49 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1961 bis 1990 nötig. Nach der aktuellen Monatsprognose von wetter.de zufolge liegen die Temperaturen da auf dem besten Weg – sofern man von einem guten Weg sprechen kann. Derzeit berechnen die Computer am Ende einen Überschuss von 3,47 Grad.
Nach dem Absturz der Temperaturen am Wochenende auf typisches Herbst-Niveau bäumen sich die Temperaturen erneut auf. Sie erreichen zwar dann nicht mehr die Höhen der letzten Tage, aber bis zu gut 8 Grad zu warm fallen sie trotzdem aus. Doch auch die andere Variante ist noch nicht vom Tisch. Denn die Spannbreite bei den Prognosen ist in der nächsten Woche schon sehr groß. Derzeit scheinen die Werte erst zum Ende des Monats auf Durchschnittsniveau zu sinken und sacken auf den letzten Metern des Oktobers auf unterdurchschnittliche Werte ab. Das könnte aber wie gesagt auch schon nächste Woche passieren. Die Polarluft ist nicht mehr weit weg. Dazu gibt’s reichlich Regen. Na, das wird ja eine schöne Umstellung, denn dazu beginnt auch noch die Winterzeit.
Deutschlandweit betrachtet dürfte der Gesamt-Niederschlag am Ende wie im Mittel des Referenzzeitraums von 1961 bis 1990 fallen. Das wäre wichtig, um nicht schon wieder in der Grundwasser-Bevorratung ins Hintertreffen zu kommen.
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(ctr)