Untersuchung mehrerer Ministerien

Bis zu 900 Milliarden! Wenn wir nichts tun, wird die Klimakrise unbezahlbar

Heiße, trockene Sommer, milde Winter: Wir alle spüren die Folgen der Erderwärmung. Und sie hat konkrete Folgen für viele Lebensbereiche - und kostet Geld – viel Geld. Es ist schlichtweg so, dass wir die Klimakrise nicht mehr bezahlen können, wenn wir sie nicht eindämmen.
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Allein für Deutschland 900 Milliarden

Auf Deutschland könnten durch den Klimawandel bis zur Mitte des Jahrhunderts nach einer Studie Kosten von bis zu 900 Milliarden Euro zukommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, die die Bundesministerien für Umwelt sowie Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin vorstellten.

Für die Zeit von 2000 bis 2021 werden die materiellen Schäden in Folge der Erderwärmung darin auf mindestens 145 Milliarden Euro geschätzt. „Klimaveränderungen haben schon heute sehr schwere ökonomische Folgen, und diese Folgen können noch massiv anwachsen“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Stefan Wenzel (Grüne).

Im günstigsten Fall 280 Milliarden Euro

24.02.2023, Brasilien, Vila do Sahy: Schlamm und Trümmer liegen auf den Straßen des vom Starkregen betroffenen Dorfes im Bezirk Sao Sebastiao. Die Zahl der Toten nach Überschwemmungen und Erdrutschen in Brasilien steigt weiter. Foto: Andre Lucas/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Unwetter in Brasilien: Menschen sterben, Kulturland geht verloren, auch die Wirtschaft wird unter der Klimakrise leiden.

In dem Papier mit dem Titel „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“ spielen das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und die Prognos AG verschiedene Szenarien für den Zeitraum 2022 bis 2050 durch, die sich in ihrer Heftigkeit je nach Ausmaß der Erderhitzung unterscheiden. Im günstigsten Fall entstünden Kosten von 280 Milliarden Euro.

Die Ergebnisse sind nicht als Vorhersage zu verstehen, sondern sollen einen Eindruck vermitteln, was unter bestimmten Annahmen passieren könnte. Ohne Vorkehrungen zur Anpassung an die Erderwärmung käme es der Studie zufolge zu Verlusten in der Wirtschaftsleistung.

Wenn wir was tun, können wir die Kosten reduzieren

SCREENSHOT - 06.03.2023, Indonesien, Serasan: HANDOUT - Dieses Videostandbild der indonesischen Katastrophenschutzbehörde (BNPB) zeigt Rettungskräfte, die 
nach Opfern nach einem Erdrutsch suchen. Bei einem von sintflutartigen Regenfällen ausgelösten Erdrutsch wurden mehrere Menschen getötet. Nach Angaben des nationalen Katastrophenschutzes werden noch Dutzende Menschen auf der abgelegenen Insel vermisst. Foto: BNPB/BNPB/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Starkregen und Stürme nehmen zu, die Kosten für den Wiederaufbau werden in die Milliarden gehen.

Maßnahmen zur Anpassung wie etwa mehr Grün in Städten könnten demnach die rein ökonomischen Kosten, gemessen als Verlust in der Wirtschaftsleistung, um 60 bis 100 Prozent reduzieren.

Gleichzeitig stellen die ermittelten Werte nach Darstellung der Autoren Untergrenzen dar, da sich nicht alle Folgen des Klimawandels in Kosten messen und im Modell darstellen lassen. Hinzu kommen beispielsweise der Verlust von Lebensqualität und Artenvielfalt sowie Todesfälle. „Es ist also damit zu rechnen, dass die Kosten des Klimawandels noch wesentlich höher ausfallen können, als durch die Szenarien im Modellzusammenhang ermittelt“, heißt es in der Untersuchung.

Mit anderen Worten: Wir müssen endlich beherzt gegen die Erderwärmung vorgehen. Worauf warten wir noch?

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(osc)