Neuer WMO-Bericht

Wetterextreme haben 2022 Leid und Milliardenkosten verursacht

22.09.2022, Pakistan, Dadu: Dorfbewohner mit ihren Habseligkeiten und Motorradfahrer überqueren ein überschwemmtes Gebiet in einem Boot. 
Der Monsun habe eine Fläche fast so groß wie die Bundesrepublik unter Wasser gesetzt, sagte Bundesaußenministerin Baerbock. Viele Menschen litten unter Krankheiten wie Malaria. Die Flut habe vor Augen geführt, welche dramatischen Konsequenzen die Klimakrise in allen Regionen der Erde habe. «Als eines der weltweit am stärksten betroffenen Länder zahlt Pakistan derzeit einen hohen Preis für den globalen CO2-Ausstoß.» Deutschland werde sich deswegen bei der Weltklimakonferenz in Ägypten im November für eine faire Verteilung der Klimakosten einsetzen. Foto: Fareed Khan/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
22.09.2022, Pakistan, Dadu: Dorfbewohner mit ihren Habseligkeiten und Motorradfahrer überqueren ein überschwemmtes Gebiet in einem Boot.

Parallel zur Eröffnung der Weltklimakonferenz in Ägypten, veröffentlicht die Weltwetterorganisation (WMO) in ihrem neuen Bericht, was alleine in diesem Jahr durch Wetterextreme an Leid und Kosten verursacht wurde. Millionen Menschen sind betroffen, Kosten in Milliardenhöhe sind schon angefallen.
Alle News rund um das Thema Klima und Klimakrise
Mit unseren „Klima Update“-Sendungen immer informiert sein

Wetterextreme und Katastrophen aus 2022

Die Katastrophen, die durch extreme Wetterlagen verursacht werden, lesen sich wie eine Apokalypse: Extreme und langanhaltende Dürre im Osten Afrikas haben über 19 Millionen Menschen mit Nahrungsmittelknappheit betroffen. Die Flutkatastrophe in Pakistan kostete im Spätsommer mindestens 1.700 Menschen das Leben und vertrieb fast acht Millionen Menschen aus ihrer Heimat.

Nur La Niña hat uns vor einem neuen Rekord bewahrt

Die letzten acht Jahre werden wohl als wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen in die Geschichtsbücher eingehen. Die weltweite Durchschnittstemperatur lag zuletzt rund 1,15 Grad über dem Durchschnitt der vorindustriellen Zeit. Nur durch das Wetterphänomen La Niña wurden wir wahrscheinlich vor einem erneuten Wärmerekord bewahrt.

Zwar haben sich die Temperaturen etwas gemindert, so dass 2022 nur als fünft- oder sechstwärmstes Jahr in die Statistik eingehen werde, heißt es in dem Bericht. Es sei aber nur eine Frage der Zeit, bis ein neues Wärme-Rekordjahr gemessen werde.

Neuer Höchststandder Treibhausgase

31.10.2022, Hessen, Nieder Erlenbach: Kühe stehen auf einer Weide in der Wetterau. Neben ihrem Nutzen in der Landwirtschaft werden Kühe wegen des von ihnen erzeugten Methans von Klimaschützern auch kritisch gesehen. Foto: Boris Roessler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Jede Kuh stößt pro Jahr rund 100 Kilogramm Methan aus, ein Gas, das zehn bis zwanzig Mal schädlicher für das Klima ist als CO2. In der Massentierhaltung wird das zum Problem.

Die Konzentration der wichtigsten Treibhausgase - Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) - hat laut WMO 2021 einen neuen Höchststand erreicht, bei Methan war die Zunahme sogar so groß wie nie. Auch im noch laufenden Jahr stieg die Konzentration aller drei Gase in der Atmosphäre weiter an. "Wir haben so hohe Werte an Kohlendioxid in der Atmosphäre, dass das 1,5-Grad-Ziel kaum noch in Reichweite ist", hält Generalsekretär Petteri Taalas fest.

WMO: Es wird zu wenig getan

Je höher die Erderhitzung sei, desto schlimmer würden die Auswirkungen. Klimaforschern zufolge muss die Erderhitzung bei 1,5 Grad gestoppt werden, um die Überschreitung gefährlicher Kipppunkte zu vermeiden und die katastrophalsten Folgen des Klimawandels abzuwenden. Die internationale Gemeinschaft hat sich auf dieses Ziel verständigt, tut aber längst nicht genug, um dieses politisch umzusetzen.

Unsere Wettertrends und Themenseiten

Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legenkönnen wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt. Vielleicht interessiert Sie eher wie sich das Klima in den vergangenen Monaten verhalten hat und wie die Prognose für das restliche Jahr aussieht. Dafür haben wir unseren Klimatrend für Deutschland.

Damit Sie auch unterwegs kein Wetter mehr verpassen, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.

Klima-Rekorde - Ist Deutschland noch zu retten? Die Doku im Online Stream auf RTL+

(avo mit dpa)