Es ist so einfach, ihnen zu helfen

Bäume in der Stadt: So wichtig, so schön und so im Stress wie noch nie

von Claudia Träger

Stadtbäume sind nicht nur schön, sie sind auch sehr nützlich. Sie brechen den Wind, sie lockern den Boden auf, sie speichern viel Wasser und sie brechen die Temperaturspitzen ab – sowohl im Winter als auch im Sommer. Im Winter ist es in ihrer Umgebung wärmer, im Sommer deutlich kühler. Aber den Stadtbäumen geht es nicht gut. Im Video erklärt Geo-Experte Dirk Steffens, welche wichtige Funktionen unsere Stadtbäume haben.

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Bäume in der Stadt und im Wald: Grüne Riesen mit Wunderkräften

„Bäume tun uns gut“, sagt Dirk Steffens im Klima-Update. Dieses Phänomen machen sich das angesagte Waldbaden (Shinrin Yoku) und der nicht so angesagte Waldspaziergang, der aber genauso entspannend und kräftigend wirkt, zunutze. Bäume geben ätherische Öle ab, die sogenannten Terpene. Sie töten Krankheitserreger und beeinflussen das Immunsystem positiv. Der Blutdruck sinkt, das Stresshormon Cortisol wird abgebaut. Die Farbe Grün schenkt Gelassenheit und Harmonie. Im Wald wirkt das System der Bäume natürlich besonders stark auf uns. Aber auch ein einzelner Stadtbaum hilft.

Lese-Tipp: Mehr als Sauerstoffversorger: Warum Bäume so wichtig sind

Baumrekorde: Die höchsten Bäume der Welt

Die Grafik zeigt die höchsten Bäume der Welt - Stand 2016.
Der höchste lebende Baum der Welt (Stand 2016) ist ein Küstenmammutbaum in Kalifornien, USA, mit einer Wuchshöhe von 115,7 Metern. So hoch werden Straßenbäume in Deutschland natürlich nicht. Schade.

Städte brauchen neue Bäume - Linde, Ahorn und Co. vertrocknen

In Deutschlands Innenstädten dominieren Baumarten, die immer mehr unter Stress stehen. Hitze, Trockenheit und Schädlinge, die vom Klimawandel profitieren, setzen beispielsweise Platanen und Kastanien zu, die das Straßenbild prägen. Auch Linden und Ahornbäume kommen mit der Erderwärmung nicht gut zurecht. Da die Probleme schon lange bekannt sind, wird geforscht und getestet, welche Bäume in unseren Städten eine Zukunft haben. Der „Arbeitskreis Stadtbäume der Gartenamtsleiterkonferenz“ (GALK) beim Deutschen Städtetag hat dafür einen Katalog mit möglichen Baum-Kandidaten erstellt. Viele davon stammen aus Südeuropa oder Amerika.

Lese-Tipp: Diese Bäume trotzen Hitze und Trockenheit im Klimawandel

Vertrocknete Straßenbäume - neue Baumarten sollen das Stadtbild wieder grüner machen.
Diese Eberesche sieht gar nicht gut aus. Womöglich wird die schöne Vogelbeere aus dem Straßenbild verschwinden.

Baumrigolen: Wasserspeicher unter Stadtbäumen

Ganz besondere Stadtbäume können dabei helfen, Überflutungen bei Starkregen-Ereignissen zu vermeiden oder zumindest abzuschwächen, sogenannte Baum-Rigolen. Sie sehen aus wie normale Straßenbäume, im Untergrund aber liegt ihr Speichergeheimnis. Das Wasser aus der versiegelten Umgebung fließt in ein Schotterbecken unter dem Baum, das bis zu 4.000 Liter Wasser aufnehmen kann. So verschwindet bei starkem Regen nicht alles in der Kanalisation, und bei Hitze ist der Baum noch lange mit Wasserreserven versorgt.

Weiterführende Informationen: Baum-Rigolen sind nur ein Bestandteil von Schwammstädten

In der allergrößten Not: Stadtbäume aus Metall

Für den Fall, dass gar nichts mehr in unseren Städten wächst, gibt es sogar schon Baum-Roboter. Aber keine Sorge, sie sind natürlich nicht als Ersatz, sondern zur Ergänzung unseres Waldes als CO2-Speicher gedacht. An der Universität von Arizona in den USA wurden die künstlichen Bäume entwickelt, die in ihrer Fähigkeit, CO2 zu speichern, viel effizienter sind als ihre natürlichen Vorbilder. Mehr können die metallenen Konstruktionen dann aber auch nicht – und auf gar keinen Fall einen echten Baum mit seinen vielfältigen positiven Wirkungen ersetzen.

Aus der Ideenschmiede gegen den Klimawandel: So sollen effiziente Roboter-Bäume unseren Wäldern und der Erde helfen

Älteste noch lebende Bäume weltweit

Die Statistik zeigt die ältesten noch lebenden Bäume weltweit
Da können Stadtbäume nicht mithalten: Mit 3.622 Jahren war eine in Chile wachsende Patagonische Zypresse zum Zeitpunkt der Erhebung (2012) der drittälteste noch lebende Baum weltweit. Veröffentlicht von Statista Research Department, 1. April.2022

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(ctr)