Hitze- und Sommertage auf Rekordkurs
Sommer im September 2023 - was bedeutet das für den weiteren Herbst?
Der Sommer im Jahr 2023 will im Herbst einfach nicht enden. Die enorme Schwüle und die warmen Nächte sind zwar vorbei, aber weitere Hitzetage im September sind möglich. Was heißt das für das Wetter in den Monaten Oktober und November? Hier die aktuellen Vorhersagen.
Nochmal 25 bis 30 Grad - wie normal ist das im September?

Als Einzelereignis oder über ein paar Tage ist das eigentlich ganz normal. Allerdings ist eine derartige Häufung und eine Ausweitung der Sommerwärme bis herauf zu den Nordlichtern eine durchaus außergewöhnliche bis rekordwürdige Entwicklung. Immerhin liegt die durchschnittliche Temperatur im September 2023 zuletzt bei fast 19 Grad – und damit gut 4 Grad überm langjährigen Monatsmittel. Im landesweiten Schnitt erlebten wir außerdem gut acht Sommer- und zwei Hitzetage. Und weil ja jetzt noch ein bisschen Nachschlag in Form des Altweibersommers folgt, wird es am Ende ziemlich sicher ein Rekord-September werden.
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Wie wird das Wetter in der zweiten Septemberhälfte in Deutschland?

Bis zum Wochenende sind zumindest abseits der Küsten und Mittelgebirge immer verbreiteter Sommertage und ganz im Südwesten am Sonntag auch nochmals ein Hitzetag möglich. Auch nächste Woche sind weitere Sommertage möglich, allerdings nach dem im Osten noch bis zu 29 Grad warmen Montag ab Dienstag nur noch vereinzelt und Hitzetage nicht mehr. Auch für Sommertage wird es Richtung Monatsende landesweit immer schwieriger. Denn da zeigt der Trend deutlich nach unten. In der letzten Septemberwoche sollen wir kurzzeitig sogar unter das Temperaturmittel fallen. Insgesamt soll der September mit über 3 Grad aber deutlich zu warm ausfallen. In der zweiten Septemberhälfte haben wir es auch mit mehr Niederschlagsereignissen zu tun, so dass der September – nach aktuellem Stand – nur leicht zu trocken ausfällt.
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Wetter Oktober - viel Wärme, aber auch häufig nass

Auch im Oktober wollen die Wettercomputer der experimentellen Langfrist uns einen Temperaturüberschuss von knapp 3 Grad bescheren. Beim Regen soll es zwar einen eher durchschnittlichen Verlauf geben, aber besonders um die Monatsmitte könnte es heftig krachen. Längere trockene Abschnitte sind nur in den ersten Oktobertagen zu sehen, ansonsten werden immer auch Regenanteile berechnet. Nach einem goldenen Oktober mit viel Sonne und ohne Störungen sieht das erst mal nicht aus. Aber auch das andere Extrem mit Kälte und Schnee steht derzeit nicht im Wetter-Programm.
Auch im November kein Wintereinbruch in Sicht

Die Trends für den November haben sich in den letzten Tagen deutlich gedreht. Denn auch der dritte Herbstmonat soll jetzt deutlich zu warm und viel zu nass werden. Von Kälte und Schnee ist nichts mehr zu sehen. Dafür aber jede Menge Regen. Zwar beginnt der Nebelmonat November temperaturtechnisch noch recht normal und auch sehr trocken, aber in der zweiten Woche wird es richtig mild und wohl auch ungemütlich. Bei den Regenmengen könnte es auch eine extreme Wetterlage geben, die über Tage andauern könnte. Erst im letzten Monatsdrittel wird es wieder normal kühl, bis es Richtung Dezember mit den Temperaturen wieder nach oben gehen soll. Von einem Wintereinbruch sind wir also noch ganz weit entfernt – stattdessen könnten Herbststürme eine größere Rolle spielen.
Wann beginnt der Herbst?
Je nachdem, wen man fragt. Meteorologisch immer am 1. September. Das hat statistische Gründe, die für eine Vergleichbarkeit der Jahreszeiten sorgen. Denn der kalendarische oder auch astronomische Wechsel der Jahreszeiten ist variabel und hängt vom Sonnenstand ab. In diesem Jahr steht die Sonne am 23. September genau über dem Äquator und läutet den Herbst ein.
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Was können wir normalerweise vom Herbst erwarten?
- Die heißesten Temperaturen bringt der Herbst für gewöhnlich zu Beginn, wenn die Sonne noch kräftig ist und die Tage lang
- Spitzenreiter im Herbst mit 36,5 Grad sind die Wetterstationen an der Sternwarte in Jena (gemessen im Jahr 1911) sowie Bühlertal in Baden-Württemberg (gemessen im Jahr 1947).
- Und selbst im ersten Oktoberdrittel sind in den Wetter-Hitlisten noch Spitzen von etwas über 30 Grad verzeichnet
- Gleichzeitig legt aber mit häufigeren Nachtfrösten natürlich schon die Kälte nach und lässt im Laufe des Herbstes wiederholt die Schneefallgrenze sinken
- Statistisch gesehen können wir dabei im Deutschlandmittel auf rund 330 Sonnenstunden hoffen
- Regen ist im Schnitt um die 190 Liter pro Quadratmeter drin
- Die Temperaturmittel liegt bei rund 9 bis 10 Grad
- Eine der schönsten Phasen im Herbst ist der Altweibersommer, der für gewöhnlich ab Mitte September los legt
- Wann in Deutschland für gewöhnlich der erste Schnee liegen bleibt, gibt’s im oben im Video.
Vorsicht bei der Langfrist
Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.
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(bal, oha)