Gefahren unterm Tannenbaum
Was Weihnachtsdeko für Tiere riskant macht

Weihnachten bringt Deko, Kerzen, Pflanzen – und für Haustiere lauern oft Gefahren. Manche Weihnachtsklassiker sind harmlos, andere können Katzen, Hunde oder Kaninchen ernsthaft schaden. Hier ein Überblick über das, was besonders kritisch ist — und worauf man lieber verzichten sollte.
Weihnachtsstern: Hübsch, aber ein riskanter Klassiker
Der Klassiker unter den Weihnachtspflanzen gehört zu den Wolfsmilchgewächsen — der milchige Saft kann Haut und Schleimhäute reizen. Wenn Hunde oder Katzen Pflanzenteile fressen, drohen Erbrechen, Durchfall, Speicheln, im schlimmsten Fall neurologische Probleme bei Katzen. Was für Hund und Katze gilt, ist auch für unsere kleinen Menschenkinder gefährlich - also Finger weg!
Mistel und Stechpalme: Tradition mit toxischer Tücke
Mistel, Stechpalme, Efeu, Christrosen und ähnliche Gewächse gehören traditionell zur Weihnachtsdeko — sind für Tiere aber teils hochgiftig. Schon geringe Mengen können Magen-Darm-Probleme, Herzrhythmusstörungen oder sogar Krämpfe auslösen.
Und die Amaryllis? Ja, leider dieser Liebling ist auch auf der Abschussliste, wenn haustiere mit uns Weihnachten feiern. Die Pflanze enthält Lycorin und weitere Alkaloide, die in Zwiebel, Blättern, Stängeln und Blüten stecken. Besonders heikel: Die Zwiebel ist am stärksten konzentriert – und genau die wird von manchen Tieren gerne angeknabbert, weil sie leicht zu erreichen ist.
Der Weihnachtsbaum: Schön geschmückt, aber nicht ganz ohne
Ein geschmückter Baum kann ebenso gefährlich sein: Tannennadeln und Zweige können bei Verschlucken zu inneren Verletzungen oder Blockaden führen; das Wasser im Baumständer kann ungesund sein, wenn es mit Dünger oder Baumharz versetzt ist.
Extra-Tipp: Weihnachtsbäume auspflanzen
Lametta und Glitzer: Spielzeugfalle für neugierige Pfoten
Lametta, glänzende Bänder, zerbrechliche Kugeln oder Dekoteile sind riskant: Tiere – besonders Katzen und Kaninchen – spielen damit. Werden Teile verschluckt, drohen Verstopfungen, innere Verletzungen oder Vergiftungen durch alte Metallbestandteile. Hamster und Wellensittiche sind auf der Haustierliste nicht mehr so angesagt, denn die haben ganz besonders viel Lust an der Knabberei.
Macadamianüsse: Kleine Kugeln, große Wirkung
Macadamianüsse sind für Hunde und Katzen besonders gefährlich. Schon kleine Mengen können zu Muskelschwäche, Lähmungen der Hinterbeine, Zittern, Gelenkschmerzen oder starkem Unwohlsein führen.
Nüsse und Rosinen: Verträglich ist anders
Pekannüsse, Paranüsse oder Bittermandeln gelten als potenziell problematisch – wegen Fettgehalt, möglichem Schimmel oder schwerer Verdaulichkeit. Auch ohne akute Vergiftung drohen Bauchweh oder Entzündungen. Kaum zu glauben, aber Rosinen können bei Hunden sogar akutes Nierenversagen hervorrufen.
Wenn Lichterglanz zur Gefahr wird
- Offene Kerzen sind eine Brand- und Verbrennungsgefahr — neugierige Tiere haben so schnell mal einen Brand ausgelöst.
- Lichterketten und Kabel sind Klassiker unter den Knabberfallen. Stromschlaggefahr inklusive.
- Auch zerbrechlicher Schmuck wird schnell zum Verletzungsrisiko – Splitter sind für Pfoten und Mäuler problematisch.
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So geht tierfreundliche Weihnachtsdeko
- Giftige Pflanzen wie Weihnachtsstern, Mistel oder Stechpalme am besten weglassen oder unzugänglich platzieren.
- Ungiftige oder künstliche Alternativen wählen.
- Nüsse und Süßes niemals offen stehen lassen.
- Unzerbrechliche Deko nutzen – Stroh statt Lametta.
- Kabel sichern, Kerzen nur beaufsichtigt nutzen.
- Baumständerwasser abdecken.
Lieber mitdenken – lieber sicher
Weihnachten ist schön, aber Tiere sind schützenswert. Ein paar kleine Anpassungen machen den Unterschied – und retten im Zweifel Pfote, Magen oder Leben.
Quellen: geo.de, medivetgroup.com, petcovergroup.com, zooroyal.de, wikipedia.org