Weihnachtsbäume im Klima-Check

Christbaum im Öko-Vergleich: Holz, Plastik oder Naturbaum?

Das Schmücken ist bei allen Varianten gleich schön.
Das Schmücken ist bei allen Varianten gleich schön.

Ein kurzer Blick hinter die Kulissen zeigt, dass der perfekte nachhaltige Weihnachtsbaum eine kleine Wissenschaft ist. Holz, Plastik oder Natur – jede Variante bringt eigene Stärken, Macken und CO₂-Fußabdrücke mit. Am Ende überrascht die Antwort ein bisschen, aber nur, wenn die Details fehlen.

Holzgestell – der Minimalist

Ein Baum ohne Nadeln, aber mit Sti(e)l. Holzgestelle aus heimischen Hölzern gelten als solide Öko-Bilanzierer. Die Produktion verursacht vergleichsweise wenig Emissionen, das Material ist langlebig und am Ende sogar recycelbar. Vor allem, wenn das Gestell jedes Jahr aufs Neue aus dem Keller gekramt wird, spielt es seine Nachhaltigkeitskarte voll aus. Nur beim Transport aus Übersee wäre die Klimabilanz dahin – kommt aber hoffentlich selten vor.

Plastikbaum – die Dauerlösung mit Haken

Weihnachten ohne Baum - für viele kaum vorstellbar. Nur welcher soll es werden?
Weihnachten ohne Baum - für viele kaum vorstellbar. Nur welcher soll es werden?

Künstliche Bäume sind in Deutschland nicht jedermanns Sache, punkten aber mit Langlebigkeit, das ist ihr stärkstes Argument. Wirklich nachhaltig wird das Ganze aber erst, wenn das Ding zehn, eher fünfzehn Jahre durchhält. Die Herstellung ist energieintensiv, der Kunststoff wird auf Dauer nicht besser und Recycling ist oft ein Problemfall. Kurz: Praktisch, pflegeleicht, aber ökologisch nur dann sinnvoll, wenn er ein echtes Langzeitprojekt bleibt. Und wenn er nicht nach drei Jahren wegen schiefer Zweige im Müll landet.

Naturbaum – der Klassiker

Frisch, duftend und ökologisch erstaunlich solide – wenn er aus der richtigen Ecke kommt. Regionale, zertifizierte Weihnachtsbäume (FSC, Naturland) haben eine gute Klimabilanz, denn sie wachsen oft auf Flächen, die sonst brachliegen würden. Dazu binden sie während des Wachstums CO2 und werden nach den Feiertagen zu Hackschnitzeln oder Kompost. Problematisch wird’s, wenn lange Transportwege oder intensiv eingesetzte Pestizide ins Spiel kommen. Tritt leider immer mal wieder auf, ist aber inzwischen gut kennzeichnungspflichtig geregelt.

Häufigste Kauforte für Weihnachtsbäume in Deutschland im Jahr 2024

Im Jahr 2024 holten sich rund 30 Prozent der Leute ihren Weihnachtsbaum ganz entspannt am Stand vor Bau- oder Supermarkt – damit bleiben diese mobilen Verkaufsinseln der unangefochtene Weihnachtsbaum-Hotspot.
Im Jahr 2024 holten sich rund 30 Prozent der Leute ihren Weihnachtsbaum ganz entspannt am Stand vor Bau- oder Supermarkt – damit bleiben diese mobilen Verkaufsinseln der unangefochtene Weihnachtsbaum-Hotspot.

Und wer gewinnt nun?

Ganz knapp vorne liegt der Naturbaum – aber nur, wenn er regional, pestizidarm und zertifiziert ist. Direkt dahinter folgt das Holzgestell, das in Sachen Langlebigkeit kaum zu schlagen ist. Der Plastikbaum landet auf Platz drei: Er kann nachhaltig werden, ist es aber nur, wenn er sehr lange im Einsatz bleibt.

Quellen: Statista (Weihnachtsbaumkäufe), Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger, Umweltbundesamt, Verbraucherzentrale, FSC Deutschland, Naturland, Thünen-Institut