Kühl, hell, trocken – und keine Panik
So übersteht Oleander den Winter

Wenn es im Herbst kälter wird, bekommt der Oleander ein echtes Problem: Der Mittelmeer-Strauch ist nämlich kein Freund von Frost. Damit er trotzdem gut durch den Winter kommt und im nächsten Jahr wieder üppig blüht, braucht er ein bisschen Vorbereitung – und den richtigen Platz für die kalte Jahreszeit.
Der richtige Zeitpunkt
Sobald die Nächte dauerhaft unter fünf Grad fallen, ist Umzugszeit. Oleander sollte also vor dem ersten Frost ins Winterquartier. Wer zu lange wartet, riskiert schwarze Blätter und erfrorene Triebe. Besonders empfindlich sind junge Pflanzen und frisch zurückgeschnittene Exemplare.
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Der beste Platz im Winter
Hell, kühl und frostfrei – so lautet die goldene Regel. Ideal sind Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad. Ein ungeheiztes Treppenhaus, ein heller Keller oder eine Garage mit Fenster sind perfekt. Zu dunkel mag’s der Oleander nämlich gar nicht, sonst wirft er die Blätter ab. Wer keinen hellen Raum hat, kann mit Pflanzenlampen nachhelfen.
Gießen nicht vergessen
Auch im Winter braucht der Oleander Wasser, wenn auch deutlich weniger als im Sommer. Etwa alle zwei bis drei Wochen etwas gießen, aber niemals Staunässe riskieren. Die Erde darf zwischen den Wassergaben ruhig leicht antrocknen. Dünger ist in dieser Zeit tabu – die Pflanze hält schließlich Winterschlaf.
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Rückschnitt ja oder nein?
Der beste Zeitpunkt zum Schneiden ist nach der Blüte im Spätsommer oder im Frühjahr vor dem Austrieb. Wer den Oleander im Herbst schneidet, sollte das nur leicht tun. Größere Rückschnitte kurz vor dem Einwintern schwächen ihn, und offene Schnittstellen sind anfällig für Kälte und Schimmel.
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Schädlingscheck beim Oleander
Spätestens beim Reinholen lohnt sich ein Blick auf die Blattunterseiten: Spinnmilben und Schildläuse sind typische Wintergäste. Im warmen Wohnzimmer fühlen sie sich pudelwohl, also besser gleich bekämpfen – etwa mit einem milden Neemöl oder einer Schmierseifenlösung.
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Der Start in den Frühling
Ab März darf der Oleander langsam wieder mehr Licht und Wärme schnuppern. Erst an milden Tagen ins Freie stellen, nachts aber lieber wieder reinholen. Ab Mitte Mai, wenn keine Fröste mehr drohen, darf er dann endgültig zurück auf die Terrasse – am liebsten an seinen sonnigsten Lieblingsplatz.
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Kurz gesagt
- Vor dem ersten Frost ins Haus holen (unter fünf Grad wird’s kritisch).
- Ideal: heller, kühler Standort zwischen fünf und zehn Grad.
- Weniger gießen, keine Staunässe – aber auch nicht austrocknen lassen.
- Kein Dünger im Winterquartier.
- Schädlingskontrolle: Blattunterseiten prüfen auf Spinnmilben & Schildläuse.
- Leicht zurückschneiden erst im Frühjahr vor dem Austrieb.
- Ab März langsam an Sonne und Wärme gewöhnen.
- Ab Mitte Mai wieder raus – Sonne satt erlaubt.
Verwendete Quellen: wetter.de, Naturschutzbund Deutschland (NABU), Botanischer Garten Berlin, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen