Mediterraner Winterschutz
So übersteht der Olivenbaum den Winter

Olivenbäume erinnern an Sommer, Sonne, Mittelmeer. Nur: Das deutsche Winterwetter hat mit Toskana-Feeling ungefähr so viel zu tun wie Schneematsch mit Zitroneneis. Trotzdem lässt sich der Olivenbaum gut über den Winter bringen – wenn ein paar Dinge beachtet werden. Und wenn nicht, verabschiedet er sich schneller als man „Olivenernte“ sagen kann.
Kälte? Bitte nicht!
Olivenbäume sind wärmeliebend, aber erstaunlich zäh. Kurzzeitig vertragen sie Temperaturen bis - 5 fünf Grad – wenn sie geschützt stehen. Dauerfrost dagegen ist ihr natürlicher Feind. Wer seinen Baum im Topf hat (und das sind die meisten), sollte ihn daher rechtzeitig ins Winterquartier holen. Ideal ist ein heller, kühler Ort mit 5 bis 10 Grad: ein unbeheizter Wintergarten, ein helles Treppenhaus oder eine Garage mit Fenster.
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Kein Platz im Haus?
Dann bleibt nur der Draußen-Überwinterungs-Trick. Dafür den Topf auf Holz oder Styropor stellen, um Frost von unten abzuhalten, den Stamm mit Jutesack oder Vlies einwickeln und die Krone locker mit atmungsaktivem Gartenvlies umhüllen. Wichtig: keine Folie verwenden – sonst schwitzt die Pflanze, und das ist schlimmer als frieren.

Gießen nicht vergessen
Der größte Fehler im Winter: gar nicht gießen. Der Olivenbaum ist zwar genügsam, aber kein Kaktus. Alle zwei bis drei Wochen etwas Wasser reicht – der Wurzelballen sollte nie völlig austrocknen. Staunässe ist allerdings ebenso fatal, also: nur so viel, dass die Erde leicht feucht bleibt.
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Blätter weg? Kein Grund zur Panik
Wenn der Baum im Frühjahr traurig aussieht, ist das oft kein Todesurteil. Viele Oliven werfen im Winter einen Teil ihrer Blätter ab, besonders wenn’s zu dunkel war. Sobald Licht und Wärme zurückkehren, treibt er wieder aus – manchmal etwas später, also Geduld.
Frühlingserwachen richtig angehen
Ab Mitte März darf der Olivenbaum an warmen Tagen schon wieder raus – zunächst stundenweise, damit er sich langsam an Sonne und Wind gewöhnt. Wer ihn direkt in die pralle Sonne stellt, riskiert Sonnenbrand auf den Blättern - ja, das gibt’s wirklich.
Typische Fehler – und wie man sie vermeidet
- Zu warm überwintert: Dann treibt der Baum aus, obwohl kaum Licht da ist. Folge: schwache, vergeilte Triebe.
- Zu dunkel: Blätter fallen, der Baum sieht tot aus. Ist er aber meist nicht.
- Zu nass: Die Wurzeln faulen, und das wars dann mit dem Mittelmeer-Flair.
- Zu spät reingeholt: Frostschäden zeigen sich oft erst Wochen später – da hilft dann kein Urlaub in Italien mehr.
Wenn’s wieder wärmer wird
Im Mai darf der Baum dauerhaft nach draußen. Dann freut er sich über frische Erde und etwas Dünger – am liebsten mediterranen Spezialdünger, der ihm Power für neue Triebe und Blüten gibt.
Verwendete Quellen: eigene wetter.de-Recherche