Was hilft wirklich?
Kranke Zimmerpflanzen im Herbst - gibt’s das?
Im Video: Wie der Profi die Pflanzen im Winter am besten schützen würde
Lichtmangel – das große Herbstproblem
Mit kürzeren Tagen und flacherem Sonnenstand bekommen Pflanzen plötzlich viel weniger Licht ab. Für viele Arten bedeutet das: Wachstum auf Sparflamme. Neue Triebe bleiben klein, Blätter werden blasser oder gelblich, manche verlieren sogar ihr Grün komplett. Besonders tropische Arten wie Ficus, Calathea oder Monstera sind echte Sonnenkinder – sie wirken im Herbst schnell „müde“.
Tipp: Pflanzen näher ans Fenster rücken – am besten Süd- oder Westseite. Fensterscheiben regelmäßig putzen, das bringt tatsächlich ein paar Prozent mehr Licht. Und wer’s richtig gut meint: eine Pflanzenlampe mit Zeitschaltuhr aufstellen.
Weniger Wasser, weniger Dünger
Auch die Wurzeln merken, dass der Herbst begonnen hat. Durch das langsamere Wachstum sinkt der Wasserbedarf deutlich. Viele gießen weiter wie im Sommer – die Folge sind Staunässe und Wurzelfäule. Einfaches Mittel: Fingerprobe. Erst wenn die oberste Erdschicht trocken ist, wird gegossen. Dünger? Den kann man jetzt fast ganz weglassen. Pflanzen brauchen im Herbst kaum Nährstoffe – sie rüsten sich für die Ruhephase.
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Trockene Heizungsluft – der stille Stressfaktor
Kaum wird’s draußen kalt, laufen drinnen die Heizungen. Die Luftfeuchtigkeit sinkt und viele Pflanzen, besonders tropische, reagieren mit braunen Blattspitzen oder eingerollten Blättern.
Hilft: Eine mit Wasser gefüllte Schale auf die Heizung stellen, regelmäßig besprühen (aber nicht im kalten Zimmer – sonst droht Pilzbefall), oder gleich einen Luftbefeuchter einsetzen.
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Blattfall ist nicht immer ein Alarmzeichen
Einige Arten, etwa Gummibäume oder Hibiskus, werfen im Herbst ganz natürlich Blätter ab. Das ist keine Kapitulation, sondern eine Anpassung an weniger Licht. Wichtig ist, dass die Pflanze insgesamt vital bleibt – also keine matschigen Triebe oder fauligen Gerüche entwickelt. Dann heißt es einfach: Geduld.
Kleine Herbstkur für Zimmerpflanzen
Einmal gründlich entstauben (Blätter atmen wieder besser), vertrocknete Triebe entfernen, und bei Gelegenheit den Standort prüfen. Kalte Zugluft vom Fenster mögen die wenigsten. Wer will, kann außerdem die Töpfe leicht drehen – so wachsen die Pflanzen gleichmäßiger, auch wenn die Sonne schräg hereinfällt.
Wenn’s grün bleiben soll
Der Herbst ist kein Feind der Zimmerpflanzen, sondern eine Einladung, langsamer zu werden. Mit weniger Wasser, mehr Licht und ein bisschen Aufmerksamkeit kommen die grünen Mitbewohner locker durch die dunkle Jahreszeit – und starten im Frühjahr wieder voll durch.
(avo)