Zimmerpflanzen richtig pflegen
Was tun bei braunen Blattspitzen im Winter?
Im Winter wird für viele Zimmerpflanzen die Luft dünn. Trockene Heizungsluft, Lichtmangel und die kalte Jahreszeit setzen den grünen Mitbewohnern zu. Die Pflanzen reagieren mit Blättern, die hängen oder abfallen. Besonders dramatisch: braune Blattspitzen, die sich langsam bis zum Stiel durchfressen. Was passiert hier? Ist das ein unaufhaltsamer Prozess oder kann man noch etwas retten?
Im Video: Wie der Profi die Pflanzen im Winter am besten schützen würde
Was tun bei braunen Blattspitzen?
Die Reaktion vieler Pflanzenfreunde auf braune Spitzen ist klar: Weg mit dem beschädigten Teil. Tatsächlich ist das Schneiden der vertrockneten Spitzen eine gängige Praxis. Doch ist das wirklich die Lösung? Ja, in gewissem Maße. Einmal braun, wird sich das Blatt nie wieder erholen. Die Spitzen bleiben trocken, egal wie viel Wasser oder Sonnenlicht die Pflanze bekommt. Ein gezielter Schnitt kann also helfen, das unschöne Bild zu beseitigen.
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Der richtige Schnitt ist entscheidend
Wer sich für einen Schnitt entscheidet, sollte sorgfältig vorgehen. Es genügt nicht, einfach den braunen Teil abzuschneiden. Ein zu freizügiger Schnitt könnte die Pflanze verletzen. Am besten bleibt ein schmaler, brauner Rand stehen, um zu verhindern, dass eine neue Wunde entsteht, die die Pflanze weiter schwächt. Die Schere sollte desinfiziert und scharf sein, um die Pflanze nicht unnötig zu stressen. Ein einfaches Verfahren, das allerdings auch seine Tücken hat.
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Die Kehrseite des Schneidens
Klingt einfach, ist es aber nicht ganz. Denn der Schnitt hat auch seine Schattenseiten. Wer zu viel abschneidet, riskiert eine Verletzung der Pflanze. Die Wunde muss heilen, was Energie kostet. Dazu kommt, dass durch die Schnittstelle Bakterien oder Viren in die Pflanze eindringen können – und die Sache dann noch schlimmer machen. Zudem könnte der Stress, den der Schnitt verursacht, zu weiteren Problemen führen, wie etwa gelben Blättern oder sogar Blattabwurf.
Braune Spitzen – was ist die Ursache?
Braune Blattspitzen sind meist ein Symptom, keine Lösung. Die eigentliche Frage ist: Was ist die Ursache? Oft steckt eine falsche Pflege dahinter. Zu wenig Wasser, Staunässe oder falsches Gießverhalten sind häufige Gründe für das Austrocknen der Blätter. Auch kalkhaltiges Wasser, zu viel Dünger oder eine hohe Luftfeuchtigkeit können das Blattwerk schädigen. Es lohnt sich daher, die Pflanze genauer unter die Lupe zu nehmen. Staut sich etwa Wasser im Topf oder ist die Erde zu trocken? Ein einfacher Test des pH-Werts der Erde kann schon viel aufklären.
Ein Umtopfen kann Wunder wirken, insbesondere wenn der Boden verdichtet ist. Während der Heizperiode sollte die Pflanze regelmäßig mit Wasser besprüht werden, um der trockenen Luft entgegenzuwirken. So kann die Pflanze wieder zu Kräften kommen und den Winter besser überstehen.
(avo)