Edle Blume in Schnee und Frost
Garten-Hingucker: Die Rose, die keine ist, blüht auch im Winter

Vor Weihnachten haben Christrosen Hochkonjunktur. Die Pflanzen blühen auch bei Frost und Schnee und bringen elegante Farbe in den Winter-Garten. So gedeihen sie am besten.
Christrose, Weihnachtsrose, Schneerose sind Hahnenfußgewächse
Wenn im winterlichen Garten fast gar nichts mehr blüht, strahlt eine Pflanze tapfer gegen die Tristesse: die Christrose (Helleborus niger) – weniger bekannt unter den Namen Weihnachtsrose, Schneerose oder Nieswurz. Mit ihren weißen oder lila-rötlichen Blütenblättern, gelben Staubblättern, die aus einem dunkelgrünen, ledrigen immergrünen Laub emporwachsen, ist sie ein sehr edel wirkender Lichtblick in der dunklen Jahreszeit. Eine Rose ist sie jedoch nicht, sondern ein Hahnenfußgewächs wie beispielsweise die Dotterblume, der Ackerhahnenfuß, das Scharbockskraut und die Akelei.
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Winterharte Pflanze hält Schnee und Frost aus

Die Christrose gehört zu den wenigen Pflanzen, die selbst bei Eis und Schnee blühen – daher auch der Name Schneerose. In den Gärtnereien wird sie üblicherweise zwischen Herbstanfang und Ende Januar angeboten. Ende Februar verfärben sich die Blüten ins Grünliche und bilden Samen aus.
Wenn es besonders frostig ist, wirken die Blätter der Christrosen schlapp und kraftlos. Dann sind sie aber nicht etwa eingegangen, sondern haben auf einen besonderen Kältemodus umgestellt. Sie entziehen den Blättern Wasser, damit das Wasser nicht in ihnen gefrieren und sie schädigen kann.
Warum heißt die Christrose Christrose?
Da die winterharte und pflegeleichte Pflanze gerade zur Weihnachtszeit, der Geburt Jesu, blüht, kam sie zu ihrem anderen Namen: Christrose. Genauso hübsch wie die Pflanze ist diese Erzählung zur Namensgebung: Einer der Hirten auf dem Weg zum Stall in Bethlehem hatte kein Geschenk bei sich. Aus den Tränen, die er deswegen vergoss, entsprossen Blüten so schön wie Rosen. Der Hirte schenkte sie dem Jesu-Kind als Christ-Rose.
Die Christrose stammt ursprünglich aus Südostasien. In Europa wächst sie in freier Natur vom südlichen Mitteleuropa sowie von den südlichen und östlichen Kalkalpen. Sie kommt bis in eine Höhenlage von 1900 Metern vor.
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Christrosen-Anforderungen an den Standort

- nährstoffreicher und humoser Boden - in kalkhaltigen, schweren Lehmböden fühlt sie sich besonders wohl
- im Halbschatten von Bäumen gedeiht sie sehr gut
- vor großer Hitze schützen
- sowohl Staunässe als auch Austrocknung vermeiden
- im Herbst versorgen frischer Kompost, Laub oder Rasenschnitt die Pflanze
Wenn sich die Christrose rundum wohlfühlt, kann sie Jahrzehnte alt werden. Wenn der Standort nicht so ideal ist, kann organischer Dünger, wenn sie in voller Blüte steht und im Sommer nicht schaden.
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Christrosen im Pflanzkübel
Kübelpflanzenerde gemischt mit lehmiger Gartenerde und einer Drainageschicht aus Blähton am Boden bieten der Christrose die besten Bedingungen. Aber aufpassen beim Gießen: Gerade im Topf ist die Gefahr von Staunässe groß. Außerdem droht bei starkem Frost die Gefahr, dass die Wurzeln doch geschädigt werden. Da ist Wärmeschutz aus Vlies oder Jute für den Pflanzkübel angebracht.
So trist muss der winterliche Garten also gar nicht aussehen. Und die Christrose ist wirklich pflegeleicht. Einfach mal ausprobieren. Vielleicht steht ja eine unterm Weihnachtsbaum.
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(ctr)