50 Zentimeter Schnee und Verwehungen

Turbulentes Festwetter: Teils Schneechaos, dann Tauwetter mit Hochwasser und Sturmflut

von Amelie von Kruedener & Paul Heger

Als kleine Chaoseinlage vor Weihnachten wird das Erzgebirge unter 50 Zentimeter Schnee begraben, eine schwere Sturmflut droht, dann folgen Tauwetter und Hochwassergefahr. Und in Sachen Sturm gibt es anstatt Besinnlichkeit die Böen. Prost Weihnachten!
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Wetterlage: Tief Zoltan und die Mild-Pampe: Ein Wettertanz über Deutschland

Wetterlage
Heute unter dem Einfluss von Sturmtiefs Zoltan stürmisch und sehr unbeständig, in der Nordosthälfte auch kälter, mit Schneeregen-, Schnee- und Graupelschauern.

Tief Zoltan, international als Pia benannt, kreiselt jetzt über der Ostsee vor dem Baltikum. Auf der Rückseite erreichte uns schon in der Nacht Polarluft, die sich, pünktlich einen Tag nach dem kalendarischen Winteranfang als kurzer aber heftiger Schlenker mit Schneemassen im Erzgebirge bemerkbar macht. Ansonsten bleibt es aber bei der "Mild-Pampe" vom Atlantik, die uns langanhaltende und intensive Regenfälle bringt. Diese Luft setzt sich zu Heiligabend durch – nix weiße Weihnachten. Im äußersten Süden gibts immerhin etwas trockenere und sonnigere Verhältnisse zu den Feiertagen.

Krasse Schneeprognose Deutschland aktuell für Samstag

Schneeprognose für Samstag
Innerhalb nur eines Tages können sich im Erzgebirge bis zu 50 cm Neuschnee anhäufen, begleitet von heftigen Verwehungen.

Vom Erzgebirge bis ins Zittauergebirge, also Oberlausitz wird es sehr winterlich. Das ist dann allerdings ein Ritt auf der Winter-Rasierklinge! Ein Grad wärmer und es ist Regen. Ein Grad kälter und hier liegen plötzlich 20 Zentimeter Schnee ganz unten, beispielsweise in Dresden. Im Erzgebirge ist das Schneechaos mit Verwehungen in freien Lagen sicher, hier wird es kurzzeitig nochmal bis zu 50 Zentimeter geben – vielleicht sogar mehr. In Rügen/Usedom wird es nicht mehr als ein paar Schneeregenschauer geben.

Wetter und Niederschläge in Deutschland aktuell

Sturmlage Deutschland entspannt sich langsam

Wind Heiligabend
Heiligabend ist die Sturmlage nicht mehr ganz so brisant, aber besonders beim Weihnachtsspaziergang sollten Wälder wegen angeknackster Bäume noch gemieden werden, denn ganz vorbei ist es mit den Böen nicht.

Die Lage beruhigt sich langsam, auch wenn heute noch Sturmböen möglich sind, vor allem von Niedersachsen bis Mecklenburg-Borpommern und Sachsen, sowie in Bayern und Baden-Württemberg. Auch im äußersten Westen lebt der Wind später nochmal auf. Böen um und über 100 km/h sind noch an der Ostsee und im Bergland dabei.

Am Samstag lässt der Sturm an der Ostsee immer mehr nach. Vom Westen bis in den Süden bleibt es aber windig bis stürmisch. Von der Oberpfalz bis zu den Alpen und zum Bodensee gibt es nochmal ein auffrischen des Windes auf Sturmstärke. Sturm- und Orkanböen um 100 km/h im Flachland sind möglich, im Bergland 100 bis 150 km/h. Danach ist es nicht mehr ganz so ruppig, es bleibt aber über weihnachten oft sehr windig mit einzelnen Sturmböen hier und da, im Bergland sowieso.

Sturmflut: Die Nordsee zeigt ihre Kraft

Nachdem die nächtliche Sturmflut unerwarteterweise doch schon eine schwere Sturmflut mit bis zu 3 Meter über mittlerem Hochwasser war, wird auch die Mittagsflut eine schwere Sturmflut mit wohl 3 m über MHW, wenn nicht sogar 3,5 m. Danach sind die Fluten nicht mehr ganz so hoch aber deutlich hoher als normal. Weiterhin gilt: Auch wenn die Bilder aufsehenerregend sind, meist gibt es für die Bevölkerung kaum Auswirkungen. Nur örtlich müssen Gegenden geräumt werden.

Das Wasser der Elbe wird bei einer Sturmflut auf den Hamburger Fischmarkt gedrückt.
So wie hier im November könnte es ab Freitagmittag wieder in der Nähe der Elbe in Hamburg aussehen.

Regenreiches Finale: Hochwassergefahr steigt bis zum ersten Feiertag

Wie erwartet sind die Wasserstände der kleineren und mittelgroßen Flüsse vom Südosten bis in den Nordosten weiter angestiegen. Mit nur kurzen Pausen und eher weiteren intensiven Regenmengen ist mit einer Verschärfung der Hochwasserlage bis zum 1. Feiertag zu rechnen. In diesem Streifen kommen meist nochmal 40 bis 80, im Bergland teils über 100 Liter pro Quadratmeter zusammen. Die Böden sind voll und nehmen nichts mehr auf!

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(avo, phe)