Wetterkarussell im Dezember
Wintervorhersage Deutschland aktuell - eisiger Trend im Januar und Februar
von Björn Alexander und Oliver Hantke
Das Prognosen für den Winter 2022/23 bleiben spannend. Denn vor allem im neuen Jahr sieht ein Teil der experimentellen Computermodelle weiterhin die Kälte auf dem Vormarsch.
Oben im Video: Wann bleibt der erste Schnee normalerweise liegen?
Wie wird das Wetter im Dezember 2022?

Hier sind die langfristigen Vorhersagemodelle im Vergleich zu den letzten Tagen temperaturtechnisch wieder etwas zurück gerudert. Basierend auf den Berechnungen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA würde der Dezember 2022 etwas 0,5 bis 1 Grad zu warm ausfallen. Das wäre somit ein Monatsverlauf, der auf jeden Fall auch winterliche Ambitionen haben könnte. Und auch die experimentellen Trends nach dem Europäischen Wettermodell hätten im Dezember „nur” eine positive Abweichung von gut einem Grad. Insbesondere die kältere Phase zur Monatsmitte zeichnet sich hierbei quasi fortlaufend ab. Sicherlich spannend auch im Hinblick auf eine Weiße Weihnacht; wobei auch die Wetter-Singularität des Weihnachtstauwetters auffällig häufig angezeigt wird.
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Welche Temperaturen kann Deutschland im Januar 2023 erwarten?

Einem Wechselbad der Gefühle im Dezember könnte im Januar ein Hochwinter folgen, der seinen Namen verdient hat. Das verrät zumindest der Computerplot aus der europäischen Wetterküche. Besonders im zweiten und dritten Januar-Drittel könnte es demnach wirklich langfristig bitterkalt in Deutschland werden.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch milde Konkurrenz seitens der experimentellen Prognosen. Die Berechnungen aus Amerika sagen im CFS-Modell nämlich eine positive Abweichung von rund einem Grad vorher. Dabei muss allerdings dazu gesagt werden, dass selbst ein Monat mit einem Grad positiver Abweichung sehr kalte Phasen haben kann.
Wie wird das Wetter im Februar 2023?

Auch beim letzten Wintermonat gehen die Trends dramatisch auseinander. Denn während der amerikanische Ansatz eine weitere Milderung mit 1 bis 1,5 Grad Temperaturüberschuss und reichlich Regen verfolgt, wollen andere Langfristlösungen zwar ebenfalls eine positive Abweichung bei den Niederschlägen. Aber dann eben auf einem knapp drei Grad kälteren Niveau. Mit einem entsprechenden Temperaturverlauf, der uns ein ziemliches winterliches Ambiente in Form von Schnee und sattem Frost liefern könnte. Und auch eine Mischvariante wäre natürlich denkbar.
Ein gutes Beispiel dafür, wie sich Eiseskälte und krasses Frühlingserwachen miteinander im Februar kombinieren, liefert uns übrigens kurze Blick zurück ins Wetterarchiv auf den Februar 2021. Ein wahrer Tausendsassa mit 40 Grad Temperaturunterschiede binnen kurzer Zeit.
Regen und Schnee - was ist normalerweise zu erwarten?
Normal sind in Deutschland von Dezember bis Februar in Summe übrigens um die 175 Liter pro Quadratmeter. Dabei können besonders nasse Winter – wie im Winter 2022/12 - durchaus 250 Liter und mehr bringen. In richtig trockenen Wintern – zum Beispiel im Winter 2013/2014 – sind es unter 120 Liter je Quadratmeter.
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Wetterstatistik im Check: Was können wir vom Winter erwarten?
Hier ein kleiner Klimacheck für unsere Wintermonate Dezember, Januar, Februar:
- Meteorologisch beginnt der Winter am 1. Dezember und endet mit dem Februar
- Kalendarisch findet der Wechsel gut drei Wochen später statt. Grund ist die Statistik und die Vergleichbarkeit von Jahreszeiten
- Der letzte halbwegs normal kalte Winter war 2012/2013, deutlich zu kalt war er in den Jahren 2009/2010 und 2010/2011
- Die kältesten Temperaturen bringt der Winter für gewöhnlich am Ende, wenn die Nordhalbkugel insgesamt stark abgekühlt ist
- Die niedrigste Temperatur im Winter wurde in Deutschland mit -37,8 Grad in Wolznach-Hüll in Bayern am 12. Februar 1929 gemessen
- Und selbst im Dezember ist Hüll immer noch Rekordhalter mit -32,4 Grad am 29.12.1929. Im Januar wurde bisher die tiefste Temperatur mit -34.6 Grad auf der Zugspitze am 02.01.1905 gemessen
- Die höchste Temperatur wurde im Winter in Mülheim in Baden-Württemberg mit 24,0 Grad am 16.12.1989 gemessen
- Statistisch gesehen können wir dabei im Deutschlandmittel auf rund 181 Sonnenstunden hoffen
- Regen ist im Schnitt um die 175 Liter pro Quadratmeter drin
- Das Temperaturmittel liegt bei rund 1 bis 2 Grad
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Obacht: Langfristvorhersagen sind experimenteller Natur
Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.
Der Polarwirbel - Motor des Winters in der Vorhersage
In der Vorhersage wird die Temperatur in einigen Kilometern Höhe dargestellt. Je gleichförmiger die blauen, also kalten Bereiche zusammenhängen, umso stärker ist der Polarwirbel. Werden hingegen große Lücken und mildere Einschübe in Richtung Nordpol berechnet, dann ist der Wirbel instabiler. Bei einem Polarwirbel-Split teilen sich die blauen Flächen in zwei Teile auf.
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(bal, oha)