Kältepole wachsen an

Winter fährt die Krallen aus - milder Herbst hält dagegen

von Oliver Hantke & Björn Alexander

Vorerst bleibt es in Deutschland mild und teils sehr windig, während sich im Norden schon mal die Kälte in Stellung gebracht hat. Die Weichenstellung zwischen den Jahreszeiten läuft dementsprechend auf Hochtouren.

Oben im Video: Deutschland wird wärmer, der Norden wintert weiter ein

Kältepole bilden sich aus

Nicht nur im Norden Europas lässt der Winter schon mal die Muskeln spielen. Auch andere Kältepole wachsen jetzt weiter an. Sei es Richtung Grönland oder auch in Sibirien, wo sich das Kältepolster ebenfalls intensiviert. Beispielsweise im sibirischen Ojmjakon, wo die nächtlichen Tiefstwerte jetzt gerne mal auf um oder unter -20 Grad abrauschen und wo es nach dem Monatswechsel auch mal auf unter -30 Grad runter gehen wird. Eine Entwicklung, die gleichzeitig den sogenannten Polarwirbel in Fahrt bringen wird.

Was macht der (Früh-) Winter in Deutschland daraus?

Wetterlage in Deutschland
Schlechte Zeiten für einen ruhigen Herbst in weiten Teilen Europas, während sich im Norden unter Hochdruckeinfluss der Winter angemeldet hat

Zunächst einmal verbleiben wir in der eher westlichen die südwestlichen Strömung und damit in der Einflugschneise der Tiefs mit wiederholtem Regen, Wind und milden Temperaturen. Typisches Herbstwetter auf einem erhöhten Temperaturniveau also. Das schont den Geldbeutel beim Heizen und füllt unsere Wasserspeicher in den Böden, im Grundwasser und in den Stauseen und Flüssen. Bleibt die Frage, wann die Winterfreunde mit ersten ernstgemeinten Leckerbissen auf ihre Kosten kommen können?

Tiefdruckmuster bleibt bestehen

Prognose und Vorhersage Tiefstwerte in Deutschland am 1. November 2023
Im November dürfte sich der Bodenfrost wieder öfter einmischen

Bis zum Monatsende passiert in Sachen Kaltluftvorstoß voraussichtlich wenig bis gar nichts. Dann könnte sich auch mal wieder der Bodenfrost zu Wort melden und es bestehen Chancen, dass kältere Luft ein Wörtchen mitredet. Immerhin zeigen die Wettercomputer im November, dass die nördlichen Breiten beim Luftmassen-Roulette der Tiefs mitspielen möchten.

Nachhaltiger Wintervorstoß wird wohl noch dauern

42-Tage-Wettertrend für den Fichtelberg
Die Berge sind zuerst in der Verlosung für Schnee und Frost

Schaut man parallel auf die experimentelle Langfrist, die ja auch schon Prognosen über Wochen oder Monate berechnet, dann wiederholt sich dieses Muster. Kühlere Luft ja, aber einen nachhaltigen Absturz berechnen die Modelle derzeit erst im letzten Novemberdrittel. Natürlich beginnend mit nachhaltigeren Schneechancen im Bergland, wie der Blick auf den 42-Tage-Wettertrend für den Fichtelberg zeigt. Und auch im Flachland wird es dann immer spannender.

42-Tage-Wettertrend für den Westen Deutschlands
Aber auch im Flachland wird es zum November-Ende für die Freunde von Eis und Schnee nervenaufreibender

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(bal, oha)