Wie hält man das nur aus?
Unter minus 30 Grad - Sibirische Kaltluftblase breitet sich aus
Hui, da geht es ganz schön in die Keller. Sibirien wintert ziemlich früh und ziemlich heftig ein. In nächster Zeit sind dann auch Temperaturen von an die -40 Grad möglich. Meteorologe Björn Alexander schaut sich die Frostkeule mal genauer an.
Oben im Video: Wo es in Europa jetzt schon eiskalt daher weht
Wie kalt ist es momentan in den Kaltluftinseln der Nordhalbkugel?

Wetter.de-Meteorologe Björn Alexander: „Momentan rutschen die Temperaturen unter anderem in Sibirien gerne mal auf um die -20 bis -30 Grad. In Ostsibirien auch locker auf bis um die 35 Grad. Gemessen in zwei Metern Höhe. Am Boden ist es mit an die -40 Grad sogar noch eisiger. Das ist in Anbetracht der Jahreszeit – sogar für diese Region – ziemlich früh.”
Welche Trends sehen die Wettercomputer dort in nächster Zeit?

„Während es in Ostsibirien jetzt erst einmal schrittweise weniger eisig wird, wandert der Kältepol westwärts und erreicht beispielsweise auch größere Städte wie Jakutsk, die Hauptstadt der Teilrepublik Sacha”, erklärt der Wetterexperte. Das sei immerhin “eine Stadt mit fast 300.000 Einwohnern, die unmittelbar am Fluss Lena liegt – also im Grenzbereich zwischen Ost- und Zentralsibirien.”
Was bedeutet das denn in Sachen Temperaturen?
Alexander friert es schon beim Blick auf die anstehende Kälte: „Jakutsk geht beispielsweise in den kommenden Tagen stramm auf Tiefstwerte von -30 Grad zu – am Boden locker noch ein paar Grad darunter. Und auch in anderen Teilen Zentralsibiriens ist es eine ähnlich Größenordnung, die bodennah bis an die -40 Grad heran reicht.”
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Wie gestaltet sich das Leben bei dieser Eiseskälte?
Ein weiterer wetter.de-Meteorologe hat solche Temperaturen bereits hautnah erlebt. Carlo Pfaff berichtet von seinen Erfahrungen in der Antarktis, wo er für 14 Monate auf der Georg-von-Neumayr-Station gelebt hat: „Wir haben in dieser Zeit Tiefstwerte von -46 Grad erlebt. Und solange es windstill ist, kann man es dick eingepackt sogar halbwegs aushalten. Das ändert sich aber, wenn auch nur das kleinste Lüftchen weht, dann drohen rasch Erfrierungen an ungeschützter Haut. Und dann wird es eben auch in kürzester Zeit lebensbedrohlich.”
Glücklicherweise liegen diese Regionen im eisigen Kältehoch, wo der Wind normalerweise kaum eine Rolle spielt.
Gigant des Winters - so entwickelt sich der Polarwirbel
In der Vorhersage wird die Temperatur in einigen Kilometern Höhe dargestellt. Je gleichförmiger die blauen, also kalten Bereiche zusammenhängen, umso stärker ist der Polarwirbel. Werden hingegen große Lücken und mildere Einschübe in Richtung Nordpol berechnet, dann ist der Wirbel instabiler. Bei einem Polarwirbel-Split teilen sich die blauen Flächen in zwei Teile auf.
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(bal, kfb, apf)