Neuer Ostsee-Orkan in Sicht?
Hohes Sturmpotenzial zwischen Nordwinter und Südsommer
Statt ruhigem November-Blues werfen einige Prognosen schon den nächsten Ostseesturm ins Rennen, bevor es erneut von Westen stürmisch werden könnte. Grund sind unter anderem die krassen Kontraste über Europa – und wir mittendrin.
Warum ist der Herbst 2023 so stürmisch?
Bevor wir uns die aktuelle Entwicklung und die Prognosen anschauen, gilt es, zuerst einmal einzuschätzen, warum nicht endlich mal Ruhe bei unserem Wetter einkehren will:
- Die Meere sind weiterhin vergleichsweise warm, was möglichen Stürmen deutlich mehr Energie zur Verfügung stellt
- Außerdem ist in Skandinavien schon seit längerem der Winter eingekehrt, während rund ums Mittelmeer derzeit zum Teil noch der Spätsommer dominiert
- Im Süden Europas gibt es somit noch Spitzenwerte von 25 bis 30 Grad
- Im Norden herrscht indes auch tagsüber teilweise strenger Dauerfrost unter -10 Grad und nachts rasseln die Werte teilweise auf unter -20 Grad
Das sind krasse Temperaturkontraste, die dem Wettergeschehen einerseits nochmals mehr Energie einhauchen. Andererseits sorgt die Dynamik und das Mäandrieren der wettersteuernden Strömung, des sogenannten Jetstreams, dafür, dass die Vorhersagen der Wettercomputer eine hohe Bandbreite haben und mit relativ großen Unsicherheiten einhergehen.
Sturm über Deutschland - wie ist momentan die Lage?
Wie schlimm kann es jetzt noch werden?
Die nächste Zuspitzung der Lage nach Sturmtief Jasper sieht ein Teil der Wettercomputer für den Donnerstag im Norden unseres Landes. Und hier insbesondere mit dem Fokus auf die Ostsee. Wenn beispielsweise das Englische Wettermodell Recht behält, dann intensiviert sich das nächste Tief zum Sturm, vielleicht sogar zu Orkan mit Windgeschwindigkeiten von um die 130 km/h und mehr.
Das zeigt auf jeden Fall schon einmal das massive Gefahrenpotenzial der aktuellen Entwicklung. Auch wenn zur Wahrheit ebenfalls gehört, dass es deutlich weniger heftige Berechnungen gibt. Das sind eben die zuvor beschriebenen Unsicherheiten.
Temperaturen in Deutschland - erst mal wird es milder
Auch im Westen kann es erneut heftig werden
Parallel intensivieren sich die Tiefs und die Sturmfelder auch vom Atlantik her. Am Donnerstag und Freitag sind – je nach Wettermodell – an den Küsten Westeuropas abermals schwere Sturm- bis Orkanböen möglich. Diese könnten sich zum Teil bis in den Westen unseres Landes und anschließend auch bis herunter ans Mittelmeer auswirken.
Schlussendlich bleibt es eine sehr intensive Entwicklung mit erhöhtem Gefahrenpotenzial, bei der allerdings die Genauigkeit der Vorhersagen hart auf die Probe gestellt wird. Insofern gilt es ebenso, die neuesten Berechnungen und Prognosen sowie das Wettergeschehen und die Unwetterwarnungen im Blick zu behalten.
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(bal, apf)