Schädlingsbekämpfung ohne Chemie
Kohlweißling im Garten: So wird man ihn los
Der kleine Kerl ist so hübsch, wenn er durch den Garten flattert. Nun kommt das „Aber“ – er ist eine kleine Fressmaschine, wenn er sich im Raupenstadium befindet und unsere Gemüsegärten nach einem Picknick durchstöbert. Kohlgewächse wie Brokkoli, Blumenkohl, Spitzkohl, Wirsing u.s.w. stehen auf seiner Speisekarte. Und damit macht er sich unbeliebt – wie man ihm zu Leibe rückt, verraten wir hier.
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Der Kohlweißling: Ein Plagegeist im Garten
Besonders in Gemüsegärten, wo Kohlgewächse wie Weißkohl, Brokkoli und Blumenkohl angebaut werden, richtet der Kohlweißling fiesen Schaden an. Die weißen Schmetterlinge legen ihre Eier auf den Blättern der Pflanzen ab, und die daraus schlüpfenden Raupen machen sich mit großem Appetit über unser Grün her.
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Das Leben des Kohlweißlings
Der Kohlweißling ist einer der häufigsten Schmetterlinge in Europa. Er gehört zur Familie der Weißlinge (Pieridae) und ist besonders in Gärten, Feldern und Wiesen weit verbreitet. Er durchläuft einen Lebenszyklus von der Eiablage über die Raupe und Puppe bis hin zum erwachsenen Schmetterling. Die Weibchen legen ihre gelblichen Eier meist auf der Blattunterseite ab. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Raupen und beginnen sofort zu fressen. In nur drei Wochen durchlaufen sie vier Larvenstadien, in denen sie beträchtlich an Größe zunehmen und die Pflanzen regelrecht kahlfressen können. Schließlich verpuppen sie sich und nach etwa zwei Wochen schlüpfen die erwachsenen Schmetterlinge, die den Zyklus erneut beginnen.
Schäden durch den Kohlweißling
Die Raupen des Kohlweißlings sind besonders gefräßig und können innerhalb kurzer Zeit große Schäden anrichten. Sie fressen Löcher in die Blätter, was nicht nur die Pflanze schwächt, sondern auch ihre Photosynthese beeinträchtigt. Stark befallene Pflanzen wachsen schlechter und können sogar absterben. Auch ästhetische Schäden sind nicht zu unterschätzen, da die durchlöcherten Blätter unappetitlich wirken und das Gemüse weniger wert ist. Für Landwirte ein echtes Problem.
Natürliche Feinde und biologische Bekämpfung
Einige natürliche Feinde des Kohlweißlings helfen dabei, seine Population in Schach zu halten. Vögel, Schlupfwespen und andere Insekten fressen die Raupen oder legen ihre Eier in diese ab, wodurch sie absterben. Schlupfwespen wie Cotesia glomerata sind besonders effektiv, da sie ihre Eier direkt in die Raupen des Kohlweißlings legen, wodurch diese als Wirt dienen und schließlich absterben.
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Hausmittel gegen den Kohlweißling
Es gibt einige bewährte Hausmittel, die im Kampf gegen den Kohlweißling helfen können. Diese Methoden sind oft umweltfreundlicher und schonender für die Pflanzen als chemische Pflanzenschutzmittel.
- Knoblauch-Sud: Knoblauch hat abschreckende Eigenschaften. Ein Sud aus zerdrückten Knoblauchzehen und Wasser kann auf die Pflanzen gesprüht werden. Der Geruch hält die Schmetterlinge davon ab, ihre Eier abzulegen.
- Neemöl: Neemöl ist ein pflanzliches Insektizid, das aus den Samen des Neembaums gewonnen wird. Es wirkt gegen eine Vielzahl von Schädlingen, einschließlich des Kohlweißlings. Eine Lösung aus Neemöl und Wasser wird auf die Pflanzen gesprüht und wirkt sowohl abschreckend als auch tödlich für die Raupen.
- Brennnessel-Jauche: Brennnesseln sind nicht nur nützlich für die Gesundheit des Bodens, sondern ihre Jauche kann auch helfen, Schädlinge fernzuhalten. Die Jauche wird aus zerkleinerten Brennnesseln und Wasser hergestellt und nach einer Fermentationszeit von zwei Wochen auf die Pflanzen gesprüht.
- Tomatenblätter-Sud: Auch Tomatenblätter enthalten Stoffe, die Schädlinge abschrecken. Ein Sud aus gehackten Tomatenblättern und Wasser kann ebenfalls eine abschreckende Wirkung haben.
Vorbeugende Maßnahmen

Vorbeugung ist oft der beste Schutz. Mischkulturen und der Anbau von stark riechenden Pflanzen wie Lavendel oder Salbei zwischen den Kohlpflanzen können helfen, den Kohlweißling fernzuhalten. Netze oder Vlies über den Beeten verhindern, dass die Schmetterlinge ihre Eier ablegen. Auch das regelmäßige Absammeln der Raupen und Eier von den Pflanzen kann die Population reduzieren.
Warum der Kohlweißling trotzdem wichtig ist
Der Kohlweißling, insbesondere seine Raupen, spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem. Als Teil der Nahrungskette dienen sie Vögeln, Schlupfwespen und anderen Insekten als Nahrung. Die Schmetterlinge selbst bestäuben Blumen und tragen so zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei. Auch wenn sie im Gemüsegarten Schaden anrichten können, sind sie ein natürlicher Bestandteil der Umwelt und unterstützen das ökologische Gleichgewicht.
Wichtige Fakten über den Kohlweißling
- Lebenszyklus: Der Kohlweißling durchläuft vier Entwicklungsstadien: Ei, Raupe, Puppe und Schmetterling. Die Raupen sind besonders gefräßig und können erhebliche Schäden anrichten.
- Verbreitung: Er ist einer der häufigsten Schmetterlinge in Europa und liebt Gärten, Felder und Wiesen.
- Ernährung: Raupen des Kohlweißlings fressen bevorzugt Kohlgewächse wie Brokkoli, Blumenkohl und Weißkohl.
- Natürliche Feinde: Vögel, Schlupfwespen und andere Insekten fressen die Raupen und helfen, die Population zu kontrollieren.
- Ökologischer Nutzen: Als Schmetterling trägt er zur Bestäubung bei und ist Teil der Nahrungskette.
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(avo)