Qualitäts-Siegel im Check
Nachhaltig und gesund? Woran erkennt man gutes Spielzeug?
Für die Kleinen nur das Beste. Das ist aber oft weder gesund, noch nachhaltig. Sich für das richtige Spielzeug zu entscheiden, wird einem aber auch nicht leicht gemacht. Wir verraten, worauf man achten muss und welche Gütezeichen und Siegel vertrauenswürdig sind.
Im Video hat Christian Häckl einen Blick in die Spielzeugkiste geworfen und ein paar kleine nachhaltige Highlights gefunden.
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Daran erkennt man nachhaltiges Spielzeug

Es fängt beim Material an. Nicht immer, aber idealerweise ist nachhaltiges Spielzeug aus Recyclematerial oder auch nachwachsenden Rohstoffen wie Holz. Und selbst bei Holz gelten ein paar Regeln: Es muss schadstofffrei und ohne giftige Lacke und Farben sein. Es hat keine Weltreise hinter sich und geht nicht kaputt. Kinderarbeit ist ausgeschlossen und auch Erwachsene werden fair vergütet und arbeiten in einer vernünftigen Umgebung.
Schon die Verpackung kann erste Hinweise geben, ob ein Spielzeug in die Kategorie "Nachhaltig" gehört. Ist alles doppelt und dreifach in Plastik verhüllt? Stinkt das Spielzeug regelrecht zum Himmel? Das muss nichts heißen, könnte aber auf Billigproduktion oder Weichmacher hindeuten. Sicher sein kann man da jedoch nicht.
Wer sich schon mit nachhaltigem Spielzeug beschäftigt hat, kennt die einschlägigen Siegel wie Spielgut, GOTS, Fair Trade, IVN, Bluesign oder Fair Wear Foundation. Da ist man auf der sicheren Seite. Aber auch andere Siegel versprechen Qualität. Allerdings nicht immer in Sachen Nachhaltigkeit. Auf dem europäischen und deutschen Markt gibt es einige Gütezeichen und Siegel, die man immer wieder auf Spielzeugen finden kann. Nicht alle davon sind aussagekräftig. Wir versuchen, ein wenig Klarheit in das Spielzeugregal zu bringen.
Gängige Siegel und Gütezeichen für Spielzeug
Es gibt Gütezeichen, die immer wieder auf Spielzeug aufgedruckt sind. Hier die häufigsten und was sie wirklich bedeuten.
- Blauer Engel für Spielzeug
- CE-Kennzeichnung
- Deutscher Spiele Preis
- Kinderspiel des Jahres
- TÜV Rheinland zertifiziert
- VDE-Spielzeug geprüft
- GS
- Spiel gut
Blauer Engel für Spielzeug - gutes Indiz für Qualität und Nachhaltigkeit
Der Blaue Engel ist ein staatliches Siegel, das vom Bundesumweltministerium, dem Bundesumweltamt, der Jury Umweltzeichen und der RAL gGmbH ausgestellt wird.
Das Umweltsiegel betrachtet das Spielzeug und die Herstellung ganzheitlich. Es schaut sich an, welche Materialien verwendet werden und ist dabei strenger, als es das Gesetz verlangt. Ebenso werden die Umweltbelastungen und auch die Arbeitsbedingungen der Herstellung betrachtet.
CE-Kennzeichnung - in Sachen Nachhaltigkeit wertlos
Bei der CE-Kennzeichnung erklärt der Hersteller selbst, dass er die Vorschriften der EU einhält. Überprüft wird nur ein kleiner Teil der Produkte. Umweltverträglichkeit und Schadstoffbelastungen sind hier kaum herauszulesen. Als Qualitätssiegel für Eltern ist es nahezu wertlos.
Deutscher (Kinder) Spiele Preis - sagt nichts über Nachhaltigkeit aus
Der Friedhelm Merz Verlag vergibt den begehrten Preis, der über Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit gar nichts aussagt. Hier wird ausgezeichnet, was von Händlern, Spielern und Fachzeitschriften als am besten bewertet wird. Von rund 2.000 Spielen wird eine Top-10-Liste zusammengestellt, die wohl nur über den Spielspaß etwas aussagt.
Kinderspiel des Jahres - guter Ratgeber, aber in Sachen Nachhaltigkeit wertlos
Der Verein Spiel des Jahres e.V. vergibt jedes Jahr eine Auszeichnung heraus für das beste Kinderspiel des Jahres. Hier werden die Spielidee, die Stabilität des Materials und pädagogische Kriterien bewertet. Gesundheits- und Umweltaspekte werden nicht bewertet.
TÜV Rheinland und TÜV Süd - solides Prüfzeichen, allerdings nicht sehr streng in Sachen Umweltverträglichkeit
Die beiden Prüfstellen halten sich streng an die europäischen Sicherheitsbestimmungen. Ob ein Hersteller seine Spielsachen dort prüfen lässt, ist ihm überlassen. Der TÜV prüft die Qualität und Sicherheit der Materialien, ebenso nach kritischen Stoffen, auch wenn diese nicht verboten sind. Der Herstellungsprozess wird stichprobenmäßig ebenfalls einer Prüfung unterzogen. Wer das TÜV-Prüfsiegel trägt, hat ein paar Tests bestanden, allzu streng sind diese in Sachen Gesundheit, Umwelt jedoch nicht. Der Aspekt Nachhaltigkeit spielt überhaupt keine Rolle.
VDE - Spielzeug geprüft
Hier prüft das VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut die Sicherheit eines elektrischen Spielzeugs mit Netzanschluss und Transformator. Mechanische und chemische Risiken, wie Brennbarkeit oder krebserregende Stoffe werden unter die Lupe genommen. Deutsche und EU-Bestimmungen sind das Kriterium. Wer also eine Spieluhr über das Babybett hängen möchte, sollte auf dieses Label achten, denn verpflichtend ist es nicht. Für das Thema Ökobilanz, Nachhaltigkeit und Gesundheit bieten andere Siegel bessere Orientierung.

GS-Zeichen - Geprüfte Sicherheit nach europäischer Norm
Das GS-Zeichen wird von staatlich zugelassenen Prüfinstituten wie VDE oder TÜV vergeben. Es ist eine freiwillige Prüfung, die zusätzlich zum erforderlichen CE-Zeichen durchgeführt werden kann. Hier wird getestet, ob die staatlichen Sicherheits- und Gesundheitsstandards des deutschen Geräte- und Produktionsgesetzes eingehalten wurden. In Sachen Umweltverträglichkeit, schädlichen Chemikalien sind die europäischen Sicherheitsnormen nicht streng genug, um diese Produkte als nachhaltiges und gesundes Spielzeug auszuzeichnen.
Spiel gut - gutes Label für den Spielzeug-Einkauf
Hier bewertet der Spiel gut Arbeitsausschuss Kinderspiel und Spielzeug e.V. jedes Jahr rund 600 Spielzeuge. Der Fokus liegt auf pädagogischen Kriterien und dem Spielwert. Die Materialien, die Qualität und ihre Umweltverträglichkeit fließen auch in die Bewertung mit ein. Jedoch werden keine Tests durchgeführt. Spielzeug, das dieses Label trägt, ist auf jeden Fall pädagogisch wertvoll und umweltbewusst.
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(avo)