Mit wieviel Kälte müssen wir rechnen?

Frieren, zittern, bibbern - weitere Frostnächte im Blick

von Amelie von Kruedener

Eine Kaltfront kommt aus dem Osten auf uns zu. Die nächste Woche wird voraussichtlich ein gutes Stück kälter als die jetzige, besonders nachts – klar. Wie stark wir bibbern müssen, ist laut den Wettermodellen noch nicht ganz klar. Aber wo Schnee liegt, können die Temperaturen auch unter -10 Grad rutschen.

Kälte, Frost, Dauerfrost: Was erwartet uns nach dem Wochenende?

Die Grafik zeigt die Tiefstwerte am Dienstagmorgen, 07.02.2023
Die Kälte kriecht aus dem Osten zu uns.

Nachts erwarten uns verbreitet frostige Werte, zum Teil ist über Schnee und bei klarem Himmel sogar wieder mäßiger oder strenger Frost möglich.

Zur Erklärung: Leichter Frost hat sich eingestellt, wenn die Temperaturen zwischen 0 und -5 Grad liegen. Als mäßigen Frost bezeichnet man eine Temperatur von -5 Grad bis -10 Grad. Strenger bis starker Frost liegt bei einer Temperatur von -10 Grad bis -15 Grad vor. Alles unter -15 Grad wird als sehr strenger oder sehr starker Frost bezeichnet.

Tagsüber sieht es etwas milder aus. Im Bergland sowie generell im Südosten klopft ebenfalls der Dauerfrost mit Frosttagen mit teilweise nicht mehr als -3 Grad an, während es im Nordwesten noch für 5 oder 6 Grad reichen dürfte.

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Ab wann trägt das Eis?

 Frost ist im Anmarsch. Frieren die Seen wieder zu? Und wann darf man sie betreten?
Ist die Eisdecke dick genug? Bei zugefrorenen Seen kann man nicht vorsichtig genug sein.

In Deutschland liegt Frost in der Regel selten unter -10 Grad. Allein in den Bergregionen kann es zu stärkerem Frost kommen. Je frostiger es wird, desto mehr Eis entsteht. Und das bringt oft die Frage auf, ab wann man einen zugefrorenen See betreten kann.

5 Zentimeter sind die absolute Untergrenze für die Tragfähigkeit von Eis. Ab 8 Zentimeter können Gruppen die Eisfläche sicher betreten. Ab 18 Zentimeter werden auch Schwergewichte wie Autos vom Eis getragen.

Die Unsicherheiten der Wettermodelle

Aber das Ganze ist eben noch nicht ausgemacht. Wetter.de-Meteorologe Björn Alexander erklärt uns die Unsicherheiten so: "Wenn wir auf die Modellläufe der letzten Tage schauen, dann liegen wir zwischen einer hochwinterlichen Eis- und Frostphase und deutlichen Plusgraden für die zweite Hälfte der kommenden Woche. Parallel ist es ebenfalls eine entscheidende Weichenstellung für den Übergang vom Winter zum Frühjahr.“

Der Grund: Im instabilen bis formlosen Polarwirbel könnte sich ein Polarhoch bilden. An dessen Flanke wären dann weiterhin nachhaltige Kaltluftvorstöße aus Ost bis Nordost bei uns denkbar. Und das sogar bis in den März hinein, wie uns der Märzwinter 2013 mit einer negativen Monatsabweichung von über drei Grad gezeigt hat.

„Unterm Strich geht der Winter 2022/2023 damit wohl in seine letzte große Weichenstellung und wir dürfen gespannt sein, in welche Richtung sich die Wettermodelle in den kommenden Tagen entwickeln und einigen.“,
so der Wetter-Experte.

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Das waren die kältesten Winter in Deutschland

Kälteste Winter in Deutschland
Mittlere Temperatur in Deutschland von Dezember bis Februar in Grad Cesius seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881.

Tendenziell werden Winter in Deutschland durch den Klimawandel immer wärmer. Im Dezember 2020 lag der deutschlandweite Temperaturdurchschnitt bei 3,0 Grad Celsius und im Januar 2021 bei 0,6 Grad Celsius.

Motor des Winters - so sind die Computerprognosen für den Polarwirbel

In der Vorhersage wird die Temperatur in einigen Kilometern Höhe dargestellt. Je gleichförmiger die blauen, also kalten Bereiche zusammenhängen, umso stärker ist der Polarwirbel. Werden hingegen große Lücken und mildere Einschübe in Richtung Nordpol berechnet, dann ist der Wirbel instabiler. Bei einem Polarwirbel-Split teilen sich die blauen Flächen in zwei Teile auf.

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(avo)