Giftig oder harmlos?
Grüne Raupen und wie man sie bestimmt
Grüne Raupen sind weit verbreitet und gehören zu verschiedenen Schmetterlingsarten. Sie variieren stark in Aussehen und Größe und sind nicht immer leicht zu identifizieren. Einige bekannte Arten sind der Kohlweißling und der Weidenbohrer.
Oben im Video: Gefährliche Raupen auf Nordsee-Inseln
Giftigkeit und Schäden im Garten
Nicht alle grünen Raupen sind giftig. Viele sind harmlos, können aber trotzdem großen Schaden im Garten anrichten. Der Kohlweißling beispielsweise befällt oft Kohlpflanzen und kann diese komplett zerstören.
Erkennung und Bestimmung
Während einige grüne Raupen wie der Kohlweißling und der Buchsbaumzünsler erhebliche Schäden an Pflanzen verursachen können, sind andere wie die Schwalbenschwanzraupe und die Ligusterschwärmerraupe relativ harmlos. Besonders vorsichtig sollte man bei Raupen des Eichenprozessionsspinners sein, da diese gesundheitsschädliche Haare besitzen. Es ist wichtig, die verschiedenen Arten zu erkennen und entsprechend zu handeln, um sowohl die Pflanzen im Garten als auch die eigene Gesundheit zu schützen.
Woran erkennt man giftige Raupen?
Generell gibt es ein paar Merkmale, auf die man achten sollte:
Haare: Viele giftige Raupen haben lange, dichte Haare, die oft brüchig sind und leicht in die Haut eindringen.
Farben und Muster: Auffällige Farben und Muster können ein Hinweis auf Giftigkeit sein. Blau, Rot und Schwarz sind oft Warnfarben.
Verhalten: Raupen, die in großen Gruppen auftreten und sich in Prozessionen fortbewegen, sind oft giftig.
Gespinste: Große, auffällige Nester oder Gespinste an Bäumen können auf giftige Raupen hinweisen.
Kohlweißlingsraupe (Pieris brassicae)

- Aussehen: Diese Raupe ist hellgrün mit gelben Streifen und kleinen schwarzen Punkten entlang ihres Körpers.
- Unterscheidung: Man erkennt sie leicht an ihrer einheitlich grünen Farbe und den gelben Streifen.
- Größe: Bis zu 4 cm lang.
- Dicke: Etwa 0,5 cm.
- Giftigkeit: Nicht giftig.
- Schaden: Diese Raupen können erheblichen Schaden an Kohlpflanzen verursachen. Sie fressen große Löcher in die Blätter und können ganze Pflanzen entblättern.
Buchsbaumzünslerraupe (Cydalima perspectalis)

- Aussehen: Diese Raupen sind hellgrün mit schwarzen Punkten und Streifen entlang ihres Körpers.
- Unterscheidung: Man erkennt sie an den charakteristischen schwarzen Streifen und Punkten.
- Größe: Bis zu 5 cm lang.
- Dicke: Etwa 0,4 cm.
- Giftigkeit: Nicht giftig.
- Schaden: Sie sind sehr schädlich für Buchsbäume und können diese innerhalb kurzer Zeit komplett zerstören.
Ligusterschwärmerraupe (Sphinx ligustri)

- Aussehen: Diese Raupe ist hellgrün mit diagonal verlaufenden, weißen und lilafarbenen Streifen.
- Unterscheidung: Die auffälligen diagonalen Streifen und der gelbliche Dorn am Hinterleib sind unverwechselbar.
- Größe: Bis zu 10 cm lang.
- Dicke: Etwa 1 cm.
- Giftigkeit: Nicht giftig.
- Schaden: Sie ernährt sich hauptsächlich von Liguster und Flieder, verursacht jedoch keinen signifikanten Schaden und kann im Garten belassen werden.
Gammaeulenraupe (Autographa gamma)

- Aussehen: Die Raupe ist hellgrün mit einer feinen, weißen Linie, die sich längs über ihren Körper erstreckt.
- Unterscheidung: Leicht zu erkennen an der weißen Linie auf dem Rücken.
- Größe: Bis zu 4 cm lang.
- Dicke: Etwa 0,6 cm.
- Giftigkeit: Nicht giftig.
- Schaden: Kann Schäden an einer Vielzahl von Kulturpflanzen wie Salat und Gemüse verursachen.
Erlenblattroller-Raupe (Acleris hastiana)
- Aussehen: Diese Raupen sind grün und oft schwer zu sehen, da sie sich in zusammengerollten Blättern verbergen.
- Unterscheidung: Ihre Tarnung in den Blättern macht sie schwer erkennbar.
- Größe: Bis zu 2,5 cm lang.
- Dicke: Etwa 0,3 cm.
- Giftigkeit: Nicht giftig.
- Schaden: Frisst vor allem an Erlenblättern und kann zur Blattdeformation führen.
Blattwespenlarve (Verschiedene Arten)

- Aussehen: Oft mit einer Raupe verwechselt, haben diese Larven eine leuchtend grüne Farbe.
- Unterscheidung: Unterscheidet sich von echten Raupen durch das Fehlen von Bauchfüßen und das Vorhandensein von mehr als fünf Paar Nachschiebern.
- Größe: Bis zu 2 cm lang.
- Dicke: Etwa 0,4 cm.
- Giftigkeit: Nicht giftig.
- Schaden: Kann an verschiedenen Laubbäumen und Sträuchern erheblichen Fraßschaden verursachen.
Grüne Minzraupe (Pyrausta aurata)

- Aussehen: Diese kleine Raupe ist leuchtend grün und findet sich oft auf Minzpflanzen.
- Unterscheidung: Ihre Vorliebe für Minzblätter macht sie leicht zu identifizieren.
- Größe: Bis zu 2 cm lang.
- Dicke:Etwa 0,2 cm.
- Giftigkeit: Nicht giftig.
- Schaden: Beschränkt sich meist auf Minzgewächse, kann dort jedoch zu kahlem Fraß führen.
Frostspannerraupe (Operophtera brumata)

- Aussehen:Diese Raupen sind einheitlich grün, was sie auf Blättern schwer erkennbar macht.
- Unterscheidung: Ihr einheitlich grünes Erscheinungsbild hilft ihnen, sich unter Blättern zu tarnen.
- Größe: Bis zu 3 cm lang.
- Dicke: Etwa 0,3 cm.
- Giftigkeit: Nicht giftig.
- Schaden: Sie können an Laubbäumen erheblichen Schaden verursachen, besonders an Obstbäumen.
Grüne Eichenraupe (Tortrix viridana)
- Aussehen: Hellgrüne Farbe mit einer feinen, kaum sichtbaren Musterung.
- Unterscheidung: Ihre Farbe passt perfekt zu den jungen Eichenblättern, auf denen sie sich ernähren.
- Größe: Bis zu 2,5 cm lang.
- Dicke: Etwa 0,4 cm.
- Giftigkeit: Nicht giftig.
- Schaden: Besonders schädlich für junge Eichen, indem sie junge Blätter frisst und das Wachstum stört.
Grüner Lindenschwärmer (Mimas tiliae)
- Aussehen: Die Raupe ist leuchtend grün mit einem gelben Längsstreifen und einem bläulichen Horn am Ende.
- Unterscheidung: Das auffällige blaue Horn und der gelbe Streifen sind unverkennbare Merkmale.
- Größe: Bis zu 7 cm lang.
- Dicke: Etwa 1 cm.
- Giftigkeit: Nicht giftig.
- Schaden: Kann an Linden erheblichen Fraßschaden verursachen, ist jedoch in der Regel nicht schädlich genug, um gesunde Bäume ernsthaft zu gefährden.
Erbseneule (Lacanobia oleracea)

- Aussehen: Helle grüne Farbe mit feinen weißen Streifen und manchmal leichten rötlichen Punkten.
- Unterscheidung: Die weißen Längsstreifen sind gut sichtbar und unterscheiden sie von anderen grünen Raupen.
- Größe: Bis zu 4 cm lang.
- Dicke: Etwa 0,6 cm.
- Giftigkeit: Nicht giftig.
- Schaden: Kann an einer Vielzahl von Pflanzen fressen, darunter Gemüse und Zierpflanzen, und erheblichen Schaden verursachen.
Was tun bei Kontakt mit giftigen Raupen?
Wenn man doch mal in Kontakt mit giftigen Raupen kommt, gibt es ein paar Schritte, die man unternehmen sollte:
- Kleidung wechseln: Kleidung, die mit den Raupen in Berührung gekommen ist, sofort wechseln und gründlich waschen.
- Duschen: Hautpartien gründlich mit Wasser und Seife waschen, um die Raupenhaare zu entfernen.
- Augen schützen: Falls die Haare in die Augen gelangen, sofort mit klarem Wasser ausspülen und einen Arzt aufsuchen.
- Medizinische Hilfe: Bei starken Reaktionen oder allergischen Symptomen sofort einen Arzt aufsuchen.
Präventive Maßnahmen vor Raupenbefall
Um einen Befall zu verhindern, sollte man regelmäßig die Pflanzen auf Raupenbefall kontrollieren. Das Anpflanzen von Kräutern wie Thymian oder Salbei kann ebenfalls helfen, da diese Pflanzen abschreckend wirken.
Hausmittel gegen grüne Raupen
Auch Hausmittel können gegen grüne Raupen helfen. Eine Mischung aus Wasser und Neemöl kann auf die Pflanzen gesprüht werden, um die Raupen abzuschrecken. Eine andere Möglichkeit ist das Absammeln der Raupen von Hand.
Biologische Bekämpfungsmethoden
Eine umweltfreundliche Methode zur Bekämpfung grüner Raupen ist der Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern oder Schlupfwespen. Diese natürlichen Feinde reduzieren die Population der Raupen effektiv und schonen die Pflanzen.
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(avo)