Aufgepasst! Giftige Borstlinge
Giftige Raupen in Deutschland: Wie man sie erkennt
In deutschen Gärten und Wäldern tummeln sich viele verschiedene Raupenarten. Einige von ihnen sind nicht nur lästig, sondern auch giftig. Hier gibt's eine Übersicht über die giftigen Raupen in Deutschland, wie man sie erkennt und worauf man achten sollte.
Oben im Video: Gefährliche Raupen auf Nordsee-Inseln
Woran erkennt man giftige Raupen?
Generell gibt es ein paar Merkmale, auf die man achten sollte:
- Haare: Viele giftige Raupen haben lange, dichte Haare, die oft brüchig sind und leicht in die Haut eindringen.
- Farben und Muster: Auffällige Farben und Muster können ein Hinweis auf Giftigkeit sein. Blau, Rot und Schwarz sind oft Warnfarben.
- Verhalten: Raupen, die in großen Gruppen auftreten und sich in Prozessionen fortbewegen, sind oft giftig.
- Gespinste: Große, auffällige Nester oder Gespinste an Bäumen können auf giftige Raupen hinweisen.
Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)

Diese kleinen Biester sind wohl die bekanntesten giftigen Raupen in Deutschland. Die Eichenprozessionsspinnerraupe ist dunkelgrün bis schwarz und wird etwa 4 cm lang. Auffällig sind die langen weißen Haare, die den ganzen Körper bedecken. Diese Haare brechen leicht ab und enthalten Nesselgift, das Hautreizungen, Atemwegsprobleme und allergische Reaktionen auslösen kann.
Die Raupen treten oft in Gruppen auf und bewegen sich in Prozessionen – daher der Name. Ein typisches Erkennungsmerkmal sind ihre silbrigen Gespinste an Eichenbäumen, wo sie in großen Nestern hausen. Vorsicht ist geboten, wenn man auf solche Nester stößt. Lieber Abstand halten und die Feuerwehr oder den Forstdienst informieren.
Kieferprozessionsspinner (Thaumetopoea pityocampa)

Auch der Kieferprozessionsspinner ist in Deutschland auf dem Vormarsch, besonders in wärmeren Regionen. Ähnlich wie sein Eichen-Verwandter hat auch er giftige Haare. Die Raupen sind grünlich-grau und tragen dichte Büschel langer, weißlicher Haare. Sie werden bis zu 4 cm lang und ziehen ebenfalls in langen Reihen über den Boden.
Diese Raupen findet man hauptsächlich an Kiefern und anderen Nadelbäumen. Ihre Nester sind weniger auffällig als die der Eichenprozessionsspinner, doch die Gefahr durch ihre Haare ist genauso groß. Kontakt vermeiden und professionelle Hilfe holen, wenn man auf sie stößt.
Grasbär (Spilosoma lubricipeda)

Der Grasbär, auch Weiße Tigermotte genannt, ist eine Raupe, die bei Berührung Hautreizungen verursachen kann. Die Raupe ist schwarz und dicht behaart, mit einer Länge von bis zu 5 cm. Die Haare sind kurz und wirken wie kleine Nadeln, die bei empfindlichen Menschen Hautausschläge hervorrufen können.
Diese Raupen findet man oft auf Wiesen und an Waldrändern. Sie ernähren sich von Gräsern und krautigen Pflanzen. Obwohl sie nicht so gefährlich sind wie die Prozessionsspinner, sollte man sie dennoch nicht anfassen.
Schwammspinner (Lymantria dispar)

Der Schwammspinner ist ebenfalls eine Raupe, die man nicht unterschätzen sollte. Diese Art wird bis zu 6 cm lang und ist grau-braun gefärbt, mit einer Reihe von blauen und roten Punkten auf dem Rücken. Ihre Haare können allergische Reaktionen und Hautreizungen verursachen.
Der Schwammspinner bevorzugt Laubbäume wie Eichen, Hainbuchen und Birken. In Massen können sie große Schäden anrichten und Bäume entblättern. Bei Berührung sollte man die betroffenen Stellen sofort mit Wasser und Seife reinigen.
Goldafter-Raupe (Euproctis chrysorrhoea)

Die Goldafter-Raupe ist eine bis zu 4 cm lange Raupe, die durch ihre dichte braune bis rötliche Behaarung, seitlichen weißen Linien und orangefarbenen Warzen auffällt. Diese Haare können Hautreizungen, juckende Ausschläge und allergische Reaktionen verursachen.
Die Raupen leben an Laubbäumen wie Eichen, Birken und Obstbäumen und überwintern in Gespinsten an den Zweigen. Vorsicht ist geboten, da die giftigen Haare auch in alten Larvenhäuten und Nestern gefährlich bleiben.
Was tun bei Kontakt mit giftigen Raupen?
Wenn man doch mal in Kontakt mit giftigen Raupen kommt, gibt es ein paar Schritte, die man unternehmen sollte:
- Kleidung wechseln: Kleidung, die mit den Raupen in Berührung gekommen ist, sofort wechseln und gründlich waschen.
- Duschen: Hautpartien gründlich mit Wasser und Seife waschen, um die Raupenhaare zu entfernen.
- Augen schützen: Falls die Haare in die Augen gelangen, sofort mit klarem Wasser ausspülen und einen Arzt aufsuchen.
- Medizinische Hilfe: Bei starken Reaktionen oder allergischen Symptomen sofort einen Arzt aufsuchen.
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(avo)