Lupe im Weltraum
Ultramassives Schwarzes Loch so groß wie 30 Milliarden Sonnen entdeckt
von Karim Belbachir
Mehr durch einen Zufall hat eine Gruppe Wissenschaftler das wohl größte Schwarze Loch gefunden, das je entdeckt wurde. Dabei nutzten die Forscher den Gravitationslinseneffekt, um eine dahinter liegende Galaxie zu untersuchen.
Aufregende Entdeckung

Ganze 30 Milliarden Sonnenmassen groß sei das entdeckte Schwarze Loch, das vom Hubble-Weltraumteleskop aufgenommen wurde und nun besser untersucht werden konnte. „Dieses spezielle Schwarze Loch, das etwa 30 Milliarden Mal so groß ist wie unsere Sonne, ist eines der größten, das jemals entdeckt wurde, und liegt an der oberen Grenze dessen, was wir glauben, das Schwarze Löcher theoretisch werden können, also ist es eine äußerst aufregende Entdeckung“, wie Dr. James Nightingale von der Universität im britischen Durham erklärte. Der Astrophysiker leitete die Studie, an der auch das deutsche Max-Planck-Institut beteiligt war.
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Aktives Schwarzes Loch im Galaxiehaufen Abell 1201

Um zu ermitteln, wie viel Licht durch die Gravitationslinse um die Galaxie im Vordergrund gebogen ist, mussten die Astrophysiker Licht von mehreren Schwarzen Löchern verschiedener Größe in einer Simulation beugen lassen. Erst bei der Größe von 30 Milliarden Sonnenmassen passten die Ergebnisse. Es handelt sich dabei also um ein ultramassives aktives Schwarzes Loch. Es zieht Materie in der Nähe an und setzt dabei Strahlung frei.
Das ultramassive Schwarze Loch, das sich im Galaxiehaufen Abell 1201 in Hunderten Millionen Lichtjahren Entfernung befindet, könnte dazu genutzt werden, inaktive Schwarze Löcher außerhalb unserer Milchstraße zu finden und zu untersuchen. Bereits 2004 hatte Astronom Alastair Edge eine ungewöhnliche Beugung von Licht beobachtet. Es dauerte allerdings 19 Jahre, um das ultramassive Schwarze Loch als Auslöser zu bestätigen.
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So wirkt der Gravitationslinseneffekt

Der Gravitationslinseneffekt wird genutzt, um im Weltraum weit entfernte Objekte besser sehen zu können. Dabei wird das Licht vom Gravitationsfeld einer Vordergrundgalaxie gebeugt und das dahinter liegende Objekt vergrößert. Die Gravitation wirkt so wie eine Lupe. Astronomen machen sich diesen Effekt zunutze.
Nightingale: „Gravitationslinsen machen es möglich, inaktive Schwarze Löcher zu untersuchen, was derzeit in fernen Galaxien nicht möglich ist. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, viel mehr Schwarze Löcher außerhalb unseres lokalen Universums zu entdecken und aufzudecken, wie sich diese exotischen Objekte weiter zurück in der kosmischen Zeit entwickelt haben.“
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(kfb)