Lässigen Lenz gibt's nicht ohne Nebenwirkung

Wärme-Wumms und Sonnentraum haben auch Haken

von Claudia Träger

Das ist eine ziemliche Wetter-Traumwoche – Sonne satt, blauer Himmel und steigende Temperaturen mit Wumms. Ein klitzekleiner Haken mindert die Strahlkraft allerdings etwas, ein staubiger Gruß aus der Sahara.
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Hoch Ingeborg lässt die Sonne strahlen

Sonnenstunden am Montag
Die Sonnenstunden sind schon mal gleich der Knaller: Oft 11 Stunden - mehr geht zurzeit nicht.

Nach dem eher kalten Februar 2025 scheint der Frühling jetzt kaum noch aufzuhalten zu sein. Seit dem Wochenende, als er aus meteorologischer Sicht auch begonnen hat, hat sich die Sonne viel Platz verschafft über Deutschland – und es kommt noch besser. Denn auch im Norden Deutschlands werden die Wolken bald verschwinden und dann gibt es landesweit Sonnenschein vom stahlblauen Himmel.

Hoch Ingeborg hat sich nämlich mitten über Europa breit gemacht und beschert uns eine sonnige und auch noch zunehmend milde Wetterwoche. Es ist Teil einer kräftigen Hochdruckbrücke, die vom Ostatlantik über Nordwest-, West- und Mitteleuropa hinweg bis nach Südosteuropa reicht.

Da haben Wolken keine Chance mehr und die Temperaturen steigen bis Mittwoch allmählich auf 10 bis 15 Grad, nur an der windigen Küste bleibt es mit 7 bis 10 Grad etwas frischer. In der Sonne selber fühlen sich die 10 bis 15 Grad aber wärmer an. Die Sonne hat schon die gleiche Kraft wie Anfang bis Mitte Oktober.

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20 Grad gab's in diesem Jahr noch nicht

Wüstenstaub kommt mit einer südlichen Strömung nach Deutschland.
Die Luft kommt aus Nordafrika und bringt Saharastaub nach Deutschland.

Ab Donnerstag wird es sogar frühlingshaft warm. Nachts schwächt sich der Frost immer mehr ab, der Westen und Norden bleiben dann meist schon frostfrei. Derzeit gestalten eiskalte Frühstunden den Start in den sonnigen Tag dagegen noch sehr fröstelnd.

Außerdem läuft In der zweiten Wochenhälfte ein weiterer Mitspieler auf: Saharastaub. Und das kommt so: Der Schwerpunkt des Hochs kommt östlich von Deutschland zu liegen. Entsprechend schaufelt es mildere Luft aus südlichen Gefilden nach Deutschland.

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Saharastaub trübt die Aussichten

Aus Nordafrika kommt aber nicht nur die bis zu 20-Grad-Frühlingswärme ins Land, sondern auch Wüstenstaub. Wind und Stürme können kleinste Staubkörner aus der Sahara in die oberen Luftschichten der Atmosphäre wirbeln, wo die Partikel hunderte bis tausende Kilometer weit transportiert werden und auch nach Deutschland gelangen. Das passiert aktuell beziehungsweise ab der Wochenmitte. Hier hat der Saharastaub zu Folge, dass der Himmel nicht mehr so astrein blau, sondern leicht eingetrübt ist.

Das Freitagsvergnügen von vielleicht erstmals 20 Grad in diesem Jahr wird der Staub kaum trüben können. Da es in den nächsten Tagen trocken bleibt, wird er nicht vom Regen ausgewaschen, was sonst den bekannten Blutregen mit sich bringen könnte. Der leichte Staub wird wohl größtenteils in der Luft gehalten.

Und auch wenn am Ende doch nur 14 bis 19 Grad auf den Thermometern stehen, ist klar: Der Frühling ist da. Wie lange sein Auftritt dauert, bleibt noch abzuwarten. Im Laufe des Wochenendes könnte es mit Tiefdruckeinfluss doch wieder unbeständiger werden.

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(ctr)