Böen bis 130 km/h und Hitzeblase
Ex-Hurrikan Ernesto mischt jetzt ordentlich mit
Mit reichlich Radau hat sich der ehemalige Hurrikan Ernesto in die wettersteuernde Strömung eingereiht und trifft jetzt auf Europa. Mit ganz unterschiedlichen Auswirkungen.
Im Video: Ex-Hurrikan bringt Hitzespitze – Höhepunkt am Samstag
Ernesto: Vom Hurrikan zum Sturmtief

Entstanden ist der fünfte Sturm der Atlantischen Hurrikansaison am 11. August und organisierte sich bis zum 16. August zu einem Hurrikan der Kategorie 2 (von 5). Anschließend traf er unter leichter Abschwächung die Bermudas und reihte sich in den folgenden Tagen auf seinem Weg nordwärts allmählich in die wettersteuernde Strömung, den sogenannten Jetstream ein. Hier verlor er zwar seine tropischen Eigenschaften und wurde zum ganz normalen Tiefdruckgebiet. Dennoch sind die Böen, die Ex-Ernesto gen Europa trägt, nicht von schlechten Eltern.
Stürmische Ankunft

Zur Wochenmitte erreicht der ehemalige Hurrikan die Britischen Inseln und kracht insbesondere gegen die Küsten Irlands. Je nach Wettermodell mit Spitzenböen bis knapp 130 km/h, also im vollen Orkanbereich. Zudem ist der Atlantik aufgewühlt – mit Wellenbergen von über 6 Metern Höhe.
Auf seinem weiteren Weg über die Irische See bis nach England und Schottland wird Ex-Ernesto zwar weiter an Wucht verlieren. Dennoch dürften die Windspitzen auch am Donnerstag bei um die 100 km/h liegen – im Bergland vielleicht sogar erneut mit Orkanböen um Tempo 120. Bei uns wird’s derweil weniger ruppig, dafür aber hitzig.
Gruß vom Hochsommer: Hitzeblase zieht durch
Auch in Mitteleuropa und hierzulande wird es mit der wilden Tiefdruckaktivität vom Atlantik her phasenweise windig, teils auch stürmisch. Gleichzeitig liefern sich die Luftmassen einen rasanten Schlagabtausch, bei dem Ex-Ernesto ebenfalls ein Wörtchen mitreden wird.
Denn nach der erfrischenden Rückseite von Nordmeertief Tabea kurbelt der ex-Hurrikan von Westeuropa aus die Warmluftzufuhr in Deutschland an. Den Höhepunkt beschreibt der Samstag im Süden und Osten mit Spitzen von 30 bis knapp 35 Grad.
Hundstage 2024 verabschieden sich standesgemäß
Die für gewöhnlich heißeste Zeit des Jahres, die Hundstage, neigen sich dem Ende entgegen. Und weil zum Sonntag bereits die nächste Kaltfront mit Unwetterpotenzial die Hitzeblase ostwärts wegdrückt, dürfte es ein letztes Aufleben und eine passende Verabschiede der Hundstage sein
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Alle Freunde des Sommers müssen aber die Flinte dennoch nicht ins Korn werfen: Am Montag und Dienstag nächster Woche fällt im Südosten noch etwas Regen, sonst ist es meist freundlich und nach einem eher kühlen Wochenstart wird es Laufe der Woche wieder spürbar wärmer und sonniger.
(bal, mps)