Unterschiede bei den Prognosen
Wie heiß wird unser Altweibersommer?
Wie der erste Monat des meteorologischen Herbstes mag der September offenbar nicht daherkommen, stattdessen schenkt er uns lang Vermisstes aus dem Sommer.
Sommer im Herbst?

Momentan steuert der Sommer in dieser Woche auf mehr Wärme zu. Allerdings sind auch Regenschauer und Gewitter weiterhin bezeichnend für das Wetter im Sommer 2024. Lange trockene Phasen waren in diesem Jahr eher eine Seltenheit. Nun macht ausgerechnet die Prognose für den Beginn des Herbstes Hoffnung. Ist da etwa Sommer-Nachschlag für Deutschland dabei? Darauf deutet zumindest die Langfristprognose des europäischen Wettermodells für den September hin.
Dickes Plus bei den Temperaturen
Ein Blick in die Details zeigt dies auch. Die Temperaturen sind meist über dem langjährigen Mittel der Jahre 1991 bis 2020. Das Pendel schwingt zwischen 18 und 22 Grad hin und her, wobei dazugesagt werden muss, dass es die nächtlichen Tiefstwerte einbezieht, die ja wesentlich niedriger sind als tagsüber. Damit ist auch nicht auszuschließen, dass es noch länger sommerlich bleibt und sogar Hitze im ersten Monat des meteorologischen Herbstes noch ein Thema ist. Käme es so, lägen die Durchschnittstemperaturen extreme 6,3 Grad über dem langjährigen Mittel.
Die amerikanische Wetterbehörde NOAA sieht es etwas differenzierter. Für den gleichen Vergleichszeitraum (1991 bis 2020) liegen die Temperaturen im größten Teil Deutschlands rund ein Grad drüber. Das ist doch schon wesentlich moderater und klingt eher nach Herbst.
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Zu trockener Monat

Dafür lehnt sich das amerikanische Wettermodell etwas mehr aus dem Fenster, was die Niederschlagsmengen angeht. Für den Süden und Westen sieht es ein leichtes Plus von bis zu 0,4 Litern auf den Quadratmeter. Der Rest des Landes hält sich unauffällig im Vergleich zu den Vorjahren.
Das europäische Modell sieht den September trocken. Zwar regnet es laut der Grafik im letzten Drittel des Monats häufiger, doch werden damit die Monatssummen nicht mehr erreicht. Kein Wunder also, dass der September am Ende ein dickes Minus von 35 Litern einstreicht. Es scheint fast so, als wenn uns der September, die im Juli und Juni vermissten Sommergefühle mit einem warmem und trockenem Altweibersommer schenken wolle.
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Vorsicht bei der Langfrist
Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die unter anderem der Energiewirtschaft dienen können.
(kfb)