Vom Spät- in den Altweibersommer

Sommer, Herbst und Frost: Das alles kann das Wetter im September

 Goldener Oktober mit sommerlich warmen Temperaturen im Park Englischer Garten in München, Bayern, Deutschland: herbstlich gefärbte Buchenblätter am Kleinhesseloher See werden von der Sonne durchleuchtet.  Golden October with warm summer temperatures in the park English Garden in Munich, Bavaria, Germany autumn-coloured beech leaves on Kleinhesseloher See are illuminated by the sun
Der September ist nicht nur bunt, sondern auch sehr variabel, was das Wetter angeht.

Der Wettermonat September ist nicht nur sehr facettenreich, bunt und vielfältig, sondern auch der Monat der Ernte, er ist der erste Herbstmonat und er ist der Wandermonat schlechthin. Und als Zugabe schaut der Altweibersommer häufig im letzten Septemberdrittel vorbei. Der September gehört insgesamt zu den beständigsten Wettermonaten im ganzen Jahr.

Altweibersommer eng mit dem September verbunden

dpatopbilder - Tautropfen hängen am 22.09.2014 in der Nähe von Gadebusch (Mecklenburg-Vorpommern) an einem Spinnennetz. Foto: Jens Büttner/dpa
Typisch für das Wetter im September: Tautropfen auf einem Spinnennetz. Besonders im Altweibersommer ist das besonders gut zu beobachten

Die Witterung während des Altweibersommers ist geprägt von milden, sonnigen und trockenen Tagen. In den Nächten kühlt es jedoch durch die im September schnell kürzer werdenden Tage schon deutlich aus. In den Morgenstunden bildet sich oft Nebel oder Tau, woher auch der Name Altweibersommer kommt. Er leitet sich von Spinnenweben ab, mit deren Hilfe die Baldachinspinnen im Herbst durch die Luft segeln. Das Wort Weiben bezeichnete im Althochdeutschen das Weben von Spinnennetzen. Diese Spinnennetze werden im Morgentau in den Altweibersommertagen besonders gut sichtbar.

So eine Altweibersommerwetterlage tritt mit über 70 prozentiger Wahrscheinlichkeit vom 20. September bis etwa Anfang Oktober auf.

Tageslänge und Temperaturen gehen im September zurück

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Durchschnittliche Höchsttemperatur in Deutschland nach Monat: Im September geht es abwärts.

Die Tageslänge geht im September von 13 Stunden und 29 Minuten auf 11 Stunden und 42 Minuten zurück. Der Tag verliert also knapp zwei Stunden, das sind jeden Tag knapp 3 bis 4 Minuten.
Am 22.09.2025 ist um 20:19 Uhr kalendarischer und astronomischer Herbstanfang und die Sonne steht dann wieder senkrecht über dem Äquator. Bedingt durch diesen Sonnenstand nimmt die Durchschnittstemperatur ab. Sie liegt bei 13,3 Grad (Mittel 1961 – 1990) und bei 13,8 Grad (Mittel 1991 – 2020). Im August ist sie mit 16,5 Grad noch knapp 3 Grad höher.

Hitze und Frost - das Wetter im September kann beides

Ein kalter Wintermorgen in Siegen-Oberschelden, Gefrorene Blaetter, Wald im Gegenlicht Winter im Siegerland am 28.12.2018 in Siegen/Deutschland. *** A cold winter morning in Siegen Oberschelden Frozen leaves forest in backlight Winter in Siegerland on 28 12 2018 in Siegen Germany
Über 35 Grad auf der einen, unter Null Grad auf der anderen Seite - auch das kann das Wetter im September.

Der September kann Sommer wie Winter. Sogar große Hitze mit Temperaturen über 35 Grad. Der höchste gemessene Wert im September liegt bei 36,5 Grad, einmal am 03.09.1911 in Jena und einmal am 19.09.1947 im Bühlertal.

Die tiefste Temperatur im Flachland wurde mit -6,5 Grad am 17.09.1971 in Trochtelfingen (Baden-Württemberg) gemeldet. Strengen Frost gab es mit -14,7 Grad auf der knapp 3.000 Meter hohen Zugspitze am 29.09.1936.

Fast 500 Liter: Irre Niederschlagsmenge auf dem Brocken

Normalerweise zeigt sich der September nicht ganz so nass wie der August. Das Niederschlagsvolumen nimmt gegenüber dem August (77 Liter auf den Quadratmeter) auf 61 Liter ab.

Es gab aber auch extreme Ausreißer: Im September 2001 wurden auf dem Brocken im Harz 493 Liter Regen gemessen.

Polarwirbel legt los - Nordhalbkugel stellt schon mal auf Winterzeit

Während der Sommer im September ebenfalls noch Auftritte haben kann, schaltet die große Wetterküche der Nordhalbkugel schon mal auf Winterzeit. Denn der Polarwirbel kommt mit den kürzer werdenden Tagen allmählich in Gang. Auch der Klimawandel hat Auswirkungen auf den Big-Player unseres Winters.

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(oha)