Milder Advent nervt
Wo steckt der Winter? -30 Grad gibt es - aber nicht bei uns

Der Winter hat sich irgendwie verkrochen, dabei war es schon Ende November so schön winterlich in den Alpen und sogar in den deutschen Mittelgebirgen. Jetzt aber dominieren Regen und hohe Plusgrade. Wo ist der Winter und was muss passieren, damit Schnee und Kälte zu uns zurückkommen?
-48 Grad in Kanada - das ist Winter!
Besonders im Nordwesten in Deutschland zeigt sich die Adventszeit eher wie ein Herbst. Es ist windig, regnerisch und mild. Das ist insgesamt ungemütlich und wenig winterlich. Auch wenn es Richtung Weihnachten wieder kühler wird und wir zwischen den Jahren offenbar in richtig winterliche Gefilde rutschen könnten, so bleibt doch die Frage: Wo steckt er denn jetzt, der Winter?
Er steckt in erster Linie da, wo wir ihn am ehesten vermuten, aber eben sehr weit weg: in Nordamerika, genauer in Kanada und Alaska und natürlich in den Weiten Russlands. In Oimjakon, dem Kältepol Sibiriens und einem der kältesten besiedelten Orte der Welt, herrschen derzeit weniger als -30 Grad. Barbarisch kalt ist es aber auch in Kanada und Alaska. In Faro im Yukon-Territorium Kanadas, wurden in den zurückliegenden Stunden sage und schreibe -48 Grad erzielt.
Skandinavien nicht so kalt wie üblich
In Europa tut sich der Winter dieses Jahr schwer, auch in Skandinavien. Natürlich gibt es nördlich des Polarkreises Minusgrade, aber eigentlich müsste es dort wesentlich kälter sein als -6 bis -10 Grad. Nur örtlich finden wir ein paar Kältelöcher mit zweistelligen Minusgraden. Da es nördlich des Polarkreises jetzt nahezu 24 Stunden am Tag dunkel ist, müssten die Werte da prinzipiell schon weit tiefer liegen.

Und an den Küsten finden sich ordentliche Plusgrade - sogar ziemlich verbreitet. 10 Grad an der Südwestküste Norwegens, immer noch 0 bis 5 Grad an den Küsten Finnlands, das ist sehr warm für Mitte Dezember und damit sind wir enorm weit davon entfernt, dass in der Ostsee irgendwo irgendwas zufrieren würde.
Was muss denn passieren, damit der Winter zu uns kommt?
Derzeit liegen wir unter dem Einfluss der Tiefs, die vom Atlantik milde und tendenziell feuchte Luft zu uns schaufeln. Damit der Winter eine Chance hat, müsste diese Westwinddrift erst einmal aufhören. „Idealerweise baut sich ein Hoch auf, das die Zufuhr der milden Luft abblockt. Dann könnte kalte Luft aus Osten oder Norden angezapft werden und die könnte uns wieder in die Winterspur bringen”, erläutert unser Meteorologe Paul Heger.
So unwahrscheinlich ist das auch gar nicht. Und die Langfristmodelle rechnen ja auch mit einem kalten Jahreswechsel und einer sehr lange andauernden winterlichen Kältephase im Januar.
Verwendete Quellen: wetter.de