Ein Tief jagt das nächste!

Auf dem Wetter-Highway ist die Hölle los

von Björn Alexander

Während es bei uns in Deutschland eher ruhig und sehr mild durch die Wetterwoche geht, sieht es im Westen und Norden Europas zum Teil ganz anders aus. Denn die atlantische Wetterküche ist extrem aktiv.

Die Ausgangslage: Helmut mit Böen über Tempo 180

Nachdem das Hauptsturmfeld Irland und den Süden der Britischen Inseln überquert hat, gab es anschließend die höchsten Böen im Norden. Zum Teil lagen die Spitzen bei bis zu 180 km/h!
Nachdem das Hauptsturmfeld Irland und den Süden der Britischen Inseln überquert hat, gab es anschließend die höchsten Böen im Norden. Zum Teil lagen die Spitzen bei bis zu 180 km/h!

Mit extremen Windböen sowie entsprechenden Auswirkungen auf Verkehr und Infrastruktur ist Orkantief Helmut (internationaler Name ist Bram) über Irland und die Britischen Inseln hinweggezogen. Dabei wurden teilweise Windgeschwindigkeiten von über 150 km/h registriert. Jetzt zieht Helmut an Schottland vorbei gen Nordmeer und damit prallen seine Ausläufer direkt ans Skandinavische Gebirge - mit entsprechenden Sturmwarnungen und teilweise erheblichen Niederschlagsmengen.

Macht sich Orkan Helmut auch in Deutschland bemerkbar?

Zunächst einmal wurde auf der Vorderseite des Tiefs sehr warme Luft aus den Seeregionen rund um die Kanaren und die Azoren nach Deutschland geführt - mit entsprechenden Temperaturen bis um die 17 Grad. Jetzt legt die Kaltfront von Helmut nach. Doch so intensiv das Tief über dem Atlantik ist, so schlapp ist es glücklicherweise hierzulande. Viele Wolken, wenig Regen und ein erster Temperaturrückgang sind die Folgen. Stürmische Böen sind allenfalls an der Küste sowie auf den Bergen zu erwarten. Lediglich auf dem Brocken im Oberharz drohen mitunter schwere Sturmböen bis um die 100 km/h.

Wie sieht es im Rest des Kontinents aus?

Im Süden des Skandinavischen Gebirges stellt sich die Lage anders dar. Denn hier fällt gebietsweise ergiebiger Dauerregen. Da die Wetterlage ziemlich eingefahren bleibt, sind binnen der kommenden Stunden und Tage durchaus Niederschlagsmengen von deutlich über 100 Litern je Quadratmeter möglich. Die Schneefallgrenze schwankt dabei recht ordentlich, da sich wiederholt mildere Luft einmischt. Dann sind auch gefrierender Regen und Blitzeis drin.

Wettersteuernde Strömung weiter sehr dynamisch

Am Sonntag nähert sich das nächste bedrohliche Sturmtief den Britischen Inseln.
Am Sonntag nähert sich das nächste bedrohliche Sturmtief den Britischen Inseln.

Die wettersteuernde Strömung, der sogenannte Jetstream, der die Tiefdruckgebiete mitzieht und der Situation eine hohe Sturmgefahr verleiht, bleibt bis auf weiteres sehr dynamisch. Mit entsprechenden Folgen auch für Westeuropa mit Irland und den Britischen Inseln sowie den Nordatlantik bis herauf nach Island. Erst zur Weihnachtszeit und Richtung Jahreswechsel spekulieren einige Prognosen auf eine grundsätzliche Umstellung der Lage mit einem starken Hoch. Eine Entwicklung, die bei uns in Deutschland die Hoffnung auf die weiße Weihnacht nach wie vor im Rennen hält.

Verwendete Quellen: wetter.de