Sturm- und Unwettergefahr

Tiefs nehmen Deutschland in die Zange

von Björn Alexander & Paul Heger

Der Hochdruck schwindet und stattdessen übernehmen die Tiefdruckgebiete das Geschehen. Gleichzeitig folgt ein Schwall kühler Luft - eine Gemengelage, die mit einigen Wetterkapriolen bis hin zu Unwettern einhergeht.

So übernehmen die Tiefs das Ruder

Nach den viel zu trockenen Wochen und Monaten stellt sich unsere Wetterlage jetzt nachhaltig um. Der Hochdruckeinfluss hat sich bei Island positioniert und am Rande von Hoch Tabea rutscht Tief Magnus von Skandinavien heran. Mit im Gepäck: Kalte Nordmeerluft und ein strammer bis stürmischer Wind.
Gleichzeitig rückt auch von Frankreich und den Alpen ein Tief heran, das vor der Kaltfront von Magnus insbesondere im Süden noch teils kräftige Gewitter auslösen kann.

Welche Gefahren erwarten Deutschland jetzt?

Südlich einer Linie vom Saarland, Hessen und Erzgebirge kommen punktuell Gewitter mit Unwetterpotenzial auf. Starkregen mit bis zu 50 Liter pro Quadratmeter, Hagel und Sturmböen sind angesagt, bevor es in der Nacht tendenziell ruhiger wird.
Derweil legt der Wind im Norden durch den wilden Magnus weiter zu. Bis einschließlich Freitag sind Böen bis Stärke 8 oder 9 möglich - selbst schwere Sturmböen bis um die 100 km/h sind nicht auszuschließen. Ebenfalls sehr ruppig ist es hierbei nicht nur an der See, sondern auch in der Nähe zu Schauern und lokalen Graupelgewittern.

Sommersturm bringt besondere Gefahrenlage

Sturmböen sind im Sommer oftmals sehr schadenträchtig. Das liegt zum einen an der Vielzahl an Außenaktivitäten - wie beispielsweise Festivals. Zum anderen ist die Belaubungssituation an den Bäumen natürlich eine ganz andere als im Winter oder im frühen Frühjahr. Die Blätter bieten einfach eine deutlich größere Angriffsfläche, sodass Windbruch deutlich wahrscheinlicher wird.
Ebenfalls relevant ist die Trockenheit der letzten Wochen und Monate. Hierdurch sind die Böden teilweise knochentrocken und das Wasser kann bei Starkregen-Ereignissen nicht so schnell versickern bzw. fließt oberflächlich ab. Das erhöht die Gefahr von Überflutungen drastisch.

Unwetter- und Sturmgefahr im Check

  • Der Hochdruckeinfluss schwindet, und Tiefdruckgebiete übernehmen das Wettergeschehen in Deutschland, was zu verschiedenen Wetterkapriolen führen kann.
  • Tief Magnus rückt von Skandinavien näher, während gleichzeitig ein weiteres Tief aus Richtung Frankreich und den Alpen kommt. Dies kann im Süden zu kräftigen Gewittern führen.
  • In Süddeutschland, insbesondere in einer Linie vom Saarland über Hessen bis zum Erzgebirge, besteht die Gefahr von Gewittern mit Unwetterpotenzial, einschließlich Starkregen, Hagel und Sturmböen.
  • Im Norden Deutschlands wird der Wind durch das Tief Magnus stärker, mit Böen bis zur Stärke 8 oder 9 und möglicherweise schweren Sturmböen bis zu 100 km/h.
  • Sturmböen im Sommer können aufgrund von Aktivitäten im Freien und der Belaubung der Bäume besonders schädlich sein.
  • Die Trockenheit der letzten Wochen hat die Böden stark austrocknen lassen, was die Gefahr von Überflutungen bei Starkregen erhöht.