Mücken-Alarm nach Sommerregen

Sommer-Mückenplage 2025: Ursachen und Tipps

von Amelie von Kruedener

Mückenschwarm
Ein Teelöffel Wasser reicht aus, um hunderte Larven großzuziehen. Deshalb wird jede Regentonne im Sommer schnell zum Luxusresort für Mückennachwuchs.

Seid ihr auch so zerstochen? Und das nach diesem staubtrockenen Frühjahr 2025, da dachte man doch: das gibt nichts mehr mit den Mücken. Die Stechbiester hatten es schwer, ihre Brutplätze vertrockneten schneller, als die Larven schlüpfen konnten. Doch dann kam der Sommer. Und mit ihm der Regen. Pfützen füllten sich, feuchte Wiesen glänzten wieder, kleine Wasserflächen hielten sich in Blumenschalen und Regentonnen. Innerhalb weniger Tage war das leise Summen zurück, jetzt jedoch in geballter Form.

Wasser – die Kinderstube der Plagegeister

Mücken lieben stehendes Wasser. Es ist ihre Lieblings-Kita, ihr sicherer Hafen. Kaum ein anderer Faktor entscheidet so sehr über ihre Vermehrung wie das Vorhandensein von Tümpeln, Pfützen oder überfluteten Wiesen. Und dabei braucht es nicht viel – schon ein halber Zentimeter Wasser in einer vergessenen Gießkanne reicht. Die Sommerwärme tut ihr Übriges: Sie beschleunigt die Entwicklung vom Ei zur stechfreudigen Mücke auf gerade einmal wenige Tage.

Juli war so nass

Mit 114 Litern pro Quadratmeter war der Juli der erste Monat seit Januar, in dem deutschlandweit mehr Regen fiel als üblich – rund 47 Prozent über dem langjährigen Mittel. Im Norden und Nordosten kamen verbreitet über 150 Liter zusammen, am Alpenrand sogar teils über 450 Liter. Tief Isaac sorgte an vielen Tagen für kräftige Schauer und anhaltenden Regen – perfekte Bedingungen für Mücken, um ihre Hochsaison zu starten.

Mückenstich Berlin, 18.08.18, Mücke in Nahaufnahme beim Stich in menschliche Haut Berlin Deutschland *** Mosquito bite Berlin 18 08 18 mosquito in close-up on sting in human skin Berlin Germany
Mücken riechen Kohlendioxid auf bis zu 50 Metern Entfernung. Wer also tief durchatmet, schickt quasi eine Einladung mit Duftpost.

Feuchte Rückzugsorte und wir als Lockstoff

Die feuchte Vegetation bietet ideale Verstecke. Hier warten die Tiere geduldig auf den Moment, in dem ihre Beute in Reichweite kommt. Denn angezogen werden sie von allem, was Wärme und Leben ausstrahlt – Körpertemperatur, Schweißgeruch und vor allem das Kohlendioxid, das beim Atmen entsteht. Wer jetzt am Abend noch bei offenem Fenster schläft, wird schnell merken, dass die Mückenzeit wieder in vollem Gange ist.

Vom Stillstand zur Hochsaison

Es ist also ein trügerisches Spiel: Ein mückenarmes Frühjahr bedeutet längst nicht, dass der Sommer gnädig bleibt. Sobald Regen und Wärme zusammentreffen, explodieren die Populationen. In diesem Jahr hat es sich wieder gezeigt – erst Ruhe, dann Angriff. Und diesmal scheinen die Mücken jede feuchte Minute auszukosten. Pieks!

Erste Hilfe bei Mückenstichen

Gegen Mückenstiche helfen vor allem drei Dinge: Kühlen, Juckreiz stoppen und Entzündung hemmen. Eiswürfel oder Kühlpads verschaffen sofort Linderung, Antihistamin-Gel oder eine milde Hydrocortison-Salbe bremsen die Reaktion. Kein Geheimtipp mehr, aber absolut wirkungsvoll: der Hitzestift: Für ein paar Sekunden auf die Stichstelle gedrückt, zerstört die Wärme die juckreiz-auslösenden Eiweiße im Mückengift – und oft ist die Plage in Minuten vergessen.

(avo)