Nächste Woche wird es wild und turbulent

Winter kehrt zurück: Mit Sturm und Getöse in die Weiße Weihnacht?

von Oliver Scheel

Die letzte wirklich weiße Weihnacht war 2010. In diesem Jahr ist aber tatsächlich ALLES möglich. Wir stehen vor einem recht ruhigen 3. Advent, ehe das Wetter nächste Woche Fahrt aufnimmt und richtig turbulent wird: Mit Sturm, Regen, Schnee und möglicherweise einer weißen Überraschung über die Festtage.
Oben im Video: Atlantische Sturmtiefs kommen gefährlich nahe

Wetterlage: Die Ruhe genießen, es wird bald wild - dahinter steckt der Jetstream

jetstream
Das Starkwindband Jetstream wird auch nächste Woche unser Wetter beeinflussen.

Die Weihnachtswoche startet zunächst mal ruhig, doch das legt sich. Hinter der stürmischen Wetterwende, die uns etwa ab Dienstag erreicht, steckt der berühmte Jetstream. Dieses Starkwindband ist unsere wettersteuernde Strömung und sie könnte sich in der Vorweihnachtswoche genau über Deutschland schlängeln.

Was heißt das? Nun, die Tiefdruckgebiete, die Richtung Mitteleuropa ziehen, können sich durch die Dynamik des atmosphärischen Starkwindbandes rasant verstärken. Und das wiederum bedeutet: Von Sturm- bis hin zu ausgewachsenen Orkantiefs ist alles möglich.

Sturmgefahr und spannendes Rennen um die weiße Weihnacht

sturm mittwoch
Am Mittwoch erwarten wir in weiten Teilen der Nordhälfte stürmisches Wetter.

Am Dienstag ist es im Norden und in der Mitte schon langsam vorbei mit der ruhigen Phase. Es gibt zunehmend Regen und der Wind frischt auf. Im Süden bleibt es freundlich, doch im Norden weht schon ein fieser Wind, der ziemlich warm daherkommt.

Von Mittwoch bis Samstag stecken wir dann in der stürmischen Phase fest. Dabei fällt landesweit immer wieder Regen, die Schneefallgrenze wabert zwischen 500 und gut 1000 Meter hin und her. Die höher gelegenen Skigebiete dürfen sich auf ordentlich Neuschnee auf die ohnehin schon dicke Unterlage freuen.

Windig bis stürmisch bei 4 bis 8 Grad und deutlich kälter im Bergland steuern wir dann Richtung Weihnachten. Dabei sinkt die Schneefallgrenze wieder und macht die Mittelgebirge nahezu überall weiß. Wie stark der Sturm wird, ist jetzt noch nicht abzusehen, doch unsere Karten zeigen schon heftige Böen vor allem an der See und generell im Norden. Ein Vor-Weihnachtsorkan scheint möglich.

Jetstream bestimmt auch über unser Weihnachtswetter

Für die Schnee zum Fest gibt es zwei Möglichkeiten, die Modelle sind sich da derzeit noch uneins. Entweder wird es fies und nasskalt, aber mit guten Chance auf Schnee oder es wird milder. Und auch das hat mit dem Jetstream zu tun: Denn das Mäandern des Jets sorgt dafür, dass vorübergehende Einschübe milder Luft möglich sind, während auf der anderen Seite dann üble Kaltluftvorstöße drohen. Je nach Timing und Dauer der Ereignisse beeinflusst eben genau das unser Wetter über die Weihnachtstage und entscheidet dann über weiße oder grüne Weihnacht in Deutschland. Es bleibt auf jeden Fall super spannend.

Derzeit favorisieren wir folgende Variante: Es wird nasskalt mit Schauern, die am Freitag (22.12.) bis in tiefere Lagen von etwa 200 bis 400 Metern als Schnee runterkommen. Richtung Heiligabend bleibt es bei dem wechselhaften Wetter und Temperaturen von 1 bis vielleicht 7 Grad am Rhein. Damit wäre eine weiße Weihnacht erst über 500 oder 600 Meter möglich. Wir bleiben dran, denn da wird sich noch einiges ändern nächste Woche. Erstmal müssen wir den Sturm überstehen.

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(osc)