November-Regen vor Eiseskälte
Langfristvorhersage: Mild nasser Oktober eröffnet Tiefdruck-Rallye
Dass der Winter 2023/2024 Überraschungen im Gepäck haben könnte, zeigt weiterhin der Blick auf die experimentellen Monatsprognosen. Erst gibt’s demnach eine Regenschelle, bevor es bitterkalt in und durch den Winter gehen könnte.
Oben im Video: Wann bleibt der erste Schnee normalerweise liegen?
Oktober-Endspurt unter Tiefdruckeinfluss

Auch wenn die Wettercomputer noch mit den Details für die letzten Tage im Oktober 2023 kämpfen, so scheint sich ein Trend halten zu wollen: Dank durchziehender Tiefs wird es unbeständig bis nass, mild und windig. Typisches Herbstwetter also, das temperaturtechnisch rund 1 bis 3 Grad überm Mittel der letzten drei Jahrzehnte verläuft.
Das Regensoll wird super voll
Je nach Wettermodell sind dabei bis zum Ende des Monats verbreitet Regenmengen zwischen 20 und 60 Liter je Quadratmeter möglich, teilweise auch mehr. Damit wird der Oktober schlussendlich nicht nur viel zu warm, sondern ebenfalls deutlich zu nass ausfallen. Aktuell sind wir im deutschlandweiten Schnitt mit knapp 60 Litern pro Quadratmeter bereits bei gut 100 Prozent der normalerweise üblichen Oktober-Regensumme angelangt.
Impuls geht an den November 2023 weiter

In Summe zeigen die letzten Berechnungen der experimentellen Langfrist einen durchschnittlich bis deutlich zu nassen November 2023. Dementsprechend bevorzugen die Klimamodelle derzeit offensichtlich die Tiefdruck-Ansätze. Das zeigt ebenfalls der Blick auf die Temperaturprognosen. Von leicht bis spürbar zu warm reicht die Spanne, was ebenfalls für eher westliche bis südwestliche Strömungsmuster spricht.
Steht im Dezember die Eiszeit an?

Seit Wochen liegen die Prognosen für den Dezember meilenweit auseinander. Und da macht auch die aktuelle Berechnung keinen Unterschied. Laut der Langfrist des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA wird es durchschnittlich nass und deutlich zu warm. Der wetter.de-Trend, der auf dem Europäischen Wettermodell fußt, hat hingegen wenig Niederschläge, dafür aber eiskalte Temperaturen im Programm. Ein Muster, das sich – ähnlich wie beim Übergang Oktober-November – offensichtlich fortschreiben möchte.
Wie wird das Deutschland-Wetter im Januar 2024?

Während die NOAA-Version uns einen 1 bis 3 Grad zu warmen und mega nassen Januar prophezeit, will sich bei der wetter.de-Lösung der eiskalte Hochdruck-Block etablieren. Das würde für eine nachhaltige Störung des Polarwirbels sprechen und wäre zwar eine denkbare und plausible Version. Allerdings: Mild und nass ist die weitaus wahrscheinlichere Variante.
Wie verläuft der Winter in Deutschland?
Hier ein kleiner Klimacheck für unsere Wintermonate Dezember, Januar, Februar:
- Meteorologisch beginnt der Winter am 1. Dezember und endet mit dem Februar
- Kalendarisch findet der Wechsel gut drei Wochen später statt. Grund ist die Statistik und die Vergleichbarkeit von Jahreszeiten
- Der letzte halbwegs normal kalte Winter war 2012/2013, deutlich zu kalt war er zum Beispiel in den Jahren 2009/2010 und 2010/2011
- Die kältesten Temperaturen bringt der Winter für gewöhnlich am Ende, wenn die Nordhalbkugel insgesamt stark abgekühlt ist
- Die niedrigste Temperatur im Winter wurde in Deutschland mit -37,8 Grad in Wolznach-Hüll in Bayern am 12. Februar 1929 gemessen
- Und selbst im Dezember ist Hüll immer noch Rekordhalter mit -32,4 Grad am 29.12.1929. Im Januar wurde bisher die tiefste Temperatur mit -34.6 Grad auf der Zugspitze am 02.01.1905 gemessen
- Die höchste Temperatur wurde im Winter in Mülheim in Baden-Württemberg mit 24,0 Grad am 16.12.1989 gemessen
- Statistisch gesehen können wir dabei im Deutschlandmittel auf rund 181 Sonnenstunden hoffen
- Regen ist im Schnitt um die 156 Liter pro Quadratmeter drin
- Das Temperaturmittel liegt bei rund 1 bis 2 Grad
Obacht bei Langfristprognosen
Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.
Unsere Wettertrends und Themenseiten
Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legenkönnen wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt.
Damit Sie auch unterwegs kein Wetter mehr verpassen, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.
Wüstenstaat Deutschland - Die Doku im Online Stream auf RTL+
(bal, oha)