Report vor der Weltklimakonferenz COP29 in Baku

Rekorde und planetare Grenzen: Klima in einem Umbruch, den die Menschheit nie gesehen hat

In einem Monat trifft sich die Welt in Baku auf der Weltklimakonferenz. Es ist die 29. Austragung der sogenannten COP (Conference of Parties). Ein Forscherteam hat nun die Ausgangslage beim Weltklima untersucht und sozusagen die Hausaufgaben für die Verhandlungsgruppen in Aserbaidschan gestellt. Denn wir hinken in vielen Bereichen unseren Zielen hinterher, was für die Erhaltung unseres Klimas keine gute Nachricht ist.
COP28 mit wichtigen Ergebnissen - die Analyse der vergangenen Klimakonferenz

Treibhausgase 2023 auf Rekordwert

Der Report des Teams von der Oregon State University (USA) ist im Fachjournal „BioScience“ erschienen. Zu den Autoren gehören auch Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), und der dort arbeitende Forscher Stefan Rahmstorf. In einigen für den Klimawandel extrem wichtigen Lebensbereichen bewegt sich die Menschheit auf Rekordniveau. Das müssen wir schnell ändern, sonst steuern wir auf eine Erderwärmung von weit mehr als zwei oder gar drei Grad zu.

TREIBHAUSGASE: Die jährlichen energiebezogenen Treibhausgas-Emissionen stiegen 2023 um 2,1 Prozent und damit auf einen Rekordwert. Die drei größten Emittenten China, USA und Indien sind zusammen für mehr als die Hälfte der weltweiten Emissionen verantwortlich.

Marine Hitezwellen und hoher Waldverlust

Die Grafik zeigt die momentanen hohen Meerestemperaturabweichungen im Atlantik und Pazifik
Die weltweiten Ozeantemperaturabweichungen: Viele Regionen sind in der letzten Zeit deutlich wärmer als normal. In den Meeren laufen Hitzewellen ab.

MEERE: Die Meere haben noch nie so viel Wärmeenergie gespeichert und hatten noch nie einen so hohen Säuregehalt wie 2023. Die Hitzewellen in den Jahren 2021 und 2023 verursachten Massensterben von Fischen.

WÄLDER: Der weltweite Verlust durch Waldbrände lag mit 11,9 Millionen Hektar 2023 ebenfalls auf Rekordniveau. Der gesamte jährliche Waldverlust war 2023 der dritthöchste. Immerhin sei die Entwaldungsrate im brasilianischen Amazonasgebiet zurückgegangen, hieß es.

Viel zu hohe Subventionen für fossile Energien

Bildnummer: 58596562  Datum: 15.10.2012  Copyright: imago/Jochen Tack
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 58596562 Date 15 10 2012 Copyright Imago Jochen Tack Wind power plant on the Heap Scholven directly next to the e ON Coal Power plant Scholven High-voltage lines Gelsenkirchen NRW Germany Europe Economy Supplier symbol Energy policy renewable Energy Wind energy Power plant Coal-fired power plant xns x0x 2012 horizontal Highlight premiumd Eon e ON e O n Clouds Cloudy Thickness dark Clouds mountains High voltage poles Electricity pylons Power Ueberlandstrasse lines High-voltage lines Cable Masts big Lines Power lines Power cable Stream Power supply Electricity production Electricity industry Power Group Energy  Energy supply Energy industry Energy Group CO2 Carbon dioxide Energy market Electricity market Electrical Energy Power producer Energy producer Environment Environmental pollution Alternative Energy renewable Energy Fossil Energy Energy Savings Electricity supplier Energy supplier Infrastructure Electricity costs Energy costs Price of electricity Energy prices Electricity bill Coal-fired power plant Coal power plant Coal combustion  Cooling tower Cooling towers Smoke Exhaust gases Smoke plume  Smoke CO2 Output Water vapor Coal Generation Steam Smoke Chimney Vapour cloud Smoke cloud  Power plant Greenhouse gases Emissions Flue gas Energy production Electricity generation Power plant unit Technology Energy producers Electricity generators Climate protection Climate policy Energy policy Current policy Environmental policy energy carrier Industry Industrial site Power plant site Greenhouse effect Scholven District Heap Mining heap Alternative Blue Electricity Energy billing Energy bill Energy consumption Energy industry renewable Energy Generator Generators High voltage Kilowatts Kilowatt hours Control Landscapes Luminous flux ecological oekostrom Propeller regenerative Resources Rotor Rotor blade Rotors Rotor Silhouette Stadtwerke Electricity billing Power generation Electricity cartel Electricity network strompreiserhoehung Electricity Power consumption Electricity supply industry Technology environmentally friendly Wind Wind energy Wind generators Wind turbine Wind Turbines Wind energy Wind power plant Wind mill Wind farm Windmill Wind Raeder Wind turbine Economy Wind power plant  CO2 neutral  Stream green Energy Climate klimaerwaermung Climate change Certificates Regenerative Energy Energy policy Turnaround  Energy Agency Network operators
Der Umbau auf Erneuerbare geht voran, aber wir verbrauchen immer noch viel mehr schmutzige Energie als saubere

NUTZTIERE: Der Bestand an Nutztier-Wiederkäuern (Rinder, Schafe, Ziegen), die das Treibhausgas Methan ausstoßen, war nie höher als 2023.

ENERGIE: Zwar ist auch die Energienutzung aus Wind- und Solarkraft auf dem höchsten je registrierten Stand und lag 2023 um 15 Prozent höher als im Jahr zuvor. Doch scheinen sie im Wesentlichen nur die Steigerung des Energiebedarfs zu kompensieren. „Der Verbrauch fossiler Brennstoffe ist nach wie vor etwa 14-mal höher als der Verbrauch von Solar- und Windenergie“, heißt es in der Studie. Die Subventionen für fossile Brennstoffe haben 2022 einen Rekordwert erzielt.

Und die Lösungen?

„In einer Welt mit endlichen Ressourcen ist unbegrenztes Wachstum eine gefährliche Illusion“, schreiben die Forscher und schlagen Lösungen vor: Der rasche Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe könne zum Teil mit einem ausreichend hohen globalen Kohlenstoffpreis erreicht werden, „der die Emissionen der Wohlhabenden begrenzen und potenzielle Mittel für dringend benötigte Klimaschutz- und Anpassungsprogramme bereitstellen könnte.“ Auch Methanemissionen sollten Geld kosten.

Die Reichen dieser Welt können einen großen Teil zum Erhalt unseres Klimas beitragen, denn sie sind die größten Verschmutzer: „Wir brauchen einen mutigen, transformativen Wandel: eine drastische Reduzierung des übermäßigen Konsums und der Verschwendung, vor allem bei den Wohlhabenden“, betonen die Forscher.

Nötig sei auch eine Verminderung der Geburtenrate durch die Stärkung der Bildung und der Rechte von Mädchen und Frauen. Eine weitgehend fleischlose Ernährung sowie die Einführung einer ökologischen und nicht auf Wachstum ausgerichteten Wirtschaftsweise würde auch helfen. Dazu müssten Ökosysteme erhalten und wiederhergestellt werden.

(osc mit dpa)