Erst Hitze, dann Blitze

Unwetter-Fahrplan: Gewitter, Starkregen, Überflutungen

von Björn Alexander & Martin Pscherer

Mit Spitzen über 33 Grad erlebt Deutschland die heißeste und schönste Phase des Jahres bisher. Gleichzeitig nimmt die Luftfeuchtigkeit jetzt immer weiter zu, so dass die Wahrscheinlichkeit für kräftige Gewitter deutlich ansteigt.
Im Video: Gewitter breiten sich aus

Schwüle drückt aus Süden herein

Während es im Norden dank Hoch Bie noch sonnig ist, weitet sich von Süden her schon zunehmend schwüle Sommerluft aus. Mit mehreren Effekten. Einerseits wird es jetzt zunehmend anstrengend und vor allem in den Ballungsräumen drohen tropische Nächte, also mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad. Andererseits sind vermehrt, teils intensive Gewitter unterwegs. Bei Außenaktivitäten sollten wir somit auch das Radar im Blick behalten.

Auf welche Wettergefahren müssen wir uns einstellen?

Neben einer zum Teil sehr hohen UV-Belastung und einer entsprechenden Sonnenbrandgefahr sowie der allgemeinen Wärme- und Hitzebelastung, lassen es Sommergewitter häufiger krachen. Damit müssen wir uns auf Unwetter vor allem durch blitzintensive Gewitter und Starkregen einstellen. Hierbei sind durchaus Regenmengen von um oder über 40 Liter pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit und Überflutungen möglich. Aber auch Hagel und Sturmböen sind nicht auszuschließen.

Höchstwerte in Deutschland

Welche Regionen sind betroffen?

Prognose und Vorhersage Gewittergefahr Deutschland
Zuerst ist die Südhälfte vom steigenden Gewitterrisiko betroffen

Zunächst steigt die Unwetter- und Gewitterwilligkeit im Süden und im Bereich der Mittelgebirge an. Am Donnerstag besteht dann das höchste Gewitterrisiko in einem breiten Streifen von den Alpen bis herauf nach Schleswig-Holstein. Ansonsten ist es ruhiger bei Spitzen von 24 bis 32 Grad, bevor am Freitag von Westen eine erste Kaltfront durchziehen wird. Dabei drohen verbreitet kräftige bis unwetterartige Schauer und Gewitter. Dazu kühlt es im Westen auf 24 Grad ab, der Osten schwitzt bei 31 Grad.

Eine kleine Beruhigung bringt der Samstag mit viel Sonne und 27 bis 33 Grad, bevor von Südwesten erneut sehr intensive Gewitter nachfolgen und den Sommer in der nächsten Woche längerfristig ins Abseits schicken.

Wie verhalte ich mich bei einem Gewitter?

Eichen weichen, Buchen suchen – was ist dran? Eigentlich sollte man sich bei Gewittern weder bei Buchen noch bei anderen Bäumen aufhalten. Besser ist es – wenn es keinen richtigen Schutz gibt – sich möglichst klein zu machen. Der Hinweis des Volksmundes darauf, dass man Buchen suchen und Eichen weichen soll, beruht wohl auf der Tatsache, dass Buchen häufig in größeren Ansammlungen vorkommen, Eichen hingegen auch oft alleine in der Landschaft standen. Daraus resultierte dann wohl der Irrglaube, dass ein Wald mehr Schutz vor Blitzeinschlägen liefert. Dem ist leider nicht so, zumal der Aufenthalt in Wäldern bei Gewittern, die ja in der Regel auch von starken Windböen begleitet werden, durch herabfallende Äste und umknickende Bäume lebensgefährlich sein kann.

Auch der Aufenthalt in der Nähe von Gewässern, auf Bergen oder Kammlagen sowie an hölzernen Strom- oder Telefonmasten kann im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Folgen durch einen Blitzschlag haben.

(bal, mps)