El Nino löst La Nina ab

Klimakrise: Die Meerestemperaturen steigen weltweit

von Christian Häckl & Oliver Hantke

In den letzten Jahren gab es beim weltweiten Temperaturanstieg sogar eine kleine Verschnaufpause durch das Wetterphänomen La Nina. Nun zeigen die aktuellen Messdaten, dass die Passatwinde nachlassen und das warme Wasser großflächig zurück schwappt – La Nina geht zu Ende – der Gegenspieler El Nino zieht auf.
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Die aktuell global gemittelte Meerestemperatur 2023 auf Rekordniveau

Global gemittelte Meeresoberflächentemperatur seit 1981 mit Rekordwerten seit März 2023.
Seit März befindet sich die global gemittelte Meeresoberflächentemperatur auf Rekordniveau - und das mit deutlichem Abstand zu den alten Höchstwerten. Der Klimawandel ist dabei, einen neuen, großen Sprung zu machen.

Es ist eine weitere leise, quasi unsichtbare Eskalation des Klimawandels. Seit März dieses Jahres liegt die globale, durchschnittliche Temperatur aller Meeresoberflächen auf Rekordniveau. Seit 1981 werden die Temperaturen in dieser Art global erfasst. Auch aktuell liegen wir extrem weit oberhalb der alten Höchstwerte.

Lese-Tipp: Neue "Qualität" der Klimakrise – Nordatlantik und Weltmeere mit Temperaturrekorden

Korallen sterben in wärmeren Meeren ab

Während sich Sommerurlauber vielleicht noch über eine ein oder zwei Grad wärmere Nord- oder Ostsee freuen, werden für die Tiere und Pflanzen in den tropischen Meere ein paar Grad mehr zur Existenzfrage. Vor allem das Great Barrier Reef ist immer häufiger von Korallenbleichen betroffen. Eine Hauptursache dafür sind die steigenden Temperaturen der Ozeane.

Lese-Tipp: Alles zur Korallenbleiche im Great Barrier Reef und wie die Korallen vor Australien noch zu retten sind

Hohe Meeresoberflächentemperatur im Nordatlantik und im östlichen Pazifik

Abweichung der Meeresoberflächentemperatur weltweit für den 19. Juni 2023
Der Nordatlantik ist so warm wie noch nie zu dieser Jahreszeit. Vor allem vor den Küsten Europas sind de Temperaturen extrem hoch. Aber auch vor der Küste Südamerikas steigen die Werte auf dem Pazifik wie diese Darstellung der Temperaturabweichungen vom 19. Juni 2023 im Vergleich zu einem Mittelwert von 1971 bis 2000 zeigt.

Was steckt hinter dem Wetterphänomen La Nina und El Nino?

Die Oberflächentemperatur der Ozeane ist nicht gleichbleibend, sondern wechselt regelmäßig zwischen überdurchschnittlich kalten und warmen Phasen. Und das hat oft dramatische Folgen für die Wettersysteme. Eines der bekanntesten Wetterphänomene ist in diesen Zusammenhang El Niño und La Niña, verkürzt auch ENSO (“El Niño Southern Oscillation“) genannt. El Niño steht dabei für eine Phase, in der eine bestimmte Region im Pazifischen Ozean besonders warme Wassertemperaturen aufweist, La Niña für die besonders kalte Phase. Die beiden Zyklen wechseln sich durchschnittlich alle drei Jahre ab.

Lese-Tipp: 2023 wird ein El Niño Jahr - die Folgen für Deutschland

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