Tomaten-Tipps für den Sommer
Tomaten-Guide: Anbau, Pflege, Ernte, Lagerung & Tricks
Tomaten sind Alleskönner in der Küche. Im Garten, Hochbeet oder Topf sind die meist roten Früchtchen auch für Anfänger geeignet. Mit ein paar Kniffen und etwas Know-How kann man so den ganzen Sommer im Tomatenhimmel schwelgen:
Im Video gibt der Garten-Profi Tipps und Anleitungen, wie man erfolgreich in Töpfen seine Pflänzchen setzt. So manches davon wird vielen neu sein.
Eine Pflanze mit Charakter
Tomaten, botanisch als Solanum lycopersicum bekannt, erfreuen nicht nur das Gärtnerherz mit einer Vielzahl von Formen: von den gedrungenen Buschtomaten bis hin zu den stattlichen, zwei Meter hohen Stabtomaten. Ihre dunkelgrünen Blätter, die einen unverwechselbaren würzigen Duft verströmen, und die kleinen, gelben Blüten, die sich selbst bestäuben, sind nicht nur ein optischer Hingucker. Nach der Bestäubung wandeln sich die zunächst grünen Früchte in ein buntes Spektrum von Rot, Gelb bis hin zu tiefem Schwarz.
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Es gibt für Jeden die richtige Tomate
Von saftigen Fleischtomaten über süße Kirschtomaten bis hin zu robusten Freilandsorten gibt es eine Fülle von Optionen, die jede Tomatenliebhaberin und jeden Tomatenliebhaber begeistern.
- Stabtomaten – Diese Tomaten wachsen als lange Reben, die ständig weiterwachsen und über die gesamte Saison hinweg Früchte tragen, bis der erste Frost einsetzt. Sie benötigen eine Stütze wie einen Stab oder ein Gitter.
- Buschtomaten wachsen zu einer festgelegten Größe und produzieren den Großteil ihrer Früchte in einem kurzen Zeitraum. Danach stellen sie das Wachstum ein. Sie sind kompakter und oft besser für Container oder kleine Räume geeignet.
- Kirschtomaten – Diese kleinen, runden Tomaten sind besonders süß und eignen sich hervorragend als Snacks, für Salate oder zum Garnieren. Sie wachsen oft in Trauben und können sowohl als Stab- oder Buschtomaten vorkommen.
- Cocktailtomaten sind etwas größer als Kirschtomaten, aber kleiner als die meisten anderen Tomatenarten. Sie sind süß und haben ein ausgewogenes Verhältnis von Säure und Zucker, ideal für Salate und rohe Verzehrzwecke.
- Fleischtomaten sind groß, oft gerippt und haben eine fleischige Textur mit wenigen Samen. Sie sind besonders gut für die Zubereitung von Saucen und Suppen geeignet, da sie wenig Wasser enthalten und sehr geschmacksintensiv sind.
- Heirloom-Sorten sind alte Sorten, die oft über Generationen hinweg durch Samenerhaltung weitergegeben wurden. Sie variieren stark in Größe, Form und Farbe und sind bekannt für ihre ausgeprägten und oft einzigartigen Geschmacksprofile.
- Hybridtomaten sind das Ergebnis der gezielten Kreuzung von zwei unterschiedlichen Tomatensorten, um bestimmte Eigenschaften wie Krankheitsresistenz, Ertrag oder Fruchtgröße zu verbessern. Sie sind oft robuster als Heirloom-Sorten.
Der beste Standort für Tomaten
Tomaten gedeihen am besten in gut gelockerten, humus- und nährstoffreichen Böden. Ein sonniger, warmer und windgeschützter Platz bietet optimale Bedingungen. Ob im Freiland, im Gewächshaus oder im Topf auf dem Balkon, jede Umgebung kann mit der passenden Sorte in eine Tomatenoase verwandelt werden. Für den Anbau unter Glas ist ein gut durchlüftetes Tomatenhaus ideal, das selbst in der Hochsommerhitze für moderate Temperaturen sorgt. Ganz besonders gerne mögen Tomaten einen regensicheren Ort – so sind sie auch geschützter vor Krankheiten.

Fruchtfolge und Mischkultur: Kluge Nachbarschaften von Tomaten
Als Starkzehrer sollten Tomaten jedes Jahr einen neuen Standort im Garten erhalten, um Bodenschädlingen und Krankheitserregern keinen Nährboden zu bieten. Gute Nachbarn wie Basilikum, Möhren und Spinat können nicht nur das Wachstum fördern, sondern auch Schädlinge natürlich abwehren. Die unglückliche Kombination mit Kartoffeln sollte jedoch vermieden werden, da sie gemeinsame Krankheitserreger teilen.
Die Wissenschaft der Aussaat
Die Aussaat von Tomaten ist ein kritisches Unterfangen. Obwohl F1-Hybridsamen für ihre Leistungsfähigkeit bekannt sind, schätzen viele Gärtner samenfestes Bio-Saatgut wegen seiner Nachhaltigkeit und der Möglichkeit, Saatgut von Jahr zu Jahr zu bewahren. Die Aussaat unter Glas von Ende März bis Anfang April, gefolgt von einer sorgfältigen Vorkultur, legt den Grundstein für eine erfolgreiche Ernte.
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Pflegetipps für prächtige Tomaten
Zuerst ist eine ausreichende Wasserversorgung entscheidend. Tomaten benötigen regelmäßig Wasser, besonders während trockener Perioden. Die Bewässerung sollte jedoch immer am Boden stattfinden, um zu verhindern, dass Wasser auf die Blätter spritzt und Pilzkrankheiten wie die Kraut- und Braunfäule fördert.
Tomaten profitieren enorm von Dünger, der reich an Kalium sind. Kalium ist. Er unterstützt nicht nur das Wachstum, sondern fördert auch die Bildung der Früchte und verbessert die Qualität und den Geschmack der Tomaten. Es empfiehlt sich, alle zwei Wochen einen speziellen Tomatendünger anzuwenden, sobald die ersten Früchte zu sehen sind.
Das Ausgeizen, also das Entfernen der Seitentriebe, die in den Blattachseln wachsen, ist ebenfalls entscheidend, um die Energie der Pflanze auf die Haupttriebe und die Fruchtentwicklung zu konzentrieren. Dies reduziert das Risiko von Krankheiten, indem es die Luftzirkulation verbessert und die Pflanze weniger dicht wachsen lässt.
Schließlich ist das Kappen der Triebspitzen wichtig, das gegen Ende der Wachstumsperiode angewandt wird, typischerweise ab Mitte August. Indem man die Spitzen der Haupttriebe abschneidet, wird das Wachstum der Pflanze begrenzt, sodass sie sich darauf konzentriert, die vorhandenen Früchte zu reifen. Dies ist besonders wichtig in klimatischen Bedingungen, in denen die Tomaten nicht genügend Zeit haben, vor dem ersten Frost vollständig zu reifen.
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Ernte und Verwertung
Vollreife Tomaten sind eine Delikatesse, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist. Die Erntezeit reicht von Ende Juli bis zum ersten Frost, wobei die Früchte am aromatischsten sind, wenn sie direkt von der Pflanze genossen werden. Grüne Tomaten, die noch das giftige Alkaloid Solanin enthalten, sollten nachreifen, bis sie ihre charakteristische Farbe voll entwickelt haben.
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Reife Tomaten richtig lagern
Nicht im Kühlschrank lagern
Tomaten sollten idealerweise bei Raumtemperatur gelagert werden, da Kälte den Reifungsprozess stört und den Geschmack sowie die Textur negativ beeinflussen kann. Temperaturen unter 10°C können dazu führen, dass Tomaten mehlig werden und ihr Aroma verlieren.
Luftige und kühle Lagerung
Am besten lagert man Tomaten an einem kühlen, gut belüfteten Ort, weg von direkter Sonneneinstrahlung. Eine Temperatur zwischen 12°C und 18°C ist ideal. Tomaten können auf einer Küchenablage oder in einem offenen Behälter aufbewahrt werden, wobei sie mit dem Stiel nach unten ausgerichtet sein sollten, um Druckstellen zu vermeiden.
Reifung beschleunigen
Unreife Tomaten können zur Nachreifung in eine Papiertüte mit einem Apfel oder einer Banane gelegt werden. Das von den Früchten abgegebene Ethylengas beschleunigt den Reifungsprozess der Tomaten.
Getrennte Lagerung
Tomaten geben Ethylen ab, ein natürliches Gas, das den Reifeprozess fördert. Daher sollten sie separat von ethylenempfindlichen Lebensmitteln wie Gurken, Grünen Bohnen und Blattgemüse gelagert werden, um deren Haltbarkeit nicht zu beeinträchtigen.
Beschädigte Tomaten entfernen
Um Schimmelbildung und Verderb zu vermeiden, sollten beschädigte oder überreife Tomaten entfernt und separat gelagert oder sofort verbraucht werden. Dies verhindert, dass sich möglicher Schimmel auf andere Früchte überträgt.
Längerfristige Lagerung
Für eine längere Lagerung können Tomaten auch eingefroren werden, idealerweise als püriert oder in Form von Soße. Frische Tomaten eignen sich nicht gut zum Einfrieren, da ihre Textur dadurch leidet.
Konservierung
Tomaten können durch Einkochen, Trocknen oder Einlegen haltbar gemacht werden, was eine gute Möglichkeit ist, größere Mengen zu konservieren und auch außerhalb der Saison zu genießen.
(avo)
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