Tipps für die Reifung
So werden grüne Tomaten noch rot und lecker
Wie ärgerlich: Es sind noch so viele Tomaten an der Pflanze, aber kühles Herbstwetter hat den Reifeprozess gestoppt. Die Tomaten bleiben einfach grün. Hängen lassen und sich in Geduld üben, nützt rein gar nichts. Es gibt aber Tricks, wie die Tomaten doch noch rot und lecker werden.
Im Video: Tomaten-Brot-Suppe zum Nachkochen
Warum werden die Tomaten nicht rot?

Meist schon im September, spätestens aber im Oktober ist die Tomatensaison vorbei. Kalte Nächte und leidlich warme Tage genügen den Pflanzen zur Reifung nicht mehr. Auch die Herbstsonne schafft es nicht, den Früchten ihre rote, oder je nach Sorte auch gelbe, violette oder orangefarbene Färbung zu verleihen. Die grünen Tomaten können aber nachreifen.
Grüne Tomaten nicht essen!

Die grünen Exemplare sollten Sie nicht essen. Grüne, unreife Tomaten enthalten den giftigen Inhaltsstoff Solanin – und bei reifen Tomaten der Strunk, der deshalb nicht mitgegessen werden soll. Eine Solaninvergiftung äußert sich in Atembeschwerden, Übelkeit, Kratzen im Hals oder Magenbeschwerden, Gliederschmerzen und Durchfall.
Ausnahme: Es gibt Sorten, die bleiben grün, auch wenn sie reif sind. „Green Zebra“ ist so eine.
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Voraussetzungen zum Nachreifen von Tomaten
Die Tomaten brauchen laut Landwirtschaftskammer NRW nur eine Temperatur von über 16 und unter 30 Grad, dann klappt es schon mit dem Nachreifen. Ob sie dunkel oder hell dabei aufbewahrt werden, spielt keine Rolle.
Wenn die Tomaten allerdings noch viel kleiner sind als ihre sortentypische Endgröße, kann es sein, dass es nicht funktioniert. Dann war die Tomate noch nicht weit genug entwickelt.
Hier drei Methoden.
Tomaten nachreifen lassen in Papiertüte, Pappkarton oder Zeitungspapier

Robuste Obst- oder Gemüsetüten sind besonders gut geeignet für die Tomaten. Beim Hineingeben der Tomaten dürfen sie nicht gequetscht werden. Sollten Verletzungen an den Tomaten entstehen, können sie dort leicht schimmeln.
Ein reifer Apfel oder eine reife Birne in der Tüte beschleunigt den Reifeprozess. Denn sie geben Ethen ab, das als Reifegas bekannt ist.
Spinksen ist ausdrücklich erlaubt. Denn wenn doch einige Tomaten schimmeln oder faulen, müssen die schnell entdeckt und entfernt werden.
Die Tomaten werden nicht alle zur gleichen Zeit reif werden. Sie können einfach nach und nach entnommen werden.
Alternativen zur Papiertüte: Einwickeln in Zeitungspapier oder Aufbewahrung in einem Karton.
Tomaten nachreifen lassen auf dem Fensterbrett, auf Backblechen oder in Obstkisten

Noch einfacher ist es, die geernteten Früchte in eine Schale zu legen und bei normaler Zimmertemperatur aufs Fensterbrett zu stellen. Pralle Sonne ist nicht so gut, aber hell kann es für die am besten schon leicht verfärbten oder auch grünen Tomaten eben sein.
Auch Backbleche oder Obstkisten eignen sich zur Aufbewahrung bis zum Tomatengenuss. Wichtig ist auch hier, dass die Tomaten nicht gedrückt werden und dass sie es bei über 16 Grad angenehm warm haben.
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Tomaten nachreifen im Tongefäß
Da Luftfeuchtigkeit den Reifeprozess befördert, eignen sich auch Gefäße aus Ton. So kommt der gute alte Römertopf oder die orientalische Tajine nochmal zum Einsatz. Bevor die Tomaten ins Gefäß gelegt werden, wird es in Wasser gelegt, damit es sich vollsaugen kann. Der Deckel sollte dann immer mal wieder befeuchtet werden – dafür sind die Mulden im Deckel schließlich da.
Extra-Tipp: Im Haushalt sollten die Tomaten auf keinen Fall im Kühlschrank gelagert werden, sondern so wie andere Früchte, z.B. Äpfel, bei Raumtemperatur, da sie sonst stark an Geschmack verlieren.
(ctr)