So ist die Kuh keine Umweltsau
Tierhaltung und Klimaschutz: Wie Kühe trotz Methanausstoß gut für die Natur sein können
Kühe haben ein schlechtes Image in der Klimakrise, denn sie stoßen große Mengen des klimaschädlichen Gases Methan aus. So hat im Jahr 2022 laut Umweltbundesamt allein die Nutztierhaltung 5,2 Prozent der gesamten CO2-Emissionen ausgemacht. Wie Kühe aber trotzdem gut für die Natur sein können und was die Landwirtschaft dafür tun muss, erklären wir hier.
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In der Kreislaufwirtschaft spielt die Kuh schon eine Rolle

„Da machen wir tatsächlich Miese mit“, erzählt die Landwirtin Shannon Siffrin über die Kuhhaltung auf ihrem Demeter-Bauernhof in NRW. Der Milchpreis ist zu niedrig, die Energiekosten zu hoch. Sie brauchen aber den Kuhmist, „Wenn man Rinder hält, hat man Gras – und Weideland. Gras speichert CO2 und liefert Humus. Und Humus ist im Endeffekt gespeicherter Kohlenstoff“, sagt die Landwirtin.
So können Kühe also auf der Weide zu mehr Biodiversität und besseren Böden beitragen – wenn es nicht zu viele sind. Siffrins Hof funktioniert nur in der Kreislaufwirtschaft, also im Zusammenspiel mit anderen Tieren. So leben die Hühner des Hofes in mobilen Wagen. „Wenn sie da alles abgefressen haben, kommen sie auf von den Kühen frisch gedüngten Wiesen und finden in den Kuhfladen auch jede Menge Insekten“, so Siffrin. So helfen die Kühe, weil sie im wahrsten Sinne des Wortes das Feld für die Hühner bestellen. Dem Klima ist aber nur bei einer reduzierten Anzahl an Tieren geholfen.
Die Zahl der Tiere muss verringert werden

In Deutschland leben derzeit mehr als 200 Millionen Nutztiere. Laut Experten ist nur etwa die Hälfte davon vertretbar für unser Klima.
Was aber bedeutet es, wenn es weniger Tiere gibt? Tierwohl kostet Geld, das ist unbestritten. Je besser es den Tieren geht, umso teurer werden die Produkte. Das muss aber gar kein Problem sein: „Denn das können wir dadurch auffangen, dass wir einfach etwas weniger konsumieren“, sagt Agrarwissenschaftler Harald Grethe. Weniger Tiere bedeutet weniger Belastung für das Klima.
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Weniger Tieren mehr Platz geben
Mehr Platz für die Tiere bedeutet mehr Tierwohl und weniger Belastung für die Natur. Die Bauern sollen Hilfen erhalten, damit sie nicht am Ende die Zeche für das Tierwohl zahlen. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat nun für den Beginn eine Milliarde Euro für den Stallumbau der Schweinebauern bewilligt.
„Auch mein Gemüse braucht Tiere, das gehört zur Kreislaufwirtschaft dazu“, sagt Özdemir im Interview mit dem Klima Update. „Weniger Tieren mehr Platz geben, das ist mein Beitrag. Die Bauern bekommen Geld, wenn sie sich für bessere Haltungsform entscheiden.“
Und weniger Tiere bedeutet auch weniger Nitrat im Boden, denn die Gülle muss ja irgendwo hin und unsere Böden sind größtenteils überdüngt. Weniger Nitrat im Boden hilft zum Beispiel unserem Trinkwasser.
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(osc)