Tiefdruck-Achterbahn
Wettersteuernde Strömung hat Deutschland im Visier
Die Wetterküche hat derzeit wenig Abwechslung zu bieten. Und das bleibt auch im November vorerst so. Statt eines stabilen Hochs steigt dann sogar die Sturmgefahr erneut an.
Sehen Sie oben im Video die Verteilung der Tiefs bis Montag
In Europas Wetterküche ist die Hölle los

Derzeit donnert die wettersteuernde Strömung, der sogenannte Jetstream vom Atlantik genau Richtung Europa. Dabei liegt auch Deutschland im Einflussbereich des Tiefs. Wiederholter Regen und ein dementsprechend zu nasser Oktober sind nur eine Folge - wobei die Regenausbeute zum Teil extrem unterschiedlich ist.
Ein stabiles Frühwinterhoch liegt indes über Skandinavien und sorgt damit ebenfalls dafür, dass die Wetterfronten mit Unwetterpotenzial nicht nur bis zu uns, sondern bis weit runter ans Mittelmeer ziehen.
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Drohen bei uns erneut Extreme wie bei der Sturmflut an der Ostsee zuletzt?
Eine derartig markante und heftige Wetterlage steht vorerst glücklicherweise nicht an. Erst einmal sprechen wir meistens „nur” über ein paar Sturmböen.
Grundsätzlich bleibt uns das wilde Wettermuster aber im November erhalten. Und spätestens dann haben die Wettermodelle auch wieder intensive Entwicklungen in den Berechnungen. Mit Sturm- bis hin zu Orkangefahr und teilweise auch rekordverdächtig starken Tiefs. Derzeit sind es zwar nicht mehr als Prognosen - sie zeigen uns aber das enorme Potenzial.
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Wann erwartet uns der nächste Höhepunkt?

Mit etwas Glück könnte es zum November-Beginn erst einmal etwas ruhiger bei uns werden. Derweil lohnt jedoch schon der Blick Richtung Atlantik und Westeuropa, wo die Wettermodelle zu einer ganz anderen Entwicklung tendieren.
Demnach dürfte sich über Westeuropa und den Britischen Inseln ein warn- und schadenrelevanter Sturm beziehungsweise Orkan formieren. Eine Situation, die möglicherweise bis zu uns nach Deutschland wirken könnte. Zumindest gilt aber leider: Ein schwerer Sturm in Deutschland ist am ersten November-Wochenende wahrscheinlicher als ein ruhiges Herbsthoch.
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Wetterwissen: Woher kommt das große Unwetterpotenzial?
Maßgeblich sind hier zwei Dinge zu nennen. Einerseits die enormen Temperaturunterschiede über Europa. Über Skandinavien haben sich nämlich schon Schnee und Frost eingefunden. Zuletzt gebietsweise mit zweistelligen Minusgraden in den Nächten und Dauerfrost am Tage. Dem gegenüber stehen sommerliche Werte bis an die 30 Grad am Mittelmeer. Und die Wassermassen sind insbesondere im Nordatlantik deutlich zu warm. Zum Teil liegen die Werte 3 bis 5 Grad über dem Durchschnitt.
Damit ist deutlich mehr Energie für intensivere und extreme Wetterereignisse vorhanden. Sprich: Unwetter - und das sind im Herbst eben vor allem Stürme - haben per se mehr Potenzial. Insofern sind die aktuellen Berechnungen der Wettercomputer bis hin zu neuen Rekordtiefs leider plausibel.
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(bal, osc)