Sternenhimmel im Juli
Saturn präsentiert seine Ringe - Start der Perseiden
Der Juli hat ein paar Highlights am Nachthimmel für den interessierten Beobachter am Start. Neben einem strahlenden Abendstern, zeigt sich auch der Saturn von seiner besten Seite. Außerdem starten zwei Meteorströme.
Mars auf Abschiedstour

In der Abenddämmerung leuchtet im Juli als erstes der Planet Venus am Westhimmel auf. Zu Venus sagt man auch Abendstern – obwohl sie astrophysikalisch gesehen gar kein Stern ist. Am 7. Juli strahlt Venus in größtem Glanz. Ende des Monats zieht sie sich schnell vom Abendhimmel zurück und wird unsichtbar.
Anfang Juli nähert sich Venus bis auf sieben Vollmondbreiten dem Mars. Den deutlich lichtschwächeren Roten Planeten sieht man erst, wenn es dunkel geworden ist. Er steht östlich von Venus und ist an seiner rötlichen Farbe zu erkennen. Mars gibt seine Abschiedsvorstellung: Am 10. wandert er nur einen Vollmonddurchmesser nördlich an Regulus im Löwen vorbei, ab August bis Jahresende bleibt er unbeobachtbar. Am 13. Juli beginnt auf der Marsnordhalbkugel der Sommer. Er dauert bis Herbstbeginn am 12. Januar 2024.
Saturnring gut zu sehen

Saturn im Sternbild Wassermann geht im Juli immer früher auf. Im Laufe des Monats wird der Ringplanet zum Planeten der gesamten Nacht. Am Monatsletzten erscheint er bereits kurz nach 22 Uhr über dem Osthorizont. In der Nacht vom 6. auf 7. Juli begegnet der abnehmende Mond dem Ringplaneten. Der Saturnring ist zur Zeit nur gering zur Erde geneigt – ein fantastischer Anblick im Teleskop. Merkur bleibt im Juli unsichtbar.
Jupiter beherrscht die zweite Nachthälfte. Der Riesenplanet hält sich im Sternbild Widder auf. Er verlagert seine Aufgänge in die Zeit um Mitternacht. Zurzeit ist die europäische Raumsonde Juice auf dem Weg zum Riesenplaneten. Sie wurde am 14. April vom Weltraumbahnhof Kourou gestartet und soll nach achtjähriger Reise Jupiter erreichen. Auch seine vier großen Monde soll sie näher erforschen.
20 bis 30 Sternschnuppen

Vom 12. Juli an leuchten die Sternschnuppen der Delta-Aquariden auf. Sie werden auch Juli-Aquariden genannt. Es sind meist nicht besonders helle Meteore, die dem Sternbild Wassermann zu entströmen scheinen. Das Maximum mit etwa 20 bis 30 Sternschnuppen pro Stunde ist am 30. Juli in den Stunden nach Mitternacht zu erwarten.
Außerdem starten noch die Perseiden – einer der größten Meteorströme des Jahres – ihren Tanz am Himmelszelt. Ab dem 17. geht es los, doch müssen wir für das Maximum dieses Sternschnuppenschauers noch bis zum 12. August warten. Dann sind rund 100 Feuerbälle pro Stunde am Himmel zu sehen.
Vollmond am 3. Juli
Die Vollmondphase wird am 3. um 13.39 Uhr erreicht, wobei der hellglänzende Mond im Sternbild Schütze steht. Dabei hält er sich extrem weit südlich auf. In der Nacht vom 4. auf 5. kommt der Mond um Mitternacht in Erdnähe, wobei ihn 360.149 Kilometer von uns trennen. Neumond tritt am 17. Juli um 20.32 Uhr ein. Am 20. passiert der Mond seinen erdfernsten Bahnpunkt, wobei er sich in 406.289 Kilometer Distanz befindet.
Bei dem kommenden Vollmond wird in Deutschland auch vom Donner- oder Heumond gesprochen. In Nordamerika hat er auch den Namen Bockmond, weil zu dieser Zeit viele Rehe von den Ureinwohnern des Kontinents in den Wäldern gesehen wurden.
Sternenkonstellationen im Juli

- Das Sommerdreieck mit den Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler steht nun abends hoch im Süden. Wega in der Leier strahlt ein bläuliches Licht aus, das 25 Jahre zur Erde unterwegs ist. Neben Wega ist der kleine Sternenrhombus der Leier leicht zu erkennen. Nahe der Leier breitet der Schwan seine Flügel aus. Markiert wird er durch ein großes Sternenkreuz, das auch „Kreuz des Nordens“ genannt wird.
- Der hellste Stern im Schwan heißt Deneb. Der Name stammt aus dem Arabischen und bedeutet „Schwanz“. Mit 2.500 Lichtjahren ist Deneb hundert Mal weiter entfernt als die Wega. Atair, der dritte Stern im Sommerdreieck, bildet den Hauptstern des Adlers, der sich auf seine Beute stürzt. Mit knapp 17 Lichtjahren Entfernung zählt Atair zu den Nachbarsternen unserer Sonne.
- Im Osten ist der Pegasus aufgegangen. Gut zu erkennen ist das Sternenquadrat, das den Rumpf dieses geflügelten Fabelwesens bildet. Man nennt es auch Herbstviereck. Tief am Westhimmel leuchtet der orange Arktur, hellster Stern im Bild des Bootes.
- Der Große Wagen ist im Nordwesten zu sehen. Die Kassiopeia, das Himmels-W, hingegen steigt im Nordosten empor. Beide Bilder sind in unseren Breiten zirkumpolar, gehen somit niemals unter und sind deshalb im jeder klaren Nacht des Jahres zu sehen.
Tageslänge schrumpft um eine Stunde
Am 6. Juli erreicht die Erde um 22 Uhr ihren sonnenfernsten Bahnpunkt. Ihr Abstand beträgt an diesem Tag 152 Millionen Kilometer vom Glutball Sonne. Das Sonnenlicht überbrückt die Strecke von der Sonne zur Erde in acht Minuten und 27 Sekunden. Damit ist es 17 Sekunden länger als Anfang Januar zu uns unterwegs, wenn die Erde ihre geringste Entfernung von der Sonne erreicht.
Die Sonne hat mit ihrem Abstieg zum Herbstpunkt am Himmelsäquator begonnen. Am 21. verlässt sie die Zwillinge frühmorgens und wechselt in das Sternbild Krebs. Einen Tag später tritt sie eine Stunde vor Mitternacht in das Tierkreiszeichen Löwe. Die Tageslänge schrumpft um eine Stunde, die Mittagshöhe der Sonne nimmt um fünf Grad ab.
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(kfb)