Neue Untersuchungen am Gasriesen
Saturnringe zerfallen in eisige Staubpartikel
Die Ringe des Saturns lösen sich auf und regnen als staubige Eispartikel auf den Gasriesen herab. Doch wie lang wir noch den typischen Anblick der Ringe betrachten können, war bisher ungewiss. Nun könnte aber Bewegung in die Untersuchung kommen.
Seit den 80ern bekannt

Die Frage, wie schnell die Ringe des Saturns verschwinden, könnte bald gelöst sein. Seit den frühen 80er Jahren weiß man, dass die hauptsächlich aus Eisbrocken bestehenden Ringe in wenigen 100 Millionen Jahren verschwunden sein werden. Es war bisher jedoch sehr schwierig ein genaues Datum zu bestimmen. Die Spanne reichte von 100 Millionen Jahren bis zu 1,1 Milliarden Jahren. Für die Wissenschaft nicht konkret genug, um es so stehen lassen zu können. Mit Hilfe des James-Webb-Teleskops und einiger auf der Erde stationierten Teleskope soll nun ein genaueres Datum berechnet werden.
Leben zur Zeit der Saturn-Ringe

Der Planetenwissenschaftler, James O'Donoghue, von der japanischen Weltraumbehörde Jaxa soll die Untersuchung leiten. Der Brite ist ein Spezialist für obere Atmosphärenuntersuchungen von Gasriesen wie Saturn oder Jupiter. „Wir versuchen immer noch herauszufinden, wie schnell sie (die Ringe, Anm. der Redaktion) erodieren. Momentan deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass die Ringe nur noch für ein paar hundert Millionen Jahre Teil des Saturn sein werden. Das mag nach einer langen Zeit klingen, aber in der Geschichte des Universums stellt dies einen relativ schnellen Tod dar. Wir könnten also sehr glücklich sein, zu einer Zeit in der Nähe zu sein, in der die Ringe existieren“, erklärte der Astronom in einer Pressemitteilung.
Bei dieser Studie stehen ihm Meteorologen und Atmosphärenforscher der Universität Reading in der englischen Grafschaft Berkshire zur Seite.
Warum verschwinden die Ringe des Saturns?

Die Ringe aus Eis und Gestein werden vom Gasriesen angezogen und regnen als staubige Tropfen auf den Planeten herab. Verantwortlich dafür sind die Gezeitenkräfte aber auch eine Art magnetische Anziehungskraft. Die Ringe werden durch die Sonneneinstrahlung, aber auch durch Weltraumgestein elektrisch aufgeladen und binden sich so an die magnetischen Feldlinien des Saturns. Dadurch wirkt die Schwerkraft auf die Eispartikel und lässt sie in der obersten Atmosphäre des Planeten herabregnen. O'Donoghue bezifferte die Menge des herabfallenden Regens in einer früheren Studie auf täglich soviel Wasser, wie in ein olympisches Schwimmbecken passt.
Lese-Tipp: Sternenhimmel im Mai
Woher stammen die Ringe des Saturns?

Zur Entstehung der Ringe gibt es mehrere Theorien. Eine dieser Überlegungen war, dass sie aus demselben Material entstanden sind, wie der Saturn selber. Dies wurde aber mehr oder weniger durch die Daten der Cassini-Sonde (2004 bis 2017) widerlegt. Diese suggerierten, dass die Ringe „nur“ 10 bis 100 Millionen Jahre alt sind. Eine weitere vermutet, dass das Material von einem Eismond stammt, der im Laufe der Zeit zu nah an den Saturn kam und durch die Gezeitenkräfte auseinandergerissen wurde.
Lese-Tipp: Töffte Tina mag es lecker warm
James-Webb-Weltraumteleskop und Keck-Observatorium sollen Aufschluss bringen
Genauere Daten über den Zerfall der Saturnringe sollen nun Untersuchungen mit dem hawaiianischen Keck-Observatorium, dem James-Webb-Weltraumteleskop und weiteren leistungsstarken Observatorien bringen. Neben der Auflösung der Saturnringe soll auch erforscht werden, was die Quelle für die konstanten rund 200 Grad, die in den obersten Atmosphärenschichten der Gasriesen herrscht, stammt. Schließlich erhalten die Planeten nur einen Bruchteil des Sonnenlichts, das auf die Erde trifft.
Unsere Wettertrends und Themenseiten
Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legenkönnen wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt. Vielleicht interessiert Sie eher wie sich das Klima in den vergangenen Monaten verhalten hat und wie die Prognose für das restliche Jahr aussieht. Dafür haben wir unseren Klimatrend für Deutschland.
Damit Sie auch unterwegs kein Wetter mehr verpassen, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.
Mission Weltall - Die Serie im Online Stream auf RTL+
Streaming-Tipp auf RTL+: Mission Weltall
(kfb)