Kennt ihr die schon?
Sonnige Herbsttage genießen: In diesen Altstädten ist es besonders schön

Wer an Altstädte denkt, der denkt unwillkürlich an Spaziergänge über Kopfsteinpflaster, umringt von urigen Fachwerkhäusern. Altstädte haben es einfach drauf, Touristen mit ihrem unverwechselbaren Charme in ihren Bann zu ziehen. Und dafür muss man nicht mal weit reisen, denn auch Deutschland hat in Sachen Altstädte so einiges zu bieten. Wir verraten, wo sich die schönsten Altstädte des Landes befinden.
Bamberg in Bayern: Charmante Altstadt mit UNESCO-Auszeichnung

Wer der Altstadt von Bamberg im Norden Bayerns einen Besuch abstattet, der besucht zugleich eine der von der Deutschen UNESCO-Kommission ausgezeichneten Welterbestätten. Wie die Kommission findet, repräsentiere Bamberg „in einzigartiger Weise die auf frühmittelalterlichen Grundstrukturen aufbauende mitteleuropäische Stadt“. Über 1.000 Häuser stehen demnach unter Denkmalschutz.
Bambergs Altstadt setzt sich aus drei historischen Stadtbezirken zusammen: die Bergstadt mit dem Bamberger Dom als Highlight, die Inselstadt mit Fußgängerzone und der liebevoll „Klein Venedig“ genannten ehemaligen Fischersiedlung als Zentrum und die Gärtnerstadt mit ihren innerstädtischen Gärtnerflächen, auf denen seit dem Mittelalter Gemüsegartenbau betrieben wird.

Erfurt in Thüringen: Romantische Altstadt mit besonderer Krämerbrücke

Auch die Landeshauptstadt von Thüringen hat alles, was man sich von einer Altstadt erträumt: romantische Gassen, gut erhaltene Fachwerkhäuser und Kirchen – mit zum Teil geschichtsträchtiger Bedeutung. So wurde im berühmten Erfurter Dom der Theologieprofessor und Urheber der Reformation Martin Luther zum Priester geweiht.
Ein weiteres Wahrzeichen von Erfurts Altstadt: die Krämerbrücke. Zu beiden Seiten ist die Brücke mit urigen Häusern bebaut und ist sogar die längste durchgehend mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke Europas.

Heidelberg in Baden-Württemberg: Diese Altstadt ist ein wahrer Touristenmagnet

Heidelberg ist nicht nur bei Studenten beliebt. Auch Touristen kommen gerne hier her, um die verwinkelten Gassen und historischen Bauten zu bestaunen. So gilt das Heidelberger Schloss, das über den Dächern der Altstadt thront, als eine der berühmtesten Ruinen Deutschlands.
Auch ein beliebter Anlaufpunkt in Heidelberg ist der sogenannte Philosophenweg. Er führt vom Stadtteil Neuenheim auf den Heiligenberg. Wer die romantischen Pfade entlangspaziert, dem bietet sich ein einmaliger Blick auf die historische Altstadt und das Schloss. Denn der Philosophenweg liegt gegenüber des Heidelberger Schlosses und der Altstadt auf der anderen Seite des Neckars.
Lübeck in Schleswig-Holstein: Hanseatische Altstadt gehört zum UNESCO-Welterbe

Die Altstadt Lübecks beeindruckt nicht nur mit ihrer besonderen Lage – der mittelalterliche Stadtkern ist vollkommen von Wasser umgeben. Die Stadt ist außerdem bekannt für seine urigen Gassen, Innenhöfe und Backstein-Giebelhäuser. Auch die Deutsche UNESCO-Kommission bewertet Lübecks Altstadt als „unverwechselbar“ und „außergewöhnlich“. Sie sei trotz einiger Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg gut und authentisch erhalten.
Neben dem unverwechselbaren Stadtbild hat Lübeck zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten: das Buddenbrockhaus, das einst Thomas Manns Großeltern gehörte; das Holstentor, das früher der Stadtbefestigung diente und heute das Stadtgeschichtliche Museum beherbergt; das Willy-Brandt-Haus, das zwar nicht die Geburtsstätte des aus Lübeck stammenden Politikers ist, aber als Gedenkstätte und Museum dient; u. v. m.
Lüneburg in Niedersachsen: Eine der besterhaltendsten Altstädte Deutschlands

Auch Lüneburg lässt bei Altstadt-Liebhabern keine Wünsche offen: Mittelalterliche Architektur und gepflasterte Straßen werden abgerundet durch charmante Brücken, die im Wasserviertel über die Ilmenau führen. Wer sich vom Trubel der Stadt eine Auszeit nehmen möchte, dem bietet der Kurpark im Herzen Lüneburgs eine grüne Ruhe-Oase.
Lüneburg ist nicht nur Universitätsstadt, sondern gilt auch als Shoppingmetropole. Und: Die Hansestadt gehört zu den wenigen Städten, die in keinem Krieg zerstört wurden – die Altstadt gehört somit zu den besterhaltenen.
Marburg in Hessen: Altstadt mit vielen Stufen und noch mehr Charme

Als Startpunkt für eine Tour durch die Marburger Altstadt eignet sich der Markplatz, der gleich vor dem historischen Rathaus liegt. Von hier aus könnt ihr die engen, verwinkelte Gassen erkunden, die zwischen malerischen Fachwerkhäusern hindurchführen.
Und so viel ist versprochen: Ein Fitnessprogramm hat man nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die Marburger Altstadt auch gleich absolviert. Denn die typischen Altstadt-Gassen sind gesäumt mit zahlreichen Stufen und führen vom Stadtkern aus zum Marburger Schloss (Landgrafenschloss) – einer beliebten Sehenswürdigkeit. Zum Pausieren eignen sich Restaurants und Cafés, von denen es auf den beliebten Flaniermeilen der Altstadt so einige gibt.
Monschau in Nordrhein-Westfalen: Historischer Altstadtkern mit Wasserläufen und Brücken

Monschau dürfte dem ein oder anderen aufgrund des berühmten Senfes ein Begriff sein. Neben der historischen Senfmühle überzeugt die Stadt, die unweit des Nationalparks Eifel liegt, mit einem mittelalterlichen Stadtkern samt Fachwerkhäusern und engen Kopfstein-Gassen. Mitten durch den beschaulichen Stadtkern fließt die Rur – kleine Brücken führen über den Fluss und machen die Idylle perfekt.
Eine Sehenswürdigkeit – die Burg Monschau – erreicht man vom Stadtkern aus in wenigen Minuten. Der kurze Fußweg lohnt sich: Von der Burg aus hat man einen tollen Blick über die Dächer der historischen Häuser der Stadt. In der Altstadt selbst lohnt es sich, einen Halt beim Roten Haus einzulegen. Früher war es Stammsitz einer bekannten Tuchmacherfamilie, heute dient es als Museum.
Rothenburg ob der Tauber in Bayern: Einmal um die Altstadt auf der Stadtmauer

Die Nordbayerische Stadt Rothenburg ob der Tauber begeistert Besucher mit ihrer mittelalterlichen Architektur und typischen, mit Kopfstein gepflasterten Straßen. Die Altstadt wird von der rund vier Kilometer langen Stadtmauer umgeben, die man sogar kostenfrei betreten kann. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Altstadt.
Aber auch in der Stadt selbst gibt es einiges zu sehen: „Das Pönlein“ – ein Ensemble aus einem kleinen Brunnen, einem schiefen gelben Fachwerkhaus und zwei Stadtmauertürmen gilt als Wahrzeichen und bekanntestes Fotomotiv der Stadt. Auch der Burggarten und der Markplatz samt Rathaus sind einen Besuch wert.

Trier in Rheinland-Pfalz: Besondere Altstadt in der Weinregion Mosel

Trier überzeugt nicht nur durch seine Lage in der beliebten Weinregion Mosel, sondern auch mit seiner Geschichte: Gegründet wurde Trier bereits von den Römern und ist somit tatsächlich die älteste Stadt Deutschlands. Neben schönen Plätzen und malerische Gassen machen gut erhaltene römische Baudenkmäler die Altstadt Triers aus.
Ein Muss, wenn man Trier besucht, ist beispielsweise die Porta Nigra – sie gilt als das besterhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen. Auch die Römerbrücke (die älteste Brücke Deutschlands) und der Hauptmarkt unweit des Trierer Doms und der Liebfrauenkirche mit ihrer beeindruckenden Außenanlage sind einen Besuch wert.

Wernigerode in Sachsen-Anhalt: Diese Altstadt verspricht Harry-Potter-Charme

Mitten im Harz befindet sich die Stadt Wernigerode, die ebenfalls das Herz von Altstadt-Liebhabern mit Fachwerk und Kopfsteinpflaster höherschlagen lässt. Auch hier bildet der Marktplatz samt Rathaus den Mittelpunkt – und das ist wirklich einen Besuch wert. Es stammt aus dem Mittelalter und ist mit seinem Uhrturm, der Kuppel und den Zwillingstürmen ein beliebtes Fotomotiv.
Wer Wernigerode besucht, der sollte seinen sich nicht bloß auf die Altstadt beschränken, sondern auch dem Schloss Wernigerode einen Besuch abstatten, das besonders Harry-Potter-Fans gefallen dürfte. Man könnte sagen, es ist das Deutsche Pendant zu Hogwarts.

Ihr seht: Wer etwas für Altstädte übrig hat, der kommt in ganz Deutschland auf seine Kosten. Die kommenden Städtetrips sind mit dieser Liste ein für alle Mal gesichert, oder? (vho)