Trockenheit im Osten

Freude über die Sonne kommt mit hoher Waldbrandgefahr

von Karim Belbachir

Die Freude über das sonnige Wetter steht im Kontrast zu der erhöhten Waldbrandgefahr. Die ist teilweise so hoch, dass es einige Regeln gibt, die zu beachten sind.

Waldbrandgefahr im Osten und Süden hoch

Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes
Der Deutsche Wetterdienst ordnet die Waldbrandgefahr in 5 Kategorien ein. Je dunkler, desto höher ist die Gefahr.

Die Sonne scheint ununterbrochen und das Wetter lädt zu Freizeitunternehmungen an der frischen Luft ein. Bei so manchem steht der Grill schon bereit, um angemacht zu werden. Doch gerade jetzt meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine erhöhte Waldbrandgefahr. Vielleicht ist der Wald nicht der richtige Ort für den Grillausflug. Unterteilt hat der Wetterdienst seine Warnung in fünf Gefahrenstufen. In weiten Teilen des Ostens liegt sie jetzt schon bei 4 von 5.

Das erwähnt auch wetter.de-Meteorloge Paul Heger: „Die Waldbrandgefahr bleibt vom Südwesten bis in den Osten in einigen Regionen bei Stufe 4 von 5, sonst oft Stufe drei. Wichtig ist auch ein Blick auf den Graslandfeuerindex, der häufig bei Stufe 4 von 5 ist. Es ist also wirklich brandgefährlich draußen.“

Wenig Regen im Osten Deutschlands

Sebastian Willnow
Ein Schild zur Waldbrandgefahrenstufe an einer Landstraße.

Das schöne Wetter kommt also auch mit einem Nachteil. Zwar gab es ordentlich Niederschlag in den vergangenen Monaten, so dass eine Dürre bisher gut abgefedert werden konnte, doch gilt das nicht für alle Regionen. So fiel gerade im Osten im Mai, als dann auch die Temperaturen anzogen, kaum Tropfen. Im Nordosten kamen im ganzen Monat teilweise keine 5 Liter pro Quadratmeter zusammen.

Besser sah es da schon im Westen und Süden aus. Im Berchtesgardener Land fielen örtlich mehr als 100 Liter an einem Tag. Zum Vergleich, die durchschnittliche Regenmenge des Monats Mai liegt bei rund 71 Litern auf den Quadratmeter (Vergleichszeitraum 1961 bis 1990). Da es aber gerade in den vergangenen Tagen recht trocken war, stieg die Waldbrandgefahr zuletzt wieder – auch im Süden.

Rauchen im Wald ist aktuell verboten

19.06.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Ein Mann spritzt Brennspritus aus einer Flasche, um in der Nachmittagshitze das Feuer in einem Grill auf dem Lohrberg mit Blick auf die Skjyline der Stadt anzuheizen. Im Süden Hessens wurden bis zu 37 Grad Hitze gemeldet und wegen der Trockenheit mangels Niederschlägen besteht in Teilen des Landes weiter hohe Waldbrandgefahr. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das aktuelle Sommerwetter lädt zum Grillen ein.

Sollte der Grillausflug in den Wald gehen, sind einige Dinge zu beachten. Das Feuer muss stetig beobachtet werden und von der Feuerstelle wegspringende Funken gleich gelöscht werden. In den Gebieten, wo die Gefahrenstufe auf 4 steht, sind Feuer im Freien generell verboten. Aktuell ist das Rauchen im Wald verboten. Das gilt seit Anfang März und gilt bis Ende Oktober. Dafür benötigt es keine Gefahrenstufe.

Gefahr von Grasslandfeuern sogar höher

ARCHIV - 04.05.2007, Nordrhein-Westfalen, Sundern: Ein Feuerwehrmann löscht im Sauerland einen Waldbrand. Durch die Trockenheit steigt in Nordrhein-Westfalen die Waldbrandgefahr.  (zu dpa vom 03.07.2018) Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ab der Gefahrenstufe 4 ist es schon schwierig für die Feuerwehr einen Waldbrand zu löschen.

Es gibt aber auch andere Faktoren, die zu einem Waldbrand führen können. Bei den trockenen Grassflächen, kann auch das Abstellen des Autos zum Problem werden. Die Grasslandfeuergefahr ist sogar noch höher als die eines Waldbrandes. Der erhitzte Katalysator könnte die Fläche entzünden und das Feuer sich rasend schnell ausbreiten.

Vielleicht ist es einfacher, das Grillen in den Park oder Garten zu verlegen. So kann das Wetter genossen werden ohne Angst haben zu müssen, Bäume abzufackeln. Das sonnige Wetter bleibt uns nämlich noch ein paar Tage erhalten.

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(kfb)