Septemberprognose aktuell
Wie lange will der Sommer andauern?
Bevor meteorologisch der Herbst beginnt, bläst der Sommer zum hitzigen Finale. Getreu dem Schlingerkurs der heißen Jahreszeit bisher, drohen rasch auch wieder Gewitter. Bleibt die Frage, ob uns dieses Muster im September erhalten bleibt.
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Die Ausgangslage: Durchweg sehr warm, aber verhalten hitzig
Mit 36,5 Grad als Jahresrekord (gemessen am 13. August in Neuenahr / Bad-Ahrweiler) ist der Sommer 2024 bisher vergleichsweise zahm verlaufen. Allerdings haben sich die letzten drei Monate nahtlos in eine Phase der sehr hohen Durchschnittstemperaturen eingereiht.
Mit einem Temperaturmittel von knapp 19,9 Grad rangiert der August bisher sogar nur relativ knapp hinter dem krassen Hitze-August 2003, der damals gut 20,5 Grad im Mittel lieferte. Analog trifft dieses relativ hohe Mittel ebenso auf das Gesamtjahr bisher zu. Ausreißer war natürlich der Februar, der im Vergleich zu den 30 Jahren zuvor fast 5 Grad zu warm verlief.
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Hitze in Deutschland - wie viel kann noch kommen?

Die Anzahl der Hitzetage in Deutschland, also mit Werten von 30 Grad und mehr, war bisher ebenfalls eher moderat. Bislang sind es im deutschlandweiten Schnitt gut acht Tage, die sich bis zum Monatsende sicherlich noch mehren werden. Zum Vergleich: In extrem heißen Jahren waren es am Ende bis um die 20 Tage.
Allerdings ist das Jahr noch lange nicht rum und der Blick in die Wetterarchive zeigt, dass wir locker bis in den Oktober hinein noch 30 Grad bekommen können. Außerdem liegen die Septemberrekorde bei um die 36 Grad. Ganz oben rangieren die Sternwarte Jena (Thüringen) sowie Bühlertal (Baden-Württemberg) mit 36,5 Grad.
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Aktuelle Prognosen zeigen sich eher verhalten
Schauen wie indes auf die Vorhersagen für den September 2024, dann sehen wir, dass die maßgeblichen Langfristtrends sich momentan ziemlich angeglichen haben. Sowohl die experimentellen Vorhersagen der NOAA (Amerikanischer Wetterdienst) sowie der wetter.de (basierend auf dem Europäischen Wettermodell) bewegen sich beim Niederschlag und bei den Temperaturen im durchschnittlichen Bereich.
Damit hätten sowohl der Spätsommer als auch der Altweibersommer sicherlich gute Karten. Allerdings scheinen es stabilere Hochdruckgebiete weiterhin schwer zu haben. Am Ende würden uns damit rund 60 bis 70 Liter je Quadratmeter, ein Temperaturmittel von um die 14 Grad sowie gut 160 Sonnenstunden erwarten.
Obacht: Enormer Wärmeüberschuss wartet

Die Mittelmeeranrainer erlebten derweil einen weiteren Hitzesommer der extremen Art und damit ist auch das Mittelmeer weiterhin deutlich zu warm. Mögliche Folgen zeigt die NOAA-Langfrist für den September.
Denn höhere Wassertemperaturen bedeuten potenziell heftigere Unwetter und häufigere Starkregen-Ereignisse, die die Prognose in einen markanten Niederschlagsüberschuss ummünzt. Insbesondere gilt das vom westlichen bis ans zentrale Mittelmeer bis herauf in den Alpenraum.
Insofern könnte auch Deutschland davon in Mitleidenschaft gezogen werden.
Sollten beispielsweise Tiefdruckgebiete weiter nordwärts ausgreifen, dann wären auch bei uns vermehrte Unwetter und mehr Regen denkbar. Gleichzeitig ist die Wärme im Süden nah, was bei entsprechenden Wetterlagen Hitzewellen und schwüle Luft hierzulande wahrscheinlicher machen würde. Nach jetzigem Stand – und das ist die gute Nachricht zum Schluss – sollte uns dieses Extremwetter aber erspart bleiben.