Muss auch Deutschland zittern?
Kältepole bei unter -50 Grad und Wintersturm USA
Der Winter ist noch lange nicht zu Ende, auch wenn wir uns schon nach Frühling sehnen. Die Kältepole weltweit liegen derzeit über Sibirien, Grönland und Nordamerika. Aber auch bei uns ist es winterlich kalt. Was kommt da noch auf uns zu?
Oben im Video: Ski und Rodel gut – Polarwirbel schwächelt und eröffnet frostige Winteroptionen
Die Ausgangslage: Hoch Elvira bringt uns kalte Werte

Zwischen dem kräftigen Hochdruckgebiet Elvira über Nordosteuropa mit einem Kerndruck von über 1050 hPa und Biskayatief Lenni sorgen größere Luftdruckunterschiede über Deutschland für einen lebhaften und kalten Ostwind. Der bringt insgesamt auch zum Teil recht kalte Luft aus Osteuropa.
An der Nordflanke von Hoch Elvira wird sehr milde luft in den Norden Skandinaviens transportiert. Hier gibt es am Freitagmorgen sogar Plusgrade. Im Süden Skandinaviens, also genau dort, wo der Mittelpunkt von Hoch Elvira, ist es dagegen schon sehr frostig. In den Bergen sind es am Morgen um die -15 Grad.
Auf dem Nordatlantik müssen die Tiefs wegen des blockierenden Hochs weit nach Norden ausweichen. Island ist seit Tagen mittendrin in den extremen Wettergewalten mit jeder Menge Regen und Schnee und Orkanböen bis Tempo 200 km/h. Selbst auf der relativ kleinen Insel gibt es eine große Spannbreite bei den Temperaturen mit -5 Grad bis 4 Grad.
Wenn wir noch weiter westlich schauen, dann liegt Grönland derzeit unter eisigen Werten. Teils werden im Landesinneren Werte von unter -40 Grad gemessen. Und auch Richtung Nordamerika liegen über dem Norden Nordamerikas sehr kalte Luftmassen, die wieder langsam nach Süden strömen.
Was passiert mit der Kälte jetzt in Europa und Deutschland?

Es passiert nicht allzu viel in der europäischen Wetterküche. Lediglich der Norden Skandinaviens zeigt sich zwischendurch auch mal wieder frostig. In der nächsten Woche könnte es aber dort wieder etwas milder werden.
Ansonsten wird es bei uns nicht nur am Wochenende unter Hochdruckeinfluss bei nachts abermals frostig Oftmals mit leichtem bis mäßigem Frost bis um die -5 Grad. Im Laufe der nächsten Woche könnte das Thermometer auch bis auf um die -10 Grad fallen. Dann könnte es mit Sonnenschein sogar am Tage nur noch für knappe Plusgrad reichen.
Längerfristig bitterkalt könnte es außerdem werden, wenn – wie es manche Wettermodelle zeigen – der Polarwirbel ins Schlingern gerät oder möglicherweise sogar geteilt werden wird. Vielleicht sogar mit einer ähnlichen Entwicklung wie im Februar 2021. Also, der Winter will sich wohl bei uns nicht so schnell verabschieden.
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Blizzards wollen in Nordamerika kalte Luft und Schnee bringen

Ein Blick auf den nordamerikanischen Kontinent zeigt, dass auch hier der Winter noch nicht fertig ist. Für Ende dieser Woche wird für die Vereinigten Staaten ein Wintersturm, in Amerika auch Blizzard genannt, vorhergesagt. Betroffen sind die Gebiete von den Central Plains bis zum Mittelatlantik mit einer Mischung aus starkem Schneefall und Eisstürmen über dem Nordosten der USA. Für Teile der Bundesstaaten New York, Massachusetts, Vermont und New Hampshire werden um die 30 Zentimeter Schnee vorhergesagt.
Am Sonntag soll sich ein weiterer Wintersturm entwickeln Dieser Sturm könnte dem Nordosten der USA nochmals 30 Zentimeter Schnee bringen. Auch gefrierender Regen ist möglich.
Die anhaltende Wetterlage in Nordamerika ist durch einen arktischen Kältepool gekennzeichnet, der den größten Teil Kanadas und die nördliche Hälfte der Vereinigten Staaten bedeckt. Im Gegensatz dazu verteilt sich warme Luft über den Süden und Westen. Schnee fällt auch in der Sierra Nevada und es fällt auch wieder viel Regen in Teilen Kaliforniens.
Zwischen der Kälte im Norden und der Wärme im Süden gibt es ein scharfes Temperaturgefälle, das sich von Colorado bis Oklahoma erstreckt und sich nach Osten hin in Richtung Ostküste wendet.
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Weiter um die -50 Grad in Sibirien

Der Schwenk zur anderen Seite Richtung Osten zeigt ebenfalls: Der Winter ist noch lange nicht vorbei. Richtung Sibirien sind es nachts flächig -30 bis -45 Grad, teilweise bis um oder unter -50 Grad.
(oha)