Polarwirbelsplit in Sicht
Blick auf den Polarwirbel: Dauerwinter mit Bibberluft bis in den März?
Der Winter zeigt jetzt endlich mal seine Krallen. Und er könnte auch noch ganz schön lange andauern, denn der Polarwirbel will schwächeln. Damit verbunden wäre dann eine Verlängerung der kalten Phase bei uns, die auch durchaus bis in den März andauern könnte.
Im Video: Polarwirbel und Jetstream sind gekoppelt und können uns Stürme bringen
Polarwirbel aktuell: Prognosen sehen Polarwirbelsplit, also eine Teilung
Der Polarwirbel über der Arktis steht in diesen Tagen im Fokus. Denn einerseits hat sich derzeit und in den nächsten Tagen eine recht kalte winterliche Phase in Deutschland eingestellt. Sie scheint bis über das Wochenende hinaus bestehen zu bleiben. Und andererseits tut sich etwas in der oberen Atmosphäre über der Arktis, die im späteren Verlauf – also für die zweite Februarhälfte – auch Auswirkungen auf unser Wetter haben könnte.
Die Prognosen für den Polarwirbel deuten in den nächsten Tagen eine Teilung an. Kalte Luftmassen können dann einerseits weit nach Süden rauschen, warme weit in den Norden. Der Wirbel bricht auseinander. Was passiert da genau?
Der Polarwirbel und das Wetter in Deutschland

Jetzt könnte man meinen: „Lass den Wirbel wirbeln oder nicht – was hat das mit uns in Deutschland zu tun?“ Sehr, sehr viel! Das Starkwindband des Polarwirbels hält die extreme Kälte im Norden fest. Das funktioniert wie die Windbarriere am Kaufhaus-Eingang im Winter. Dieser unsichtbare Vorhang hält die Kälte draußen.
Bricht der Wirbel aber zusammen, kann die Kaltluft entweichen. Wie Zuckerguss auf einem Kuchen fließt sie nach unten, also in südlichere Gefilde. Beispielsweise zu uns nach Deutschland. Die Folge kann ein herber Temperaturrückgang mit Schnee und Frost sein. Selbst tagelanger Dauerfrost mit Schäden in der Natur sind dann regional nochmal möglich. Im April kann es zum berühmten Aprilwetter mit Schneeregenschauern und Graupelgewittern kommen, obwohl man vorher schon bei 20 Grad im Shirt im Café saß.
Kurz zurück zum Zuckerguss auf dem Kuchen. Was man nie so genau weiß: An welcher Stelle des Kuchens fließt der Zuckerguss am schnellsten und weitesten nach unten? Genauso ist es beim Wetter.
Wenn der Polarwirbel seine Kälte frei gibt, ist nicht klar, wo sie gen Süden rutscht. Und da es beim Wetter immer Ausgleichbewegungen gibt, kann dieses Kippen des Temperaturgefüges andernorts sogar eine Erwägung zur Folge haben.
Tipp: Krasse Kontraste: Extremwetter rund ums Dauerhoch
Polarwirbelteilung könnte den Winter noch ganz schön in die Länge ziehen
Wenn der Polarwirbelsplit, also die Teilung, in naher Zukunft eintrifft, könnte das auch enorme Auswirkungen auf unser Wetter von Ende Februar bis in den März hinein haben. Mitte Februar erkennt man eine regelechte Omegalage über Europa.
Milde Luft wird zwischen Island und Grönland weit nach Norden geführt. Sehr kalte Luft östlich von uns von Finnland bis zum Schwarzen Meer geführt. Ein Hoch über dem südlichen Skandinavien würde diese kalte Luft für uns anzapfen und mit einer östlichen Strömung weiter winterliche Temperaturen zu uns bringen.
Da das Wettergeschehen mit dieser Teilung beziehungsweise dem Split sehr eingefahren ist und durchaus eine längere Zeit anhalten dürfte, könnte die winterliche Episode auch bis in den März anhalten.
Ein regelrechter Märzwinter könnte damit auch noch anstehen. Mal sehen, was der Polarwirbel wirklich in den nächsten Tagen macht. Denn das hätte große Auswirkungen auf das Ende der winterlichen Phase bei uns und ob wir uns bald schon auf einen milden Frühlingsbeginn freuen dürfen. Wir belieben für Euch dran.
Tipp: Wetterprognose für den letzten Wintermonat und den ersten Frühlingsmonat
Mitte Februar droht kalte östliche Strömung bei uns in Deutschland

Vorsicht bei der Langfrist
Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die unter anderem der Energiewirtschaft dienen können.