Zu kalt und zu nass
Aktuelle Langfristvorhersagen für das Frühjahr 2023
Die Aussichten für den Frühling lassen viele Wünsche offen. Unisono sparen die Großrechner an Wärme und Sonne. Immerhin: Die Natur und der Wasserhaushalt könnten zum Gewinner werden.
Wie wird das Wetter im März 2023?

In der Kurz- und Mittelfrist passiert in Sachen Frühling mal ganz genau nichts. Unser kaltes Sonnenhoch HAZAL driftet gen Island und macht den Weg für nasskalte Polarluft. Mehr Spätwinter im März geht quasi kaum. Das quittiert die experimentelle Langfrist, die in diesem Fall auf Berechnungen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA und auf dem Europäischen Wettermodell fußt, mit einem unterdurchschnittlich temperierten März. Auch die Niederschläge runden das Bild des nasskalten Spätwinters ab und sollen demnach normal bis leicht überdurchschnittlich ausfallen.
Wie wird das Wetter im April 2023?

Die experimentellen Trends sind sich auch hier in Sachen Temperaturen relativ einig. Eher normal bis leicht zu kalt soll der April 2023 verlaufen. Aber immerhin: Die zweite Monatshälfte könnte sich beim Verlauf schon mal ziemlich ordentlich auf der Frühlingsachse nach oben arbeiten. Beim Regen zeigt die Langfrist ein leicht geteiltes Bild. Durchschnitt bis knapp drunter - das ist aktuell die Prognose. Und die dürfte der Natur und dem Wasserhaushalt – nach so vielen zu trockenen Aprilmonaten in den letzten Jahren – gut zupass kommen dürfte. Zumal der Mai ordentlich nachlegen möchte.
Das Wetter im Mai 2023 in Deutschland - unterkühlt und nass

Dem Frühsommer, der uns ja gerne schon mal im Mai beglückt, wird es nach den taufrischen Prognosen ganz schön sauer aufstoßen. Denn während die Langfristberechnungen aus den USA ein durchschnittliches Regenangebot sehen, könnte der Mai aber auch ganz anders auflegen. Vom Wonnemonat meilenweit entrückt kommen angesichts des Regenplus’ von über 50 Litern je Quadratmeter Erinnerungen zum Beispiel an den Mai 2010 oder den Mai 2013 auf. Übrigens folgte der unterkühlte und nasse Mai 2013 auf einen satten Märzwinter. Für Spannung ist somit gesorgt – und zumindest würde ein regenreiches Frühjahr einen guten Grundstein gegen eine größere Dürre im Sommer legen.
Wie wird das Wetter im Frühling in Deutschland?
Hier ein Klimacheck für unsere Frühlingsmonate März, April und Mai:
- Meteorologisch beginnt der Frühling immer am 1. März
- Kalendarisch findet der Wechsel gut drei Wochen später statt. Grund ist die Statistik und die Vergleichbarkeit von Jahreszeiten
- Ziemlich unterkühlt verliefen in den letzten Jahren vor allem der Frühling 2021, 2013, 2010 oder 2006
- Ansonsten war es meistens überdurchschnittlich warm und vielfach sehr sonnig und zu trocken
- Normal wären in Deutschland in den drei Frühlingsmonaten insgesamt um die 190 Liter Regen pro Quadratmeter, ein Temperaturmittel von 8,5 Grad sowie 530 Sonnenstunden
- Unter anderem die Frühjahre 2020, 2022 oder 2018 waren teilweise dramatisch dürr
- Hierbei brachte der Frühling 2020 eine sehr krasse Konstellation mit nur rund 50 Prozent des normalen Niederschlags und fast 720 Sonnenstunden
- Das waren mehr Sonnenstunden als im Sommer 2020, der nur etwa 680 sonnige Betriebsstunden im Programm hatte
- Die tiefste Temperatur in einem Frühling – abseits der knapp 3.000 Meter hohen Zugspitze – wurde am 9. März 1961 mit -28,5 Grad in Trochtelfingen in Baden-Württemberg gemessen
- Die höchste mit 36,6 Grad in Hamburg-Bergedorf am 23. Mai 1922
Obacht: Langfristvorhersagen sind experimenteller Natur
Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.
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(bal, oha)